Kennen Sie schon „Low Dining“-den neuen Trend zum Essen auf niedrigen Stühlen und Tischen? Während es im asiatischen Raum oder im Nahen Osten tief in verschiedenen Kulturen verankert ist - man denke an japanische Tatami-Räume, arabische Majlis, oder traditionelle indische Bodendining-Rituale - ist Low Dining in der westlichen Welt bisher eher aus der Hotellerie bekannt: Hier gibt es Lobbys und Empfangsräume, in denen auf bequemen Sofas und an niedrigen Tischen mit Getränken und dem einen oder anderen Snack das Ankommen zelebriert wird. In Luxushotels wie dem Fontenay in Hamburg kann man an niedrigen Tischen und Stühlen den Afternoon Tea auf englische Art genießen: mit kleinen, feinen Speisen wie den obligatorischen Scones & Clotted Cream und vielem mehr. Und weil man sich schöne Erinnerungen gerne nach Hause holt, setzt sich der Trend seit einiger Zeit auch im heimischen Wohnzimmer oder auf der Terrasse immer mehr durch.
Das Sitzen auf niedrigen Möbeln schafft eine entspannte und intime Atmosphäre, die sowohl zum Essen als auch zum längeren Verweilen einlädt. Statt der formalen Steifheit klassischer Esstische fördert Low Dining eine gemütliche, unkonventionelle Atmosphäre, die das Gefühl von Zusammengehörigkeit und Geselligkeit verstärkt. Es erinnert an Lagerfeuer- oder Picknicksituationen, bei denen man mit Freunden oder der Familie auf einer Ebene sitzt, isst und sich unterhält. Runde oder ovale Tische, die ohne strenge geometrische Linien frei im Raum stehen, fördern ein entspanntes Beisammensein. Bodenkissen oder flache Polstermöbel sind die perfekten Begleiter und verleihen dem Raum eine gemütliche Atmosphäre. Wichtig ist, dass der Komfort nicht zu kurz kommt: Polster, weiche Kissen und flexible Sitzmöglichkeiten bieten eine bequeme Alternative zu herkömmlichen Stühlen.
BARBARA BRUBACHER
Erschienen im Tagesspiegel am 02.11.2024