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München heute:Schulunterricht im Biergarten? / EM-Entscheidung vertagt

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Von Jakob Wetzel

Die Idee klingt erst einmal wunderbar, so als ließe sich das Nützliche tatsächlich endlich einmal mit dem Angenehmen verbinden. Verschiedene Politikerinnen und Politiker haben gefordert, den Schulunterricht stärker ins Freie zu verlagern. Statt in den Klassenzimmern könnten Kinder draußen unterrichtet werden, und warum nicht im Biergarten? Draußen ist das Infektionsrisiko weniger hoch als in Innenräumen. Vielleicht ließen sich damit neue Schulschließungen verhindern, und ich behaupte: Im Biergarten hocken will sowieso jeder.

Vorgemacht hat es eine Schule aus Murcia im Süden Spaniens. In dieser Region liegt die Sieben-Tage-Inzidenz derzeit bei einem für Münchner geradezu paradiesischen Wert von knapp unter 23. Die Regeln sind dennoch streng. Damit sich die Kinder trotzdem sehen können, hat eine Schule ihren Unterricht zuletzt tageweise ins Freie verlegt, und zwar an den Strand - was ja gewissermaßen das spanische Äquivalent zum Biergarten ist. Es kann also funktionieren.

Doch leider, und Sie ahnen es vermutlich schon, ist das in der Praxis alles mal wieder nicht so einfach. Nüchtern betrachtet, kämen weniger die Biergärten für den Unterricht infrage als vielmehr die Wiesen, Parks, Innenhöfe und Sportflächen rund um die Schulen. Eine Schulleiterin hat mir am Telefon erzählt, wie schwierig das zu organisieren wäre. Und beim Blick aus dem Fenster kommen mir auch selber leise Zweifel. Es nieselt - und die Vorstellung, jetzt draußen sitzen zu müssen, um diesen Newsletter zu schreiben, ist dann doch eher mäßig verlockend. Das gilt selbst für den Biergarten.

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