Die meisten Menschen haben in ihrem Leben schon einmal tiefe Trauer empfunden. Doch sich diesem starken Gefühl zu öffnen, die Trauer zuzulassen und sich ihr zu ergeben, fällt nicht jedem leicht. Oft fehlt neben Beruf und Familie die Zeit, sich seiner Trauer ganz und gar zu widmen und diesen Emotionen dadurch den Raum zu geben, den sie bräuchten. Die Münchner Philharmoniker geben Ihnen diesen Raum und widmen diesem starken Gefühl ein ganzes Konzertprogramm.
Trauer klingt sehr unterschiedlich. Sie kann zerbrechlich und voll emphatischer Wärme klingen wie in Alban Bergs Violinkonzert oder feierlich, gewaltig und berauschend wie in Anton Bruckners 7 Symphonie.
Unter dem Eindruck des Todes von Alma Mahlers 18-jähriger Tochter Manon Gropius schrieb Alban Berg sein erstes und einziges Violinkonzert. Dass eine konsequent zwölftönig aufgebaute Komposition so „romantisch“ klingen kann, fasziniert auch die lettische Geigerin Baiba Skride, die bereits mehrfach mit dem „Echo Klassik“ ausgezeichnet wurde. Sie übernimmt den gefühlvollen Solopart in Bergs Konzert „Dem Andenken eines Engels“.
Die Nachricht vom Tod Richard Wagners beeinflusste Bruckners Konzeption der "Siebten" nachhaltig: Der Tod seines großen Vorbilds veranlasste Bruckner, das Adagio der Symphonie zu einem „Requiem“ für Richard Wagner umzudeuten und kompositorisch als ergreifende Totenklage zu gestalten.
Mit Andris Nelson, Chefdirigent des Boston Symphony Orchestra und des Gewandhausorchesters Leipzig sowie gern gesehener Gast bei den Bayreuther Festspielen, steht ein Bruckner-Spezialist der jüngeren Dirigentengeneration am Pult.
Begeben Sie sich mit den Münchner Philharmonikern auf diese musikalische Reise und lassen Sie sich von einem gefühlvollen Abend mitreißen.
Infos unter: https://www.mphil.de
Erschienen im Tagesspiegel am 04.05.2024