Dresden (dpa) - Sachsen ist nach Recherchen der Organisation Vier Pfoten ein beliebtes Einfallstor für den illegalen Welpenhandel. Als Grenzbundesland biete der Freistaat für die Händler logistisch gute Bedingungen, sagte Sprecherin Daniela Schneider der Deutschen Presse-Agentur. Nach Angaben der Organisation gab es in Sachsen in diesem Jahr bis Ende Juni insgesamt 13 Fälle illegalen Welpenhandels mit etwa 100 Hunden.
„Die hohe Zahl der sichergestellten Tiere in Sachsen lässt sich vermutlich auch auf die geografische Nähe des Bundeslandes zu Tschechien und Polen zurückführen“, so Schneider. Nur die Bundesländer Bayern und Nordrhein-Westfalen können demnach höhere Zahlen aufweisen. Laut einer Auswertung des Deutschen Tierschutzbunds wurden 2020 vor allem Welpen beliebter Rassehunde wie Zwergspitze, Malteser und Französische Bulldoggen illegal gehandelt. Aber auch Mischlingshunde seien des Öfteren unter den beschlagnahmten Tieren.
Die Verfolgung des illegalen Tierhandels gestaltet sich nach Informationen des sächsischen Sozialministeriums schwierig, weil der Handel meist über verschiedene Mittelsmänner erfolge. Zudem gebe es Probleme, Bußgeldbescheide zu vollstrecken, da sich die Adressaten oft im Ausland befänden.
Angehenden Hundehaltern empfiehlt das Ressort von Staatsministerin Petra Köpping (SPD), Züchter oder Verkäufer persönlich zu besuchen. Gerade bei jungen Tieren ist demnach Vorsicht geboten, weil Tiere unter 15 Wochen nicht legal nach Deutschland eingeführt werden können.
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