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Dr. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt: „Nicht nur für Usain Bolt – wir sind für alle da!“

Anders als andere - aber erfolgreich: Dr. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt (M.), Niklas Haberstroh (I.) und Dr. Andreas Schubert

Forum Spitzenmedizin

Dr. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt: „Nicht nur für Usain Bolt – wir sind für alle da!“

MW – Praxis für Orthopädie & Sportmedizin in München: Die Praxis des wohl bekanntesten Sportmediziners bietet biologisch-homöopathische Behandlungen für jedermann, nicht nur für Profisportler

UNSERE PHILOSOPHIE Heilen ohne zu schaden
Dr. Müller-Wohlfahrt

Ihre oberste Maxime lautet „Heilen, ohne zu schaden“. Was bedeutet das?

Dr. Müller-Wohlfahrt: Wir setzen kein Cortison ein und arbeiten so gut wie nie mit Schmerzmitteln. 

Dr. Schubert: Es ist tatsächlich eine Behandlung auf biologisch-homöopathischer Basis, das heißt ohne Cortison und somit ohne Nebenwirkungen auf Blutdruck, Blutzucker oder Hormonhaushalt.

Ihre Methodik unterscheidet sich aber auch in anderer Hinsicht: Sie setzen auf das „Sehen mit den Händen“.

Hr. Haberstroh: Es beginnt schon vorher. Das Besondere an dieser Praxis ist, dass wir uns die Zeit nehmen, den Patienten zuzuhören und zu untersuchen. Wann haben die Beschwerden begonnen, wie werden sie empfunden? Es reicht nicht, sich nur auf Bilder von Röntgen oder MRT zu verlassen, man muss auch mit den Händen untersuchen, die Patienten erspüren, erfahren. Wo bewegt sich etwas nicht richtig, wo ist die Spannung entgleist, wo ist die Hautbeschaffenheit verändert? Auf diesem Weg findet man beschwerdesymptomatische Hinweise. Man tastet sich also im wörtlichen Sinn an das Problem heran.

Dr. Müller-Wohlfahrt: Das Tasten ist unser Handwerkszeug. Wir veranlassen auch Röntgenbilder oder MRT-Untersuchungen, aber wir haben eigentlich immer schon nach der Anamnese und der Untersuchung eine klare Vorstellung, eine Diagnose gestellt und die Ursache des Problems gefunden. Und darum geht es: Nicht nur die Symptome zu lindern oder zu bekämpfen, sondern auch den ursächlichen Schaden zu beheben.

Sie legen viel Augenmerk auf die Wirbelsäule. Warum?

Hr. Haberstroh: Veränderungen der Wirbelsäule führen klassischerweise zu Rückenschmerz oder auch Ischias-, Arm- und Schulterschmerzen. Sie können aber auch ursächlich für Muskelverletzungen sein. Für viele Patienten kommt es überraschend, wenn wir sagen „Ja, Dir tut der Muskel weh, aber die Ursache ist eigentlich Dein Rücken.“ Wenn man ihm oder ihr das aber zeigen und die Beschwerden lindern kann, ist das für viele ein erhellender Moment. Die Wirbelsäule kann auch verantwortlich für Migräne-Beschwerden sein.

Das ist für viele Migräne-Geplagte möglicherweise eine Überraschung. Wie hängen Wirbelsäule und Kopfschmerz zusammen?

Dr. Müller-Wohlfahrt: Von Patienten, die ich wegen Beschwerden an der Halswirbelsäule mit meiner speziellen Methodik behandelte, erfuhr ich, dass mit der Behandlung auch ihre Kopf- oder Migräne-Schmerzen, es gehören auch Tinnitus und Schwindel dazu, zurückgingen oder ganz verschwanden. Ich forschte und fand heraus: Die chronische Muskelverspannung führt zu einer Verhärtung des Muskel-Sehnenansatzes am Hinterkopf. In der Folge wird der darunter verlaufende große Hinterhauptssnerv durch den permanenten Druck anhaltend gereizt und verursacht einen neuralgischen Schmerz sowie über eine Verschaltung mit dem Trigeminusnerv heftige Gesichtsschmerzen.

Hr. Haberstroh: Wir meinen, dass nicht nur die Wirbelsäule ursächlich für die Migräne ist. Aber wir haben erlebt, dass die Halswirbelsäule eine große, wenn nicht entscheidende Rolle spielt. Wir haben Patienten, die jahrelang ohne Linderung von Pontius zu Pilatus geeilt sind, die jetzt migränefrei sind.

Stichwort „Volkskrankheit Rücken“: Was kann jeder tun?

Dr. Schubert: Sich bewegen. Mit Bewegung ist nicht Leistungssport gemeint, es geht auch durch moderate Bewegung wie Walken oder Radfahren, auch moderater Kraftsport ist geeignet. Die wichtigste Empfehlung jedoch: gymnastische Übungen unter Anleitung erlernen und täglich ausführen. Fakt ist: Wer sich bewegt, lebt gesünder und gewinnt mehr Lebensqualität.

„MW“ gilt als der Leibarzt der Profis, der „Heiler der Helden“ …

Dr. Müller-Wohlfahrt: Es stimmt, dass ich zahllose bekannte Sportler behandelt habe. Die Geschichte von Usain Bolt wird gerne erzählt, der mir seine 100-m-Goldmedaille widmete, weil ich ihn vor den Olympischen Spielen in Rio von seinen Muskelproblemen befreien konnte. Aber es ist wichtig, dass wir nicht nur Profis behandeln. Jeder ist in unserer Praxis willkommen.

Dr. Müller-Wohlfahrt
MW – Praxis für Orthopädie & Sportmedizin

Praxis für Orthopädie & Sportmedizin

Alter Hof
Dienerstrasse 12
80331 München

Tel: +49 (0)89-452 38 59 0
Fax: +49 (0)89 - 452 38 59 71
info@mw-ortho.de

Schmerzort Wirbelsäule

Langes Sitzen, Bewegungsmangel und Stress können chronische Rückenschmerzen verstärken

Chronische Rückenschmerzen sind immer eine Herausforderung, für den Patienten, aber auch für den behandelnden Orthopäden. Zum einen, weil er aus der Vielzahl der in infrage kommenden Auslöser die eine Ursache sicher ermitteln muss – nur so ist eine erfolgreiche Behandlung möglich. Zum anderen, weil es gilt, das Leiden des Patienten nicht nur möglichst effizient, sondern auch so schonend wie möglich zu lindern.

Die Wirbelsäule hält im Alltag vielen Belastungen stand: Als Stützgerüst des Körpers sorgt sie für eine aufrechte Haltung und trägt das Gewicht von Kopf, Armen und Rumpf. Gleichzeitig ermöglicht sie Bewegungen wie Bücken, Strecken oder Drehen. Durch die Wirbelkörper hindurch, im Wirbelbeziehungsweise Spinalkanal, verläuft von oben nach unten das Rückenmark. Es ist Teil des Zentralen Nervensystems und verbindet das Gehirn über Nervenfasern mit dem restlichen Körper. Um ihren verschiedenen Aufgaben gerecht zu werden, wird die Wirbelsäule von festen und von beweglichen Bestandteilen zusammengehalten. So bilden zum Beispiel alle 33 knöchernen Wirbel eine Kette, die über bewegliche Facettengelenke miteinander verbunden sind; die zwischen den Wirbeln gelegenen elastischen Bandscheiben wirken als Stoßdämpfer und Abstandshalter. Für Stabilität bei Bewegungen sorgen die zahlreichen straffen Bänder und die (tiefen) Rückenmuskeln, die entlang der Wirbelsäule verlaufen. Sogar die Bauchmuskeln leisten ihren Beitrag, indem sie die Wirbelsäule ebenfalls stützen. Also eigentlich ein ausgeklügeltes System, das bestens auf einen aktiven, gesunden Lebensstil vorbereitet ist. Aber wer von uns lebt heutzutage schon rückenfreundlich?

Falsch erlernte Bewegungsmuster

Fakt ist: Anhaltende oder wiederkehrende Rückenschmerzen stehen häufig in Zusammenhang mit einer Lebensweise, die für die Wirbelsäule denkbar ungünstig ist. Oft liegt der Schmerzort im Bereich der Lendenwirbelsäule. Denn dieser untere Abschnitt der Wirbelsäule ist schon allein durch den aufrechten Gang einer besonderen Belastung ausgesetzt. Bei vielen Menschen kommen weitere ungünstige Faktoren dazu, allen voran häufiges, langes Sitzen, falsch erlernte Bewegungsmuster (Falsches Bücken! Falsches Tragen!) oder Haltungsfehler, aber auch Übergewicht. Der wichtigste Risikofaktor ist jedoch Bewegungsmangel: Nur wer sich regelmäßig bewegt, setzt die nötigen Reize für kräftige Muskeln, Knochen, Sehnen, Bänder und Knorpel – das gilt auch für die Komponenten der Wirbelsäule. Hinzu kommt: Gerade die Rückenmuskulatur ist bei vielen Menschen ein Seismograf für anhaltende Stressbelastungen. Und eine permanent angespannte Rückenmuskulatur ruft nicht nur selbst Rückenschmerzen hervor, sondern stört auch ihr Zusammenspiel mit Wirbeln, Bandscheiben und Bändern – und dies kann die gesamte Wirbelsäule in Mitleidenschaft ziehen. Andererseits können Rückenschmerzen selbst zu einer Stressbelastung werden und so direkt in einen Teufelskreis münden, bei dem sich Stress und ein schmerzender Rücken gegenseitig„hoch-schaukeln“. Alle diese Faktoren können nicht nur akute Rückenschmerzen hervorrufen, sondern sie leisten auch der Entstehung von degenerativen Veränderungen an der Wirbelsäule Vorschub. Oft sind es die kleinen Facettengelenke oder die Bandscheiben, an denen sich der Verschleißprozess in besonderem Maße manifestiert. Abnutzungserscheinungen der Facettengelenke gehen immer mit einem fortschreitenden Abbau von Knorpel einher. Die Folge ist eine chronische Reizung der Facettengelenke. Und da die kleinen Wirbelgelenke mit besonders vielen Nervenfasern ausgestattet sind, sind dumpfe, oft schwer zu beschreibende Rückenschmerzen – meist im Lendenwirbelsäulenbereich – typische Anzeichen für ein Facettensyndrom. Bei der Bandscheibe reichen die Schäden von Verschleißerscheinungen des Bandscheibenfachs oder kleinen Einrissen des äußeren, bindegewebigen Rings bis hin zur Vorwölbung oder einem Vorfall des gallertigen Kerns, der sich im Zentrum der Bandscheibe befindet. Ein Bandscheibenvorfall erzeugt Druck auf eine Nervenwurzel, der dann neben einer Schmerzausstrahlung ins Bein auch Taubheitsgefühle oder Lähmungserscheinungen nach sich ziehen kann.

Eine häufige Diagnose bei Patienten über 60 Jahren lautet „Verengung des Wirbelkanals“. Durch degenerative Veränderungen an Wirbelgelenken, Bändern und Bandscheiben verengen sich der Wirbelsäulenkanal und oft auch die knöchernen Nervenaustrittsöffnungen. Mit der Zeit wird der Raum für die im Wirbelsäulenkanal verlaufenden Nerven immer enger, bis diese regelrecht gequetscht werden. Meist ist der Bereich der Lendenwirbelsäule betroffen; deshalb gehen die Schmerzen häufig vom unteren Teil des Rückens aus und strahlen typischerweise ins Bein aus. Dadurch fällt es den Betroffenen immer schwerer, längere Strecken zu gehen. Wann immer möglich, setzt die moderne Orthopädie zur Linderung von chronischen Rückenschmerzen auf eine konservative Therapie. Ein operativer Eingriff wird in der Regel nur bei wirklich schweren Krankheitsbildern erwogen, etwa bei Lähmungserscheinungen infolge eines Bandscheibenvorfalls. Neben einer medikamentösen Schmerztherapie oder Injektionsbehandlungen haben sich auch und gerade eine Reihe nicht-medikamentöser Maßnahmen bewährt, zum Beispiel Akupunktur, Elektrotherapie, Wärmetherapie, Physiotherapie und/oder Osteopathie. Auch wenn eine solche Therapie einige Wochen und sogar Monate dauern kann, kann einem Großteil der Patienten meist erfolgreich geholfen werden. Der Betroffene selbst kann viel zu einer anhaltenden Verbesserung seiner Beschwerden beitragen, etwa mit einem rückengerechten Verhalten im Alltag wie rückengesundes Stehen, Gehen, Sitzen und Tragen („Rückenschule“) und mit regelmäßiger körperlicher Aktivität. Rückenfreundliche Sportarten sind zum Beispiel Radfahren, Rückenschwimmen, Kraulen, Nordic Walking. Auch das Erlernen einer Entspannungstechnik zum Abbau von Stress kann zu einer deutlichen Linderung von Rückenschmerzen beitragen. Bewährt hat sich außerdem ein Rückentraining zur Stärkung der Rücken- und Bauchmuskulatur mit gezielten Kräftigungs- und Stabilisierungsübungen. Idealerweise werden die einzelnen Übungen zunächst unter fachlicher Anleitung erlernt, bevor sie dann in Eigenregie zu Hause durchgeführt werden - und das am besten regelmäßig.

Nicole Schaenzler


Gezieltes Training für den Rücken

Im Jahr 2021 waren der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin (DGS) zufolge deutschlandweit 26,2 Millionen Menschen wegen Rückenschmerzen in Behandlung. Die jährlichen Kosten, die hierzulande dadurch entstehen, liegen bei etwa 11,6 Milliarden Euro. Laut Dr. Heinrich Binsfeld, Vizepräsident der DGS, ist das vor allem auf die fehlende oder fehlerhafte Versorgung akuter Rückenschmerzen zurückzuführen, die dann chronifizieren können. Von chronischen Schmerzen spricht man, wenn sie seit drei Monaten anhalten und/oder die normale Schmerzdauer einer Erkrankung deutlich übersteigen.„Um chronische Rückenschmerzen richtig zu behandeln, müssen wir die Menschen immer in ihrer Ganzheit betrachten. Chronische Rückenprobleme können Symptom und Ursache anderer körperlicher Beschwerden sowie psychischer und sozialer Leiden sein“, sagt der Experte. Basis hierfür ist das bio-psycho-soziale Schmerzmodell der Weltgesundheitsorganisation (WHO). „Die drei Komponenten beeinflussen sich gegenseitig. Beispielsweise können chronische Schmerzen dazu führen, dass Menschen sich zurückziehen, soziale Events meiden und in schweren Fällen Depressionen erleiden. Daher ist die Untersuchung komplex“, so Dr. Binsfeld weiter. Neben einer Untersuchung des Bewegungsapparats gehören dazu auch die Betrachtung psychischer Belastungen und sozialer Probleme, wie beispielsweise Mobbing am Arbeitsplatz. Der Fachmediziner betont ausdrücklich den hohen Stellenwert der Vernetzung zwischen Schmerzmedizinern und anderen Disziplinen.

Doch bevor Rückenschmerzen chronifizieren und mit starken Medikamenten behandelt werden müssen, sollte ein spezielles Rückentraining das Mittel der Wahl sein. Im WWW finden sich mittlerweile unzählige Angebote. Auf Nummer sicher geht, wer in der realen Welt einen entsprechenden Kurs mitmacht. Die Krankenkassen beteiligen sich an den Kosten für qualitätsgeprüfte Kurse zur Rückengesundheit. Voraussetzung ist, dass das ausgewählte Rückentraining von der Zentralen Prüfstelle für Prävention zertifiziert ist. Entsprechende Angebote in Wohnortnähe sind auf den Seiten der Krankenkassen zu finden. Die gesetzlichen Krankenkassen und Ersatzkassen übernehmen für Erwachsene durchschnittlich 80 Prozent der Kosten. Liegt eine Befreiung von den Zuzahlungen vor, gibt es meist 90 Prozent Erstattung, für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre sogar 100 Prozent. Die maximale Zuschusshöhe liegt derzeit bei rund 75 Euro pro Kurs. Möglich sind häufig zwei erstattungsfähige Kurse pro Jahr.

 dfr

Er­schie­nen im Ta­ges­spie­gel am 17.05.2024

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