Zephyr-Zug in den USA:Eine Zugfahrt, die ihresgleichen sucht

Noch bietet der "California Zephyr" einen beeindruckenden 52-Stunden-Trip von Chicago an die Westküste. Wenn Trump das Budget für US-Züge kürzt, naht wohl das Ende.

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USA-Reisende verbinden ihr Ziel in aller Regel mit Roadtrips auf endlos wirkenden Highways, vielleicht auch mit den legendären Greyhound-Bussen. Wer schnell sein will, fliegt ohnehin. Aber Zugfahren? Trotzdem gibt es sie: Langstreckenverbindungen durch die Vereinigten Staaten auf Schienen. Die wohl spektakulärste heißt California Zephyr und verbindet Chicago mit einem Vorort nahe San Francisco. Die Frage ist nur, wie lange noch. Präsident Trump hat im März seine Vorstellungen für das neue Budget präsentiert, und die geplanten Subventionsstreichungen könnten das Aus für Langstrecken des Unternehmens Amtrak bedeuten. Noch aber rollt der Zephyr Tag für Tag auf seiner landschaftlich wie historisch faszinierenden Strecke.

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Die 52-Stunden-Fahrt quer durch Amerika beginnt in Chicago. Die elegante Union Station ist die erste von mehr als 30 Haltestellen auf dem Weg an die Westküste.

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Wer dort einsteigt, sieht zunächst die Skyline der Metropole von Illinois an sich vorbeiziehen.

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Etwa 3900 Kilometer folgen, sofern Passagiere sich für den kompletten Trip entscheiden. Und dieser weite Weg zeichnet sich vor allem durch eines aus: extrem abwechslungsreiche Landschaften.

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Besonders gut lassen sich diese vom Panoramaabteil aus genießen. Zu den berühmten Szenerien entlang der Route gehören der Mississippi, die weiten Landschaften von Iowa, der Missouri River, Städte wie Denver und Reno, Sehnsuchtsorte wie die Rocky Mountains sowie die Sierra Nevada. Teilweise fährt der Zephyr genau entlang der Strecke der ersten, historischen Linien aus der Zeit der Eisenbahnpioniere.

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In der Übergangszeit vom Winter zum Frühling zeigen sich den Passagieren Wapiti-Hirsche auf Raureifwiesen bei Denver, ...

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... dann zu Scherzen aufgelegte Rafting-Ausflügler am sonnigen Green River in Utah ...

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... und wieder verschneite, scheinbar menschenleere Bergwelten wie am Donner Lake im Nordosten Kaliforniens.

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Weil schon Mitte des 20. Jahrhunderts, als der Zephyr in ähnlicher Form wie heute betrieben wurde, andere Verkehrsmittel effizienter ans Ziel führten, legten die Betreiber Wert darauf, es den Reisenden möglichst bequem zu machen. Einfache Tickets für den Trip sind bereits für weit unter 200 US-Dollar zu haben. Ein Schlafwagenabteil mit privater Badkabine und inbegriffenen Mahlzeiten im Speisewagen kosten dagegen mehr als 1000 Dollar.

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Bei der Durchquerung von sieben Bundesstaaten (Illinois, Iowa, Nebraska, Colorado, Utah, Nevada und Kalifornien) bleibt es nicht bei Naturpanoramen und fotogenen Skylines. Vielmehr zeigt sich auch das heruntergewirtschaftete, das industrielle, das zugebaute Amerika. Das Dazwischen, das in vielen Reiseführern und Katalogen elegant ausgelassen wird. Eine Reise mit dem Zephyr bietet die Möglichkeit, auch diese Orte auf sich wirken zu lassen, wie hier im kalifornischen Martinez.

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Die Graffitis von Emeryville gehören zu den letzten Bildern, die an den Passagieren vorbeiziehen, bevor sie am Zielbahnhof ankommen.

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Von Emeryville aus bringen Amtrak-Busse die Passagiere weiter über die Bay Bridge nach San Francisco. (Weitere Informationen finden sich auf der Amtrak-Website, auch auf Deutsch.)

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Im Jahr 2016 sind etwa 420 000 Menschen mit dem Zephyr gereist, insgesamt waren 4,6 Millionen auf allen Langstreckenrouten von Amtrak unterwegs. Keine Massen also, verglichen mit anderen Reisearten. Doch nicht nur Nostalgiker und Bewohner von entlegenen Orten entlang der Strecke fürchten ein Aus der Zugverbindung.

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Die Einsichten, die die Strecke ermöglicht - ob malerisch wie hier bei Green River. oder eben auch realistisch bis ernüchternd - haben dem Zephyr viele Fürsprecher gesichert. In vielen US-Medien etwa erschienen seit Bekanntwerden der Sparpläne Reportagen über das besondere Reiseerlebnis (wie hier im Miami Herald) und Analysen, was es für den Bahnverkehr in den USA bedeuten würde, wenn der Kongress Trump folgt (wie hier in der Chicago Tribune). Es ist zwar nicht das erste Mal, dass der Erhalt des unprofitablen Zephyr in Gefahr ist. Doch der Tenor ist eindeutig: Sein Ende wäre für die Reisewelt wirklich bedauerlich.

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