Diese Touren im Schnee sind im Winter genauso oder noch schöner als zur warmen Jahreszeit. Bei der Planung sollten Wanderer aber immer Wetter und die Lawinenlage im Auge behalten - und mit entsprechender Ausrüstung losziehen, also neben Grödeln oder Schneeschuhen und Stöcken zum Beispiel auch an Stirnlampe und ausreichend Proviant denken, an ein gut geladenes Handy sowieso (wie man sich und andere im Lawinen-Notfall retten kann, lesen Sie hier). Dann wird die Wanderung sicher zum Genuss.
Grasleitenkopf, 1434 Meter
Die Fakten
Was man wissen sollte, bevor man sich auch nur Richtung Grasleitenkopf aufmacht: Die Wanderung ist an keinem Punkt der Tour ausgeschildert. Gutes Orientierungsvermögen ist also - insbesondere nach Neuschnee - das A und O. Im unteren Teil empfehlen sich Schneeschuhe, der letzte Teil des Aufstiegs sowie der Abstieg über den Grasleitensteig können aber besser mit Grödeln bewältigt werden. An sich ist es keine allzu anspruchsvolle Tour - aber eine, für die man bei Schnee durchaus Trittsicherheit und Konzentration benötigt. Für Auf- und Abstieg kann man zweieinhalb bis drei Stunden einplanen.
Der Weg
Da der Grasleitensteig selbst im Winter sehr gut besucht ist, da er auch hoch zum beliebten Seekarkreuz führt, empfiehlt sich für den Aufstieg ein anderer, ruhigerer Weg. Los geht es zuerst in die gleiche Richtung, doch schon nach dem Haus mit der Nummer fünf biegt man nach links in einen Feldweg ab. Dieser führt erst sanft, später dann steiler in südöstliche Richtung. Nach einem Durchlass wandert man links an einer Baumreihe vorbei, bevor es nach etwa einer halben Stunde in den Wald hineingeht. Ab jetzt wird es nach Neuschnee etwas abenteuerlich, in der Regel sind aber deutlich Spuren erkennbar, die mit gehöriger Steigung auf den Gipfel des Grasleitensteins (1268 Meter) führen. Man erreicht ihn nach etwa einer bis eineinhalb Stunden. Zwischen Gipfelkreuz und Sitzbank führt schließlich der Weg zum Grasleitenkopf entlang - erst ein wenig bergab, später dann doch noch einmal steiler bergauf. Man überschreitet den Gipfel und sieht von oben schon die Lenggrieser Hütte (ganzjährig bewirtschaftet, von November bis Mai mittwochs bis sonntags), zu der es nun in nicht allzu steilen Kehren bergab geht. Ab der Hütte ist der Weg über den Grasleitensteig zurück zum Parkplatz wieder ausgeschildert.
Das Highlight
Schwer zu sagen, ob nun der Grasleitenkopf oder der niedrigere Grasleitenstein der schönere Gipfel ist. Fakt ist jedoch: Letzterer hat eine ganz wunderbar ausgerichtete Bank, die zum Ausruhen oder zumindest Verweilen einlädt - und der Blick ist trotz 200 Höhenmeter Unterschied mindestens genauso schön wie auf dem Schwestergipfel.
Die Anfahrt
Mit der Bayerischen Oberlandbahn bis nach Lenggries. Von dort aus ist es zu Fuß nur etwa eine halbe Stunde bis zum Ausgangspunkt. Alternativ mit dem Auto von München aus über die A8 Richtung Salzburg. An der Ausfahrt Holzkirchen fährt man Richtung Bad Tölz (oder bei Staugefahr über die A95, Ausfahrt Sindelsdorf und ebenfalls nach Bad Tölz, nur von Westen kommend). Von dort aus über die B13 weiter nach Lenggries bis zur Ausfahrt Richtung "Hohenburg". Der Wanderparkplatz am Ende der Straße ist nicht zu verfehlen.
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