
In Zeiten von frühlingshaften Temperaturen im Winter wird weniger an die Gefahren eingefrorener Leitungen gedacht. Doch eine überraschende Kältewelle kann auch noch im April Rohre und Leitungen einfrieren und platzen lassen. Nach außen führende Leitungen sollten daher lange genug entleert und abgedreht bleiben. Wenn ein Rohr platzt und sich austretendes Wasser bemerkbar macht, ist ein kühler Kopf und rasches Handeln gefragt. Der Wasserzufluss sollte so schnell wie möglich abgedreht werden.
Wenn man sich unsicher ist, woher das Wasser kommt, sollte der Haupthahn geschlossen werden. Bei Kontakt von Wasser mit elektrischen Leitungen kann ein Stromschlag die Folge sein. Normalerweise schalten sich Stromleitungen durch einen Fehlstrom-Schutzschalter automatisch ab.
Falls doch noch elektrischer Strom fließt, ist größte Vorsicht geboten und die Sicherung muss manuell abgeschaltet werden. Wer sich unsicher ist, sollte die Feuerwehr rufen, die schnell größere Wassermengen abpumpen kann und sich mit den Gefahren von Stromschlägen auskennt.
Bevor es an die Aufräum- und Reparaturarbeiten geht, sollte der Schaden mit Fotos für die Versicherung dokumentiert werden. Zunächst muss die Ursache für den Schaden gefunden und behoben werden, dann werden Mauern und Böden gründlich getrocknet, um Schimmelbildung und Schäden an der Bausubstanz zu vermeiden. Spezialisierte Firmen setzen verschiedene Techniken zum Trocknen ein.
Das Ansaugen der feuchten Luft mittels eines Kondensations- oder Absorptionstrockners, der die Feuchtigkeit entzieht, sind die üblichsten Verfahren. Manchmal ist es auch notwendig, die Estrichdämmschicht durch das Einleiten von Luft zu trocknen. Das Mauerwerk wird auch mit Infrarotstrahlern erwärmt und getrocknet. Für den Trocknungsprozess sind Geduld und gute Nerven gefragt. Bautrockner sind nicht gerade leise und von der Feuchtigkeit betroffener Hausrat muss ja auch getrocknet werden.
WOLFRAM SEIPP
Erschienen im Tagesspiegel am 02.03.2024