Im Alpenvorland moderne, hochwertige Wohnungen zu schaffen, die den Anforderungen des heutigen Wohnens gerecht werden - das ist das Ziel der Alpin Residenzen Hauser aus Berg am Starnberger See. Mit einem besonderen Fokus auf altersgerechtes und barrierefreies Wohnen entstehen in alten landwirtschaftlichen und charaktervollen Immobilien - sprich Bauernhöfen - neue Wohnräume, die zeitgemäße Designs mit funktionalen Lösungen vereinen. Benedikt Hauser, Schreiner und zertifizierter Bauträger, führt das Unternehmen mit Leidenschaft und legt großen Wert auf sorgfältige Planung, Vertrauen und den Einsatz hochwertiger Materialien. Hauser betont die Bedeutung des Erhalts des Ortsbilds und der sensiblen Sanierung alter Höfe: „Das Schlimmste wäre, wenn ein geeignetes Objekt an einen Marktkonkurrenten geht, abgerissen und das Grundstück geteilt wird. Dann entstehen oft kalte, gesichtslose Bauten. Diese Höfe prägen aber seit Generationen das Ortsbild, und es ist wichtig, diese Baukultur weiterzuentwickeln.“ Die umfassende Sanierung sei aber natürlich extrem teuer und für die Eigentümer oft nicht machbar oder sinnvoll.
Die Entwicklung solcher Objekte geht er mit Feingefühl an: „Es ist wichtig, dass das Ortsbild erhalten bleibt und wir fachgerecht sanieren, erweitern und umbauen. Wir lassen die Schönheit wieder aufleben und das in einem wirtschaftlichen Rahmen. Das ist unser Antrieb.“ Hauser, selbst gelernter Schreiner, baute früh seinen eigenen Betrieb auf und führte ihn mit viel Energie- und Tatkraft. Später trat dann seine zweite Passion, die Finanzindustrie, in sein Leben.
„Zwei kontroverse Welten, die ich hier vereinen kann“, erklärter. Ein aktuelles Projekt seines Unternehmens ist die Entwicklung eines alten Hofes nahe Rosenheim. „Es ist ein wunderschöner alter Zweifirsthof, schwärmt Hauser. „Er steht leer, hat große Stallungen und ein prächtiges Grundstück, ist aber sanierungsbedürftig.“ Der historische Kopfbau wird bis zur bestehenden Brandwand erhalten. Die einfachen Stallungen werden zurückgebaut und in einer ähnlichen, leicht verlängerten Kubatur in massiver Holzbauweise als Neubau ersetzt und wieder an den Altbau angeschlossen. Hier sollen insgesamt 24 Wohnungen entstehen, davon 21 altersgerecht.
Das Projekt soll dem Gebäude seine Seele zurückgeben, es wieder mit Leben füllen, ohne dass sein Charakter und Erscheinungsbild maßgeblich verändert wurden. „Wer sein Leben in der Heimat verbracht hat, möchte im Alter nicht wegziehen, nur weil sein Haus nicht altersgerecht ist. Barrierefreie Wohnungen im Ortskern bieten eine ideale Lösung“, sagt Hauser. Dadurch würden Einfamilienhäuser für junge Familien frei, was ebenfalls zur Lösung des Wohnraummangels beiträgt. Die Schaffung von Wohnraum stößt jedoch oft auf bürokratische Hürden. Hauser kritisiert die Anforderungen, die den Bauprozess unnötig verteuern, wie die hohen Stellplatzanforderungen bei Seniorenwohnungen. „Wer erwartet eine Tiefgarage unter einem historischen Bauernhof? Solche Vorschriften treiben die Baukosten in die Höhe und gefährden Projekte“, so Hauser. Falko Kühnel, der partnerliche Architekt der Alpin Residenzen Hauser und des Projekts, sieht in der Verbindung von Erhalt und Modernisierung des historischen Bestands eine große Chance.
„Wir schaffen Wohnraum im Bestand, ohne zusätzliche Flächen zu versiegeln. Das ist ein wichtiger Beitrag zur Nachhaltigkeit“, erklärt der Münchner Architekt. Mit Hauser habe er einen Partner gefunden, der hohe Nachhaltigkeitsstandards versteht. Die Verwendung nachwachsender Rohstoffe, kreislaufgerechte Konstruktionen und die gestalterische Qualität stehen im Mittelpunkt der Planung. Benedikt Hauser sieht in diesem Ansatz einen Kontrast zur standardisierten Bauweise moderner Neubauten, die oft traditionelle Handwerkskunst vernachlässigen. „Die moderne Baubranche verfügt zwar über Techniken, die fast alles fertigen können, doch handwerkliche Traditionen gehen dabei oft verloren“, bedauerter. BARBARA BRUBACHER
Erschienen im Tagesspiegel am 02.11.2024