Anzeige

Das ganze Haus ein Sauger

SO FUNKTIONIERT EIN ZENTRALSTAUBSAUGER: VON DER TECHNIK ABSEITS DES WOHNBEREICHS FÜHREN ROHRE ZU SAUGDOSEN IN JEDEM ZIMMER. SCHMUTZ GELANGT IN DEN ZENTRALEN ABFALLBEHÄLTER UND DIE ABLUFT NACH DRAUSSEN. VISUALISIERUNG: VACUSTAR

WEBIMMOBILIEN

Das ganze Haus ein Sauger

Zentralstaubsauger können eine praktische Alternative sein

Der eine ist zu klobig, der andere braucht ständig Akku-Kraft: Staubsauger können einem den letzten Nerv rauben, wenn es immer schon hakt, wenn man nur mal schnell durchsaugen möchte. Am liebsten würde man sie dann für immer ins hinterste Eck des Besenschranks verbannen, aber sauber soll es ja trotzdem sein. Dazu gibt es eine Alternative, die hierzulande zwar immer noch ein Nischenprodukt ist, in den Vereinigten Staaten, in Frankreich oder auch in Skandinavien aber längst zu den etablierten Reinigungssystemen gehört: der Zentralstaubsauger. Im Gegensatz zu den bei uns gewohnten Geräten, die man hinter sich her zieht, vor sich her schiebt oder in der Hand hält, befindet sich bei dieser Variante der eigentliche Staubsauger an einer festen Stelle außerhalb des Wohnbereichs. Meist wird das der Haushaltsraum, der Keller oder einfach die Garage sein. Die zentrale Technikeinheit ist mit Rohren verbunden, die durchs ganze Haus laufen und in den Zimmern jeweils an sogenannten Saugdosen enden. Hier wird dann nur noch ein Schlauch mit Handstück eingesteckt, und das System fängt automatisch an zu arbeiten. Besonders praktisch sind auch Varianten, bei denen man den Schlauch aus der Wand ziehen und nach getaner Arbeit schnell zurückgleiten lassen kann. So entfällt das Tragen der Sauger von Raum zu Raum genauso wie das Aufladen von Akkus, der ständige Kauf von Staubbeuteln oder die häufige Reinigung kleiner Auffangbehälter, da der Schmutz ja an zentraler Stelle gesammelt wird. Weil die Technik an verborgener Stelle arbeitet, entsteht beim Saugen auch deutlich weniger Lärm. Manche Hersteller sprechen sogar davon, dass man währenddessen telefonieren oder gar Musik hören könne.

Vorteil fürs Raumklima

IM BESTEN FALL IST ES BEIM SAUGEN SO LEISE, DASS MAN DABEI SOGAR TELEFONIEREN KANN. FOTO: VACUSTAR
IM BESTEN FALL IST ES BEIM SAUGEN SO LEISE, DASS MAN DABEI SOGAR TELEFONIEREN KANN. FOTO: VACUSTAR

Die Abluft, die beim Saugen entsteht, kann unkompliziert nach draußen abgeleitet werden. Zum Vorteil fürs Raumklima, gerade wenn empfindliche Personen im Haushalt leben oder etwa viele Tierhaare anfallen. Man muss übrigens nicht unbedingt in einem Einfamilienhaus wohnen, um einen Zentralstaubsauger nutzen zu können. Die Anbieter versprechen Adaptionsmöglichkeiten für Wohnungen jeglicher Größe. Und zwar nicht nur im Neubau, sondern auch beim nachträglichen Einbau im Bestand. In beiden Fällen empfiehlt sich allerdings die fundierte Planung über einen Fachbetrieb. Dieser weiß genau, welche Dimensionierung und welche Ausstattung individuell nötig sind. Das wirkt sich auch direkt auf die Kosten aus, die bei einem Einfamilienhaus etwa zwischen 1500 und 2000 Euro liegen dürften. Zusatz-Features oder längere Schläuche (die man vielleicht gar nicht bräuchte) können allerdings alles deutlich teurer machen. Im Betrieb der Anlagen sollten meist keine besonderen Zusatzkosten entstehen. Bei Defekten sollte natürlich ebenfalls nur der Fachbetrieb ran, ansonsten kann man Reinigung oder Filtertausch auch selbst übernehmen, nur regelmäßig sollte es sein. Und keine Angst vor Verstopfung oder Ähnlichem: Gute Systeme verfügen über eine Grobschmutzsperre, die verhindert, dass allzu große Teile in der Techniklanden.

Unauffällige Installation

Die für das System unerlässlichen Saugdosen gibt es in flacher Ausführung und als Aufputzvariante. Immer aufs Wohnambiente abgestimmt, in zahlreichen Oberflächen- und Materialvarianten und auf Wunsch sogar abschließbar. Und schön unauffällig sind sie, denn sie sehen einfach aus wie schicke Lichtschalter. Zur Ergänzung für den Küchenbereich, in Bädern oder auch dort wo ein Holzofen steht, besteht auch die Möglichkeit, im Bodensockel eingelassene Saug- oder Einkehrschlitze zu installieren. Sie öffnen sich per Fußschalter oder einfacher Kippfunktion und befördern aufgefegten Schmutz ebenfalls über das Rohrsystem in den zentralen Abfallbehälter. Natürlich macht auch Smarthome vor dem Zentralstaubsauger nicht Halt: Wer etwa seinen Saugroboter integrieren möchte, kann ihn bei ganz neuen Systemen an speziell aufgerüsteten Saugdosen vollautomatisch entleeren lassen oder checkt die Funktionen der ganzen Anlage jederzeit per App.

KAI-UWE DIGEL

Er­schie­nen im Ta­ges­spie­gel am 06.04.2024

Das könnte Sie auch interessieren