Messen - Rheinstetten:Messe IT-Trans widmet sich der Mobilität der Zukunft

Baden-Württemberg
Messestände, Aussteller und Besucher der Messe IT-Trans stehen in einer Halle der Messe Karlsruhe. Foto: Philipp von Ditfurth/dpa (Foto: dpa)

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Offenburg/Rheinstetten (dpa/lsw) - Über die Mobilität der Zukunft im städtischen Raum können sich Interessierte bis Donnerstag auf der Messe IT-Trans informieren. Rund 270 Aussteller aus mehr als 30 Ländern präsentieren nach Angaben der Veranstalter in der Messe Karlsruhe ihre Konzepte und IT-Lösungen. Auf dem Gelände im benachbarten Rheinstetten geht es unter anderem um autonomes Fahren, flexible Mobilität abhängig von der Nachfrage, kontaktlose Tickets und Cybersicherheit. Die Palette der Partner reicht vom Testfeld Autonomes Fahren Baden-Württemberg über die sogenannte Profilregion Mobilitätssysteme Karlsruhe bis zur Hochschule Offenburg.

Letztere stellt ihre Idee sogenannter Hofladentrams vor, mit der Lebensmittel aus der Region zu Verbrauchern und Verbraucherinnen gebracht werden könnten. Einer Umfrage der Hochschule zufolge würden mehr als 80 Prozent der Menschen ein solches Angebot wahrscheinlich oder sehr wahrscheinlich in ihr Einkaufsverhalten integrieren.

In der Regel sei die Zustimmung in der Praxis am Ende niedriger als bei solchen Umfragen, räumte der Leiter des Studiengangs Betriebswirtschaft/Logistik und Handel, Ingo Dittrich, zwar ein. "Aber wenn tatsächlich 50, 60 Prozent kommen, wäre das schon klasse. Dann würde sich das Angebot rentieren", sagte der Professor der Deutschen Presse-Agentur.

Hinter den Überlegungen steckt eine Projektgruppe aus der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft, landwirtschaftlichen Betrieben der Region sowie der Hochschule Offenburg. Sie wollen regionale Produkte nachhaltig zu den Kunden bringen. Bislang vermarkten Landwirte ihre Waren meist direkt auf dem eigenen Hof oder auf Wochenmärkten.

Mehrere Studierende aus Offenburg sind mit Studien- oder Projektarbeiten mit dem Thema Hofladentram befasst. Dabei geht es etwa um betriebswirtschaftliche Fragen und einen Online-Shop. Offen ist auch eine mögliche Innenausstattung der Tram.

Die Studentin Maren Schmitt wiederum startete im vergangenen Jahr eine Umfrage, die bei der Marktanalyse helfen sollte. Mehr als 850 Menschen nahmen teil, bis Schmitt mit der Auswertung für ihre Abschlussarbeit begann. Gut 150 Antworten kamen danach hinzu, so dass die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ein rundes Bild bekommen haben.

Die Ergebnisse zeigen, dass viele Menschen vor allem lange Anfahrten vom Einkauf in Hofläden abschrecken. Das gaben 68 Prozent der Teilnehmer an. Einen Lieferservice von der Tram per Lastenrad bis zur Haustür brauchen viele aber nicht. Ein längerer Stopp der Bahn an einer zentralen Haltestelle würde reichen.

Überrascht hat die Forscher laut Dittrich, dass das Interesse an Wild und anderen Fleischprodukten von heimischen Betrieben der Umfrage zufolge eher gering ist. Auch hätten sie das Verlangen nach unverpackten Lebensmitteln höher eingeschätzt.

Aus Sicht des Professors zeigen die Ergebnisse, dass die Umfrage breit angelegt war und nicht nur von einer bestimmten Gruppe beantwortet wurde. "Ich gehe daher davon aus, dass die Ergebnisse auch auf andere Regionen übertragbar sind", sagte Dittrich.

Bis eine erste Hofladentram tatsächlich Obst und Gemüse, Milch und Wurst von Bauernhöfen der Umgebung in die Städte bringt, wird es noch eine Weile dauern. "Wir sind aber ganz konkret auf dem Weg dahin", sagte Dittrich. "Von der reinen Theorie sind wir schon weit weg."

© dpa-infocom, dpa:220509-99-220096/5

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