20. Januar 2009:SPD steckt fest

Der Corriere della Sera sieht die SPD in der Sackgasse, Libération glaubt, dass die Weißen in Amerika aussterben und El País erwartet den Stillstand in der EU.

Der Corriere della Sera (Italien) sieht die SPD in einer Sackgasse:

20. Januar 2009: Die hessische SPD-Vorsitzende Andrea Ypsilanti gibt am Sonntag nach der verlorenen Wahl ihren Rücktritt bekannt.

Die hessische SPD-Vorsitzende Andrea Ypsilanti gibt am Sonntag nach der verlorenen Wahl ihren Rücktritt bekannt.

(Foto: Foto: AP)

,,Seit dem Wahlsonntag in Hessen steht die SPD vor der Gewissheit, in einer politischen und einer Bündnis-Krise zu stecken. Sie muss eine Strategie finden. Eine Allianz mit den Grünen wird sie nicht an die Regierung bringen, das würde numerisch nicht reichen. Ein Zusammengehen mit der Linken hieße für die SPD, das Kennzeichen der Partei der Mitte zu verlieren. Es ist eine Sackgasse, und an diesem Punkt hofft sie auf ein Ergebnis der Bundestagswahl, das zu einer neuen großen Koalition zwänge. Diese Tatsache aber könnte im Wahlkampf zu ihrer größten Schwäche werden.''

Verlorenes Halbjahr

Nach Meinung von El País (Spanien) stehen der EU sechs Monate Stillstand bevor:

,,Die internationale Lage verlangt eine entschlossene Haltung der EU-Staaten. Es wird jedoch praktisch zu einem Ding der Unmöglichkeit, wenn eine Regierung

wie die tschechische die EU-Ratspräsidentschaft führt, die den Euro-Skeptizismus auf ihre Fahnen geschrieben hat. Kein Land ist gezwungen, Mitglied der EU zu sein. Von daher ist die Haltung des EU-skeptischen tschechischen Staatspräsidenten Vaclav Klaus inkonsequent. In den Außenministerien der EU-Staaten geht die Furcht um, dass dies ein verlorenes Halbjahr für die EU sein wird.''

Zweideutiges Ergebnis

Die Neue Zürcher Zeitung (Schweiz) glaubt, dass keine Seite im Gaza-Konflikt gewonnen hat:

,,Effektiv hat der dreiwöchige Krieg die Lage im Kriegsgebiet nur verschlimmert, aber keiner der beiden Seiten einen Gewinn gebracht: Weder können die Einwohner Südisraels darauf vertrauen, dass keine Raketen mehr gegen sie abgefeuert werden, noch hat die Bevölkerung

Gazas eine Garantie, dass die israelische Belagerung zu Ende ist. Das zweideutige Ergebnis des Krieges im Gazastreifen und die prekäre Waffenruhe verlangen von den Friedensmaklern ein schnelles und wirksames Eingreifen.''

Gemischtes Amerika

Für Libération (Frankreich) ist Barack Obama der Präsident aller Amerikaner, weil die Weißen im Land bald in der Minderheit sind:

,,Barack Obama hat eine nie dagewesene Unterstützung der Bürger. Auch von jenen, die nicht für ihn gestimmt haben, nun aber stolz darauf sind, dass Amerika auf diese Weise Geschichte schreibt. Seine Wahl lässt ein gemischtes Amerika erahnen, in dem die Weißen bald in der Minderheit sein werden. Und damit ist Obama der Präsident aller Amerikaner.''

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