Eine Küche fürs Leben

Offen gehalten, die Grenzen zwischen Räumen und Funktionen verwischend, so präsentieren sich diese drei beispielhaften Interior-Lösungen aus Australien, England und Tschechien. Küchenkonzepte, die sicher ebenso gut nach Passau, Hamburg oder Bamberg passen, schon klar. Doch schauen wir genauer hin: Mit welchen Features haben die drei maßgeschneiderten Poggenpohl-Küchen des Produzenten aus Herford Preise gewonnen?

Der Blick nach Melbourne, Australien, zeigt einen von klaren, geraden Linien dominierten Küchenbereich mit einem großzügig dimensionierten Arbeitsblock in Tannengrün, der wie ein Monolith das Zentrum des Raumes beherrscht.

Die hochwertigen Küchengeräte und Regale sind bündig in die Wand integriert, was den architekturalen Eindruck noch verstärkt. Dahinter steht das Designkonzept Segmento von Poggenpohl, hier mit Arbeitsflächen aus dem Naturstein Aquarzo in sanften Grün- und Grautönen kombiniert. Auffällig ist der fließende Übergang zum Ess- und Wohnbereich, in welchem sich die schnurgeraden Linien fortsetzen, flankiert von einer Gruppe Hängeleuchten und Gemälden, die Wohnlichkeit ins beinahe klösterlich wirkende Ambiente bringen. Dieses Zusammenspiel aus Strenge, Eleganz und Offenheit, entworfen von Pepper Design, war der Tida-Jury (steht für Trends International Design Awards) die Auszeichnung „Australia Imported Kitchen of the Year 2023“ wert.

Im Rahmen eines Renovierungsprojekts eines denkmalgeschützten Landhauseswurden die Poggenpohl-Planer im englischen Hampstead aktiv. Wiederum auf dem Designkonzept Segmento basierend, erdachten die Küchenplaner eine Art kulinarische Oase, die mit einer Palette von Noncolours und Ton-in-Ton-Schattierungen ein interessantes Stimmungsbild ergibt. So wurden beispielsweise die Schrankfronten in Champagner-Aluminium oder Sandgrau matt lackiert und auch der Wechsel von glänzenden und stumpfen Oberflächen bringt Weichheit ins Spiel. Die gerundeten Formen der Stühle und auch der Bogenfenster kontrastieren zu den recht strikt gehaltenen Linien. Das klare Konzept überzeugte die Juryder Sbid (Society of British & International Interior Design) Awards in der Kategorie Küche, Schlafzimmer, Bad.

Auch in Prag ging das Küchenplaner-Team von Poggenpohl mit einer klar umrissenen Vision an die Arbeit: Hier galt es, das Apartment eines Neubaus mit einem modernen Kochbereich zu versehen. Die Mittel der Wahl: Eine elegante Bar, die sich hinter Pocket-Doors verbirgt, eine Arbeitsplatte aus Taj-Mahal-Quarzit und eine Farbskala aus Perlmutttönen inklusive sogenanntem Pebble Gray, die insgesamt nicht zu kühl wirkt, aber dennoch freundlich und hell. Dunkle Pendelleuchten setzen in dieser Symphonie elegischer Töne klare Akzente. Für dieses feinsinnig konzipierte Projekt erhielten die Macher den renommierten „German Design Award“ in der Kategorie „Interior Architecture“.

Was diese drei ausgezeichneten Küchen verbindet, ist die offene Gestaltung, die Klarheit in der Ausführung und darüber hinaus auch die Wertschätzung, die dem Kochen und Essen zukommt. Hier wird das Zubereiten der Speisen ebenso zelebriert wie das Verspeisen und macht es zum Teil des Koch-Events. Geschlossene Fronten in hellen Tönen wirken clean, aber nicht kalt, dafür sorgen farbliche Schattierungen und haptische Finessen - die perfekte Untermalung für den eigentlichen Star: mehr oder weniger aufwendig gekochte Gerichte aus einer Küche, in der das Arbeiten Spaß macht. Und in der das Auge mitisst. Dahinter steht das langjährige Know-how des Herstellers: 1892 als Tischlereibetrieb gegründet, steht die Küchen-Marke Poggenpohl für Internationalität und modernes Design. Auch wenn das Label seit 2020 zur chinesischen Jomoo Group gehört, gefertigt wird noch immer am Stammsitz in Deutschland.

FRANZISKA HORN