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BAUEN NACH WIND UND WELLEN

WELLENSTRUKTUREN AN DER FASSADE SORGEN FÜR DIE HARMONISCHE WIRKUNG DES ICONIC TOWER“. FOTO: PININFARINA

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BAUEN NACH WIND UND WELLEN

Das PININFARINA-ARCHITEKTUR-STUDIO projektiert einen AUFSEHENERREGENDEN WOLKENKRATZER

Beim Namen Pininfarina bekommen Auto-Fans glänzende Augen, steht er doch für außergewöhnliche Design-Kunst an legendären Fahrzeugen. Die Entwürfe aus dem 1930 von Karosseriebauer Battista „Pinin Farina gegründeten Unternehmen zeichnen sich durch eine mutige und gleichzeitig harmonische Formensprache aus, die über die Jahrzehnte zum Sinnbild italienischer Linienführung geworden ist. Beauftragt von den führenden Automobil-Konzernen der Welt, darunter Edelmarken wie „Maserati“ oder auch Volumen-Hersteller wie „Peugeot“: 

Unternehmen aus der Region

Alle haben sie den Turiner Designern vertraut Modelle auf die Straße zu bringen, die allein schon durch ihre Gestaltung viel Aufmerksamkeit erregen. Über die Zeit ist Pininfarina nun zu einer konzern-ähnlichen Firma herangewachsen, die neben dem Mobilitäts-Bereich auch in der Nautik, dem Produktdesign und in der Architektur tätig ist. Das Credo des Architektur-Studios lautet dabei Gebäude „zeitloser Schönheit“ zu erschaffen, die durch eine „einzigartige Idee“ Beständigkeit erlangen. Könnte auch hier klappen: Das neueste Großprojekt des Studios wird in den Vereinigten Arabischen Emiraten verwirklicht: der „Iconic Tower“ in Dubai. Ein Wolkenkratzer mit mehr als 60 Stockwerken und über 300 Wohnungen. Er soll italienisches Design in die „Dubai Internet City“ bringen. Ein Technologiepark, der etwa 25 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt liegt und vornehmlich von Firmen der „New Economy“ genutzt wird, zusätzlich aber auch eine hohe Aufenthalts- und Wohnqualität bieten soll.

Italienische Handschrift

Das Italienische an dem Entwurf für den Wohn-Turm ist vor allem die Leichtigkeit, die die Gebäudehülle ausstrahlen soll. Inspiriert von der Natur, genauer gesagt von den Strömungen des Windes und der Bewegung des Wassers,die hier in sichtbare Form gebracht werden. Spannend zu sehen an den unterschiedlichen Gebäudeseiten. Während der dem Persischen Golf zugewandte Teil an ruhige, von einer kleinen Brise begleitete Wellen erinnert, zeigen sich auf der Richtung City gedrehten Seite Reminiszenzen an vom Wind geformte Sand-Formationen. Diese unterschiedlichen Bewegungsformen, die im gesamten Antlitz wieder harmonisch zusammenkommen, sollen dazu beitragen das Bauwerk gleichermaßen als auffälliges Highlight und einfügendes Element im Gesamtkontext der Umgebung wahrnehmen zu können. Die Natur ist dabei übrigens nicht nur Vorbild bei der Gestaltung, sondern sie soll auch geschont werden: durch die Bauweise gemäß des „Leed“-Zertifizierungssystems („Leadership in Energy and Environmental Design“) für umweltfreundliches Bauen und Entwerfen.

Selbstverständlicher Luxus

Das luxuriöse Versprechen, dass die Außenansicht durch seine innovative Ausführung gibt, soll der Planung nach auch im Inneren gehalten werden. Abgesehen von der hochwertigen Ausstattung der einzelnen Wohnungen gehören in diesen Gefilden großzügige Terrassen, ein Spa-Bereich und ein Infinity Pool im Haus ja fast schon selbstverständlich mit dazu. Dennoch kommt hier wieder die berühmte Pininfarina-Handschrift zum Tragen, die es vermag Luxus als Statement zu vermitteln, ohne unangenehm protzig zu werden. Damals im Auto-Bereich etwa beim „Ferrari Sergio“ oder „Alfa Romeo Spider“ eindrucksvoll gezeigt, ist es dem Architekten-Team in den letzten Jahren auch bei großen Bauprojekten gelungen, diese Haltung beizubehalten. Honoriert von mehreren Architekturpreisen. So gab es vor zwei Jahren den „Green Good Design Award“ für das Projekt „Urban Lounge“, einem neuartigen nachhaltigen öffentlichen Erholungsbereich in Mailand, den „American Architecture Award 2020 für den Doppel-Wolkenkratzer „Yachthouse“ im brasilianischen Balneário Camboriú und im selben Jahr den „International Architecture Award“ für “Sixty6“, ein durchweg ovales Hochhaus in Limassol in Zypern. Möglicherweise wird der „Iconic Tower“ in Dubai ja ähnlich bedacht - seine Fertigstellung ist für das Jahr 2027 geplant.                                              KAI-UWE DIGEL

Er­schie­nen im Ta­ges­spie­gel am 04.08.2024

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