Wenn es um eine vielversprechende Option der Energiegewinnung im privaten Haushalt geht, bilden Balkonkraftwerke eine ausgezeichnete Perspektive. Das kompakte System aus Photovoltaik-Modulen bietet nicht nur die Erzeugung umweltfreundlichen Stroms, es trägt zudem zur Reduzierung der eigenen Energiekosten bei. Beide Argumente sorgen für eine zunehmende Beliebtheit, den Balkon baulich aufzurüsten.
Zuvor ist es jedoch ratsam, sich über die Wirtschaftlichkeit, Machbarkeit und möglichen Komplikationen wie etwa Brandgefahr zu informieren. In diesem Zusammenhang sollte die Aufmerksamkeit auf einer sorgsamen Auswahl der Batteriespeicher mit Lithium-Ionen-Technik liegen. Sie bergen ein erhöhtes Brandrisiko. Daher gilt es von Billigprodukten, die leicht überhitzen, Abstand zu nehmen.
Ob sich eine Mini-PV-Anlage rechnet, lässt sich in den meisten Fällen mit einem Ja beantworten. Vor allem je höher der Strompreis steigt, desto schneller macht sich die Investition bezahlt. Ein kleines Rechenbeispiel der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin: Würde man mit einem durchschnittlichen Preis von 35 Cent pro Kilowattstunde kalkulieren, ließe sich die Einsparung auf etwa 210 Euro jährlich beziffern. Rechnet man den mittleren Anschaffungspreis von 700 Euro für ein Solarmodul dagegen, kann sich die Investition nach etwas mehr als drei Jahren amortisieren. Generell rechnen die Experten ab dem fünften Jahr mit einer Gewinnmaximierung. Bei einer klassischen Dachanlage liegt dieser Wert derzeit zwischen 15 und 18 Jahren. Für die Installation eines Balkonkraftwerks spricht obendrein, dass seit diesem Jahr die Maximalleistung von 600 auf 800 Watt erhöht wurde. Somit bleibt deutlich mehr für den eigenen Verbrauch übrig, wenngleich es noch nicht für eine autarke Stromversorgung reicht.
KELLY KELCH
Erschienen im Tagesspiegel am 02.03.2024