Die dänische Industriedesignerin Cecilie Manz ist eine der führenden ihrer Branche. Geboren 1972, besuchte sie die Royal Academy of Fine Arts in Kopenhagen sowie die Aalto University School of Artsin Helsinki und schloss ihre Studien 1997 ab. 1998 gründete sie ihr eigenes Studio Manz Lab. Seitdem entwirft sie Möbel, Accessoires, Schmuck und Leuchten für bekannte Marken wie Lightyears, Nils Holger Moormann, Fredericia Furniture, Fritz Hansen, Bang & Olufsen, Duravit, Hermès und Muuto. Zu den vielbeachteten Entwürfen der preisgekrönten Dänin zählen die Leuchte „Caravaggio“ (2005) für Lightyears und der Beistellisch „Micado“ aus Eichenholz, welcher Teil der Designkollektion des Museums of Modern Art (MOMA) in New York ist. Selbiger stammt aus dem Jahr 2003 und besteht aus drei locker umeinander arrangierten Holzstäben mit schwarzen Enden, die eine runde Tischfläche tragen und diese dabei durchbrechen. Wie so oft bei guten Entwürfen erscheinen Bestandteile und Machart qualitativ und dabei simpel: Die in Tischhöhe verdickten Holzstäbe tragen die mit drei Bohrlöchern versehene Scheibe-die vier Bestandteile sind dabei so konstruiert, dass das Modell bei aller Schlichtheit eine hohe Stabilität aufweist. Ein kleines Kolumbus-Ei, wenn man so will.




Erst die Funktion, dann das Design
Zu den Grundsätzen und zur Design-Philosophie von Cecilie Manz gehört es stets, Qualität und Funktion an erste Stelle zu setzen. Dazu spricht sie neuen Produkten nur dann eine Existenzberechtigung zu, wenn sie wirklich benötigt werden. Sie sagt: „Ich entwerfe nur Dinge, die für mich eine Bedeutung haben. Mein allgemeines Ziel ist es, immer ein klares Argument zu haben, das die von mir entworfenen Designs legitimiert. Die Funktion ist entscheidend, und wenn ich keinen guten Grund für die Existenz eines neuen Produkts finden kann, ist es besser, es nicht herzustellen.“ Als Cecilie Manz 2014 den Kulturpreis des dänischen Kronprinzenpaares erhielt, kommentierte dies Prinz Frederik so: „Das Faszinierende an Cecilie Manz Design ist, dass trotz der Vielfältigkeit ihrer Arbeiten ein klar erkennbarer Ton zu erkennen ist. Die Grundidee ist in Manz Design immer stark, sie weckt Assoziationen an historische gestalterische Erkenntnisse und spiegelt zugleich klar die Gegenwart wider.“
Typisch für die dänische Designerin sind natürliche Materialien und softe Töne. Das gilt auch für ihre Modelle für den dänischen Möbelhersteller Hansen, welcher in München in mehreren Shops sowie mit eigenem Showroom vertreten ist. Neben der bereits erwähnten Leuchte „Caravaggio“ bereichern der Sessel „Monolit“ und ein Pouf aus Stoff- und Leder die Fritz-Hansen-Kollektion und beweisen das Könnertum von Manz. Während der skulpturale „Monolit Chair“ einer modernen Interpretation des Polsterstuhls entspricht, trägt die schlanke, gleichzeitig charakterstarke Silhouette die typische Handschrift der Designerin: Der Sitz vermittelt ein Gefühl der Geborgenheit und ist zugleich zeitgemäß und zeitlos.
Die elegante CM-Pouf-Serie wird nun um neue Farb- und Textilkombinationen erweitert, welche die Kombinationsmöglichkeiten des Entwurfs auf eine noch größere Bandbreite von Räumen übertragen. Die Serie wird durch zwei kleine Hocker in den Tönen Steel Grey, Pale Yellow und Pure und drei große Hocker in Natural, Grey und Warm Sand ergänzt. Für den Sockel und das Oberteil stehen natürliches Leinen sowie weitere verschiedene Materialien zur Verfügung, darunter Pure Leather und der Stoff Steelcut des ebenfalls dänischen Unternehmens Kvadrat.
Die Caravaggio-Pendelleuchte von Cecilie Manz für Fritz Hansen erlangte bei ihrer Markteinführung im Jahr 2005 sofort den Status einer Design-Ikone. Fritz Hansen aktualisiert den beliebten Entwurf jetzt in vier neuen Farben mit mattem Finish: Warm Grey, Dusty Green, Patina Green und Rusty Red verleihen den Pendelleuchten P1, P2 und P3 ein modernes und gedämpftes skandinavisches Flair und bilden einen schönen Kontrast zur ursprünglichen Hochglanzoberfläche des Designs. FRANZISKA HORN
INFO UNTER HTTPS://CECILIEMANZ.COM/
Erschienen im Tagesspiegel am 07.12.2024