
Seit seiner Kindheit und Jugend in München ist Bodo Sperlein vom Jugendstil fasziniert: „Im Münchner Stadtmuseum habe ich mir oft die Jugendstil-Designs angeschaut -die handwerkliche Präzision und die hohe Qualität der Entwürfe haben mich tief beeindruckt“, erzählt der gebürtige Bayer und international renommierte Designer mit Sitz in London. Diese Werte spiegeln sich auch in seinen aktuellen Arbeiten wider, vom Wohnzimmertisch bis zur skulpturalen Leuchte: „Für mich ist der Jugendstil eine Inspiration, die ich in eine moderne Sprache des 21. Jahrhunderts übersetze.“
Dem Direktor der Kunsthalle München, Roger Diederen, gefiel sein Ansatz sehr, so Sperlein: „Er hatte einige meiner Möbeldesigns gesehen und war von deren Einfluss zum Jugendstil beeindruckt. Besonders schätzte er die handwerkliche Qualität und die in meinen Arbeiten sichtbare Liebe zum Detail.“


So kam es, dass Sperlein Kurator wurde und sich daran machte, in der Ausstellung „Jugendstil. Made in Munich“ die gemeinsame Vision, den Jugendstil innovativ in Szene zusetzen, umzusetzen.
Durch den gezielten Einsatz von Licht, Schatten und architektonischen Elementen für die über 400 Objekte aus Malerei, Grafik, Skulptur, Fotografie, Design und Mode, unter anderem aus Beständen des Münchner Stadtmuseums, schuf Sperlein eine Atmosphäre, in der alle feinen Details und die historische Bedeutung der Exponate voll zur Geltung kommen.


„Außerdem war es eine tolle Gelegenheit, auch meine eigenen Entwürfe in einem renommierten Kunsthaus zu präsentieren und den Dialog zwischen historischer Kunst und modernem Design zu fördern“, ergänzt Sperlein. Die Ausstellung ist noch bis zum 23. März 2025 zu sehen und wird von einem wunderschönen Bildband begleitet.
Barbara Brubacher
Erschienen im Tagesspiegel am 08.03.2025