Er wagt sich mit seiner Kamera dorthin, wo es auch mal weh tun kann. Seine Arbeitskleidung ist ein Neoprenanzug, sein Arbeitsgerät eine ziemlich schwere und große Kamera in einem wasserdichten Gehäuse. Meistens benutzt er eine Nikon D3 mit einer 16-Millimeter-Fisheye-Linse, manchmal auch eine Nikon D200 oder D300 mit verschiedenen Weitwinkel-Linsen. Die Belichtungszeiten sind immer sehr kurz, damit die Strukturen des tosenden Wassers kristallklar festgehalten werden. Da er eine freie Hand braucht, um zu fotografieren, kann er nicht auf einem Brett rauspaddeln oder sich auf einen Jet-Ski setzen, er läuft in die Brandung hinein, zieht sich dann Flossen an und schwimmt mit der umgeschnallten Kamera in die Welle. Seine Fotos verlangen vollen Körpereinsatz. Deshalb hält sich Little mit Joggen, Schwimmen und Radfahren fit, was in Hawaii natürlich zum Lifestyle gehört.
Manchmal braucht er seine gesamte Kraft, um von der Foto-Location wegzukommen. Es kann ziemlich gefährlich werden. Clark Little kennt sich zwar aus in den Wellen, er weiß, wann er wegtauchen muss, er hat eine Menge Erfahrung über die Tücken der Brandung gesammelt. Trotzdem gebe es Situationen, in denen er nicht mehr die volle Kontrolle hat, gibt er zu. Einmal kamen acht bis zehn große Wellen hintereinander, deren Wucht so gewaltig war, dass er nicht mehr hinaus kam. Er wusste genau, wie das enden kann: "Man kann ertrinken, man kann auf den Sand knallen und sich das Genick brechen, man kann sich mit der Kamera verletzen." Immer wieder wurde er von Neuem unter Wasser gedrückt, irgendwann bekam er keine Luft mehr. "Das war ein Moment, in dem ich um mein Leben Angst hatte, ich geriet in Panik. Vor meinen Augen blitzten schon Bilder aus meiner Kindheit und von meiner Familie auf." Glücklicherweise schaffte er es in letzter Minute, an Land zu schwimmen.