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Die Alpenregion bewahren

DER ALPENORT CRANS-MONTANA SETZT AUF NACHHALTIGKEIT IN DER ORTS- UND TOURISMUSENTWICKLUNG. FOTO: ANTHONY VUIGNIER

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Die Alpenregion bewahren

Der Schweizer Bergort Crans-Montana denkt Nachhaltigkeit ganzheitlich

Unsere Alpenregionen in Deutschland, Österreich, Italien oder der Schweiz sind ein wertvolles Natur- und Kulturgut, das Einheimischen genauso wie Erholungs- und Urlaubsgästen viel bedeutet. Immer mehr Orte setzen auf Nachhaltigkeit – und dafür sind kreative Ideen und zukunftsfähige Impulse gefragt. Mit den UNESCO-Biosphärenreservaten in den Julischen Alpen und im Berchtesgadener Land gibt es bereits Initiativen für eine sanfte und nachhaltige Tourismusentwicklung.

Auch Crans-Montana, ein Bergort auf einem Hochplateau in den französischsprachigen Alpen, hat das Thema schon seit einiger Zeit auf der Agenda. Die Besonderheit: Nicht nur der Tourismus steht im Fokus, der ganze Ort bemüht sich um einen verantwortungsvollen Umgang mit den sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Ressourcen und will ein harmonisches Gleichgewicht zwischen den Bedürfnissen der Gäste, der einheimischen Bevölkerung und der Umwelt schaffen. Seit einiger Zeit ist Crans-Montana Teil des Nachhaltigkeitsprogramms „Swisstainable“, das vom Schweizer Tourismus-Verband 2021 ins Leben gerufen wurde und Betriebe mit einem Label zertifiziert etwa das Café Cher-Mignon, in dem nach dem Farm-to-Table-Konzept gekocht wird, oder das Ökomuseum von Colombire, wo man in einem alpenländischen Weiler inklusive Restaurant in die Welt der Vorfahren eintauchen kann.

Der aus den Dörfern Crans und Montana zusammengewachsene Ort ist schon 1893 eine begehrte Destination: Touristen waren begeistert von der guten Luft, der schönen Landschaft inmitten der Walliser Alpen oder dem 1908 eröffneten, damals höchsten 18-Loch-Golfplatz der Welt heute Austragungsort der Omega European Masters. Familien lieben den Ort winters wie sommers wegen seiner sportlichen Möglichkeiten: Es gibt ein In- und Outdoor-Zentrum für Actionsportarten, ein Eisstadion mit Curling, neben Golfen kann man auch Skifahren, E-Biken und Wandern etwa entlang der alten „Suonen“: Historische Wasserwege aus dem Mittelalter, die schon damals auf innovative Weise die entlegenen Quellen mit den Feldern verbanden. So kommen Jahr für Jahr zahlreiche Gäste, die immer mehr mit Blick auf die Nachhaltigkeit im Ort logieren sollen: Etwa im Chetzeron, einem nachhaltigen Designhotel in der ehemaligen Bergstation der Gondelbahn auf 2100 Metern Höhe oder dem neu eröffneten Hotel Six Senses: Mit einem Design, das lokale Materialien wie Quarzit, Lärchen- und Eichenholz einbezieht, und einem innovativen Energiekonzept setzt es neue Maßstäbe. Zudem gibt es ein „Earth Lab“, das Workshops zu Themen wie Zero Waste und nachhaltiges Leben anbietet. Doch nicht nur der Tourismus, sondern auch die Ortsentwicklung steht im Fokus: Der Golfplatz Crans-sur-Sierre wurde erst kürzlich für sein Engagement mit der internationalen GEO-Zertifizierung ausgezeichnet.

2022 wurde die seit 1911 in Betrieb befindliche Standseilbahn von Sierre nach Crans-Montana komplett erneuert und nutzt seither das innovative Energiespeichersystem ESFOR, das die Bremsenergie zum Stromsparen nutzt. Apropos Energie sparen: Bereits seit mehreren Jahren wird die bei der Eisproduktion der Ycoor-Eisbahn entstehende Wärme schon für die Fernwärme im Ort genutzt.

GOLFEN MIT ÖKO-VERANTWORTUNG AUF DEM GOLFPLATZ CRANS-SUR-SIERRE. FOTO: CRANS-MONTANA TOURISM & CONGRESS
GOLFEN MIT ÖKO-VERANTWORTUNG AUF DEM GOLFPLATZ CRANS-SUR-SIERRE. FOTO: CRANS-MONTANA TOURISM & CONGRESS

Damit nicht genug: Unter dem Slogan „Crans-Montana s'engage“ gibt es ein Programm, das unter anderem die Biodiversität fördert: Die Gemeinde ermutigt ihre Einwohner, Hecken aus einheimischen Arten zu pflanzen, hat auch selbst schon eine lebende Hecke aus 400 Sträuchern in Les Fougirs gepflanzt. Zudem ist Crans-Montana Teil des Naturparks Pfyn-Finges, der traditionelle Kultur- und Naturlandschaften erhalten und aufwerten, die enkeltaugliche Entwicklung der Wirtschaft fördern und ihre Einwohner sensibilisieren und bilden will. Über 100 dort ansässige Betriebe vom Großunternehmen bis zum Hobbyproduzenten stellen eine Vielzahl von Produkten her, die von Hotels, Läden und natürlich auch gerne von Privatleuten abgenommen werden.

BARBARA BRUBACHER

Er­schie­nen im Ta­ges­spie­gel am 03.05.2025

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