Was haben Brooklyn Bridge, Bloomingdale's und das Nobelhotel Waldorf-Astoria gemeinsam? Es sind nur drei von vielen Bauwerken und Orten, mit denen sich deutsche Einwanderer im Stadtbild von New York verewigt haben. Von Daniela Dau
"Little Germany" hieß Ende des 19. Jahrhunderts ein Viertel von Manhattan, in dem sich vorwiegend Einwanderer aus Deutschland niedergelassen hatten. Allein in den 1850er Jahren waren 800.000 Deutsche angekommen, nur in Berlin und Wien lebten zu dieser Zeit mehr Deutsche als in New York. Wer die Stadt nicht nur als Durchgangsstation auf seinem Weg nach Westen betrachtete, siedelte sich hauptsächlich im heutigen East Village an, einem Stadtteil im Südosten von Manhattan. Viele Deutsche waren gut ausgebildete Handwerker, Händler oder politische Flüchtlinge, die wirtschaftliche Not oder die Wirren der Revolutionsjahre 1848/49 zur Auswanderung bewegt hatten. Der neuen Umgebung drückten sie arbeitssam und heimatverbunden ihren Stempel auf: durch die Gründung von Vereinen und Unternehmen, durch das Eröffnen von Lokalen, durch Teilhabe am öffentlichen Leben.