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Die besten Blogs zu:"GRÜNER HÖHENFLUG"

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Die Grünen auf der Überholspur.

Zusammengestellt von Caroline Ischinger

Erstmals bei einer Landtagswahl haben die Grünen die CDU überholt. Der Erfolg bei der Bürgerschaftswahl in Bremen ist ein weiterer Triumph für die Partei, nachdem Winfried Kretschmann in Baden-Württemberg zum ersten grünen Ministerpräsidenten gewählt wurde. Viele Blogger beschäftigen sich mit den Folgen dieses grünen Höhenflugs.

"Auf dem Weg zur Volkspartei" sieht beispielsweise Margaret Heckel die Grünen ( starke-meinungen.de ). Alles sehe danach aus, "als ob die Mitte der Bevölkerung inzwischen dort angekommen ist, wo die Grünen schon immer sind", schreibt sie. Und zwar: "gegen Atomkraft, für nachhaltige Wirtschaft, irgendwie freundlich, irgendwie angenehm, vor allem sympathisch". Dieser "Durchmarsch an der Wahlurne" werde das Land verändern. Nach der Energiewende würden weitere "grüne Themen" folgen. Eine noch wichtigere Folge sei, dass mit Hilfe der Grünen "jede Menge politisches Talent in den Ländern" nachkomme, während SPD und CDU "personell austrocknen" würden. Vielleicht werde nach den grünen Wahlerfolgen ein noch unbekannter Politiker in ein wichtiges Amt berufen, der "in zehn bis zwanzig Jahren" auch als Kanzler geeignet sei.

Der Blogger von informelles.de nennt unter der Überschrift "Abgesang auf Merkel" die Lage der Bundeskanzlerin und ihrer schwarz-gelben Bundesregierung "immer bedrohlicher". Wie die Kanzlerin die Bundestagswahl 2013 gewinnen wolle, wisse diese "wahrscheinlich selbst nicht", schreibt der Autor. Die Grünen hingegen hätten große Teile der konservativen und bürgerlichen Wählerschichten davon überzeugen können, für sie zu stimmen. Damit sei auch die "jahrzehntelang zementierte Gewissheit, dass am Ende der Stimmenauszählung entweder die CDU oder die SPD den Regierungschef stellt, Geschichte", lautet das Fazit des Bloggers.

"Eigentlich ganz zufrieden" mit dem Wahlergebnis war nach eigenem Bekunden zunächst Jürgen Winkler aus Bremerhaven ( juwiswelt.blogspot.com ). Doch weil die Wahlbeteiligung erneut gesunken ist, sorgt er sich "um die Zukunft unserer demokratischen Gesellschaft". In Bremen gingen laut Prognose so wenige Bürger zu Wahl wie noch nie, die Beteiligung lag demnach bei 53,6 Prozent. Zwar hätten die Gewinner allen Grund zum Jubeln. Doch bei dieser Wahlbeteiligung stehe es "mit deren Legitimation für einschneidende Entscheidungen während der nächsten vier Jahre nicht zum Besten", schreibt Winkler. Er hoffe daher sehr, dass sich die Grünen in Bremen "verstärkt für eine wesentliche Vereinfachung von Bürgerbegehren und Bürgerentscheiden" einsetzen.

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Quelle:
SZ vom 24.05.2011
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