Seit Januar 2024 leitet Dr. Max Renner die neue Sektion Schmerztherapie des Krankenhauses für Naturheilweisen (KfN) in München. Seine Ausbildung zum Facharzt für Anästhesiologie absolvierte er am Klinikum der Universität München (LMU). Nach mehrjähriger Tätigkeit in der Schmerzambulanz und Tagesklinik Großhadern unter der Leitung von Professorin Shahnaz Azad folgten die Zusatzbezeichnungen Spezielle Schmerztherapie und Manuelle Medizin. Zudem ist Dr. Renner Facharzt für Allgemeinmedizin.
Die interdisziplinäre multimodale Schmerztherapie im Krankenhaus für Naturheilweisen (KFN) erfolgt als moderne, dem aktuellen Wissensstand entsprechende Behandlungsmethode bei chronischen Schmerzen. Diese gelingt durch die enge Zusammenarbeit unterschiedlicher Fachdisziplinen: Medizin, Psychologie, Physiotherapie und naturheilkundliche Pflege. Die gemeinsame Perspektive des Therapeuten-Teams ist das sogenannte biopsychosoziale Modell, also eine ganzheitliche Betrachtungsweise des Menschen, bestehend aus Körper und Seele, eingebettet in das soziale Umfeld mit seinen Wechselwirkungen.
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„Da stimmt was nicht“
Ein Betroffener berichtet über Diagnose und Operation einer Aortenklappenstenose
„Dass ,irgendetwas nicht stimmte' hatte ich gemerkt. Beim Gehen hatte ich die ersten paar Minuten stets eine Art Druckgefühl auf der Brust, keine Schmerzen, aber es fühlte sich eben nicht richtig an und verschwand nach diesen ersten paar Minuten auch immer wieder“, erinnert sich Konstantin Heidensleben (69). Also suchte er seinen Hausarzt auf, der ihn an einen Kardiologen überwies, um auf „Nummer sicher“ zu gehen. Die Diagnose lautete: hochgradige Aortenklappenstenose. Darunter versteht der Mediziner eine Verengung der Aortenklappe. Dies hat zur Folge, dass der Blutstrom aus der linken Herzkammer in die Aorta behindert wird. Im höheren Lebensalter ist häufig eine Verkalkung die Ursache, die zu einer Versteifung der Klappe führt, wodurch sie nicht mehr richtig öffnet. „Die Aortenklappenstenose ist die häufigste Erkrankung bei den vier Herzklappen“, erklärt Privatdozent Dr. Sven Peterß, Leitender Oberarzt in der Herzchirurgischen Klinik am LMU Klinikum Großhadern. Er war es auch, der Heidensleben operierte. Vor der OP stehen noch eine Reihe von Voruntersuchungen an. So wird eine erneute Ultraschalluntersuchung durchgeführt und ein Herzkatheter gelegt, um nun das Herz genauer – und zwar von innen – zu untersuchen. Dazu wird ein Schlauch ins Innere des Herzens geführt, entweder durch eine Arterie in der Leiste oder im Arm geschoben, durch den ein Kontrastmittel in die Herzkranzgefäße gespritzt wird, um so mittels Röntgen klare Ergebnisse zu bekommen. Der Arzt kann dabei feststellen, ob tatsächlich „nur“ die diagnostizierte Herzklappe betroffen ist oder ob noch weitere Schäden bestehen, etwa eine Verkalkung der Herzkranzgefäße. „Grundsätzlich gibt es für die anstehende Operation zwei Möglichkeiten, sie durchzuführen, nämlich die lassische und die minimal-invasive, bei der auf eine komplette Öffnung des Brustkorbs verzichtet werden kann und bei der nur kleine Schnitte, unter Umständen sogar gar keine, erforderlich sind“, führt PD Dr. Peterß aus. Gar keinen Schnitt setzt man, wenn die neue Klappe mittels Katheter durch die Arterie eingesetzt werden kann.
Auch die Entscheidung für eine biologische oder eine mechanische Herzklappe musste getroffen werden. „Die biologische Herzklappe hat ein deutlich früheres Verfallsdatum', nämlich nach etwa zehn bis 15 Jahren, dann muss eventuell erneut ein Austausch der Klappe erfolgen“, erklärt der Arzt. Im Unterschied dazu halte eine mechanische Herzklappe, wenngleich nicht unbegrenzt, so doch erheblich länger, nämlich bis zu 25 Jahren.
„Doch wie überall gibt es auch hier zwei Seiten: Während bei einer mechanischen Herzklappe die lebenslange Einnahme des Blutverdünners Marcumar unabdingbar ist und damit einhergehend regelmäßige Kontrollen der Blutwerte erfolgen müssen, kann bei einer biologischen Herzklappe auf dieses Medikament verzichtet werden“, sagt Dr. Peterß.
Konstantin Heidensleben wurde minimal-invasiv operiert – mit einem etwa acht Zentimeter langen Schnitt im Brustbein. Er hatte sich für eine biologische Herzklappe entschieden. Ein kritischer Punkt ist, dass der Patient kurzzeitig an eine Herzlungenmaschine angeschlossen werden muss, um das Herz stillzulegen, damit der Chirurg arbeiten kann. „Diese Maschine“, erläutert Dr. Peterß, „übernimmt die Funktion des Herzens sowie Aufgaben der Lunge, damit der Körper weiterhin mit Blut und Sauerstoff versorgt werden kann.“
Nach der Operation war für Heidensleben „das Unangenehmste, dass man am Anfang nicht in der Lage war, selbstständig aus dem Bett zu kommen, denn die Operationswunde und das Brustbein schmerzten bei jeder falschen Bewegung sowie beim Husten und beim Niesen“. Doch er kann bestätigen: „Das wird schnell besser!“ Bereits am zwölften Tag nach der Operation ging es dann für drei Wochen in die Reha – und nach sechs Monaten hatte sich Konstantin Heidensleben vollständig erholt.
Michael K. Albrecht
Erschienen im Tagesspiegel am 17.05.2024