Welterbe der Unesco:Kassel? Kassel!

Viele kennen Kassel nur von Radarkontrollen. Aber die Stadt in Nordhessen zählt jetzt zum Unesco-Welterbe. Glauben Sie nicht? Wir zeigen Ihnen warum.

1 / 9
(Foto: dpa)

Viele kennen Kassel nur von Radarkontrollen. Aber die Stadt in Nordhessen zählt jetzt zum Unesco-Welterbe. Glauben Sie nicht? Wir zeigen Ihnen warum. Streng auf Linie fließen die Wassermassen über die Kaskaden und Steinstufen in den Teich vor Schloss Wilhelmshöhe herab - ganz im Sinne des absolutistischen Zeitgeistes. Der herrschte, als die Anlage Ende des 18. Jahrhunderts erbaut wurde. "Der Reiz der am steilen Hang gelegenen Parklandschaft mit ihren monumentalen Wasserbauwerken lockt seit Jahrhunderten Neugierige aus ganz Europa und inzwischen auch aus der ganzen Welt an", heißt es auf der Homepage der Stadt. Nun ist der mehr als 300 Jahre alte Bergpark Wilhelmshöhe in die Liste weltweit einzigartiger Kulturgüter aufgenommen worden. Auf dieser Karte bekommen Sie einen Überblick über alle Welterbestätten in Deutschland.

2 / 9
(Foto: dpa)

"Wir haben alles getan, was wir tun konnten, und wir haben große Hoffnungen", betont Hessens Wissenschaftsministerin Eva Kühne-Hörmann (CDU) im Vorfeld. In einer Empfehlung des Internationalen Rats für Denkmalpflege wurde der Bergpark als universell einzigartige Kulturlandschaft gewürdigt. Nicht nur Touristen zieht der Bergpark an - auch viele Bürger Kassels (Kasseler, Kasselaner und Kasseläner zusammen, dazu hier mehr) erholen sich hier.

3 / 9
(Foto: picture alliance / dpa)

Blick auf die Herkulesfigur, das Wahrzeichen Kassels auf dem Karlsberg. Fünf Jahre dauerten die Sanierungsarbeiten an der Figur und der Pyramide, auf der er thront.

4 / 9
(Foto: picture alliance / dpa)

Mit der knapp zehn Meter hohen Figur habe Landgraf Karl von Hessen-Kassel vor 300 Jahren seinen Willen betont, "das Unmögliche zu wagen und den Naturgewalten zu trotzen", schreibt die landeseigene "Museumslandschaft Hessen Kassel". Einzigartig und monumental sollte die Anlage sein und sich so von anderen Parks der damaligen Zeit unterscheiden.

5 / 9
(Foto: picture alliance / dpa)

Vom Panoramafenster der Herkules-Pyramide aus reicht der Blick bis in die Stadt. In den ursprünglichen Bauplänen war die Kupferfigur gar nicht vorgesehen, mittlerweile gilt sie als Wahrzeichen Kassels.

6 / 9
(Foto: picture alliance / dpa)

Mindestens so beeindruckend wie der Herkules sind die Wasserspiele. Unter der Teufelsbrücke rauschen 750.000 Liter Wasser bis hinunter in den Höllenteich. Noch heute funktionieren die Wasserspiele mit der etwa 50 Meter hohen Fontäne ohne Pumpe - allein durch Wasserkraft.

7 / 9
(Foto: dpa)

Ein eigenes unterirdisches Röhrensystem unter dem Habichtswald leitet das Wasser weiter. Manche Teile stammen noch aus der Erbauungszeit von vor 300 Jahren.

8 / 9
(Foto: picture alliance / dpa)

Auf besondere Weise spielen Technik, Natur und Kultur in den barocken Gartenanlagen zusammen. Aber neben Kaskaden und Herkules birgt der Park auch Tempel, Gedenkstätten, das "Große Gewächshaus" (eine der ältesten Stahl-Glas-Konstruktionen Deutschlands) sowie die architektonisch wundersame Löwenburg, die als Lustschloss und Mausoleum zugleich diente.

9 / 9
(Foto: picture alliance / dpa)

Mit Kassel-Wilhelmshöhe hat Deutschland die 38. Welterbestätte bekommen - und neben dem karolingischen Kloster Lorsch, der Grube Messel (erstes Naturerbe in Deutschland), dem Oberen Mittelrheintal, dem früheren römischen Grenzwall Limes und den Buchenwäldern im Nationalpark Kellerwald-Edersee die sechste auf hessischem Gebiet.

© Süddeutsche.de/dpa/cag - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: