Da haben die Macher der bayerischen Landesgartenschau in Furth im Wald nicht zu viel versprochen: „Sagenhaft viel erleben“ lautet ihr Motto, und das gilt nicht nur für das Programm, sondern auch für die Architektur auf dem etwa zehn Hektar großen Gelände. Bereits im Mai konnte man sich über 6000 verkaufte Dauerkarten freuen - mindestens so viele Besucher erleben also jetzt schon mehrfach, wie man einer Stadt durch das Spiel mit Wasser, Grün, Brücken und Erlebnisräumen zu neuer Schönheit verhelfen kann. Auch noch nach dem Ende der Schau im Oktober, denn die Einrichtungen sollen dauerhaft bleiben. Vor allem auch die Park-Arena, in der Aufführungen, Konzerte und Events stattfinden.
Sie bietet Platz für 450 Zuschauerinnen und Zuschauer und ersetzt die in die Jahre gekommene Festhalle auf spektakuläre Weise: Die kuppelförmige Dachkonstruktion mit einer Spannweite von 38 Metern ist 14 Meter hoch und besteht aus 168 einzelnen Waben aus Holz, die von einer weißen, lichtdurchlässigen Membran eingehüllt werden. Luftig leicht sieht das alles aus: moderne Architektur, die durch die Holzelemente auch eine Referenz zur Landschaft der Umgebung ermöglicht. Eine Zusammenarbeit von Architekt Peter Hickl, der lokalen Holzbaufirma Josef Penzkofer und der TH Augsburg, an der Prof. Dr. Christopher Robeller für die digitalen Baupläne verantwortlich war. Das Projekt war herausfordernd, denn von der Planung bis zur Ausführung war präzise Detailarbeit gefragt und das unter Zeitdruck, denn schließlich musste alles pünktlich zur Gartenschau fertig werden. Die Erfahrung aller Beteiligten und die neuen Vorteile, die das digitale Bauen bei Koordination und Aufwand bringt, haben es möglich gemacht. Die Park-Arena sorgt bereits jetzt für internationale Aufmerksamkeit und ist langfristig eine echte Zierde für die Stadt.
KAI-UWE DIGEL
Erschienen im Tagesspiegel am 02.08.2025
