Sassnitz (dpa/mv) - Für die eingestellte Fährverbindung von Sassnitz nach Schweden gibt es neue Hoffnung. Die Reederei Weiße Flotte, die zum Unternehmensverbund Förde Reederei Seetouristik (Flensburg) gehört, erwägt, einen Katamaran aus Südspanien an die Ostsee zu verlegen. Dafür bat sie das Land Mecklenburg-Vorpommern um finanzielle Hilfe. „Die Landesregierung will das gerne mit 800 000 Euro als Starthilfe unterstützen“, sagte Vorpommern-Staatssekretär Patrick Dahlemann am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur. „Die „Königslinie“ ist nicht nur stolze Tradition und regionale Identität für die Insel Rügen, sondern auch die Anbindung Vorpommerns an den internationalen Tourismus, erklärte er. Zuvor hatte der Sender NDR 1 Radio MV darüber berichtet.
Die Reederei Stena Line hatte Anfang April angekündigt, die 110 Jahre alte „Königslinie“ zu schließen. Die Route war die kürzeste Verbindung zwischen Deutschland und Schweden. Als Grund nannte die Reederei neben den Auswirkungen der Corona-Pandemie die angespannte wirtschaftliche Situation wegen des sinkenden Frachtaufkommens. Die Bahn habe den Güterverkehr von und nach Schweden nach Rostock verlagert. Stena Lines will künftig zwischen beiden Ländern nur noch zwei Eisenbahnfähren betreiben.
Mit dem Katamaran würde sich Medienberichten zufolge die Fahrzeit zwischen Deutschland und Schweden weiter verkürzen - von vier auf zweieinhalb Stunden. Geplant wäre nur ein touristischer Personenverkehr zwischen Mukran und Südschweden, möglicherweise Ystad. Die Reederei Weiße Flotte betreibt in Mecklenburg-Vorpommern bereits die Fährverbindung zwischen den Inseln Rügen und Hiddensee. Die Förde Reederei hat zwischen Spanien und Marokko in der Straße von Gibraltar Hochgeschwindigkeitskatamarane für bis zu 777 Passagiere im Einsatz.