Weihnachtlicher Reise-Verkehr:Erst Hochbetrieb, dann Ruhe

Wer jetzt noch nicht unterwegs ist, der steht später mit großer Wahrscheinlichkeit im Stau: Der überwiegende Teil der Weihnachtsurlauber kann sich erst mittags auf den Weg machen. Ein paar Tipps, wie Sie trotzdem sicher ankommen.

Bevor an Heiligabend die Straßen verlassen daliegen, wird es heute noch voll auf den Autobahnen. In seiner Stauprognose für das Weihnachtswochenende sagt der ADAC den Höhepunkt der Reisewelle für Freitagnachmittag voraus. Das Wetter spielt in diesem Jahr zwar mit: Außer im Alpenvorland und in den höheren Lagen der Mittelgebirge müssen Autofahrer nicht mit winterlichen Straßenbedingungen rechnen. Doch entgegen dem Rat der Automobilclubs wird sich ein Großteil der Weihnachtsurlauber erst mittags auf den Weg machen können: Für Familien mit Schulkindern beginnen die Weihnachtsferien offiziell nach der letzten Schulstunde. Und auch viele Berufstätige werden zumindest den halben Arbeitstag noch nutzen.

Da auch im europäischen Ausland in der Weihnachtszeit Ferien sind, verläuft der Verkehr dort ebenfalls nach dem Muster erst Hochbetrieb, dann Ruhe. Vor allem in den Alpenländern Österreich, Italien und der Schweiz sind die wichtigsten Reiserouten sowie die direkten Wege in die Wintersportgebiete teils stark befahren.

Aktuelle Informationen zu Verkehrsstörungen sind auf der Staukarte des ADAC zu finden: adac.de/maps.

Decken, warme Kleidung und Proviant

Erfahrungsgemäß sind die Straßen auch in den Städten, vor allem in den Großräumen von Hamburg, Berlin, Köln und München am Vormittag vor Heiligabend noch verstopft und leeren sich ab Mittag schlagartig. Am ersten Feiertag wird es mit Ausnahme von Tagesausflüglern wohl relativ ruhig auf den Autobahnen bleiben, bevor am zweiten Feiertag der Rückreiseverkehr einsetzt, den gerade in Süddeutschland die Autos der Skiurlauber verstärken. "Ausweichmöglichkeiten gibt es da kaum", bedauert ADAC-Sprecher Otto Saalmann.

Genervt vom Stau versuchen viele Autofahrer trickreich auf Nebenstrecken auszuweichen- aber: "Das bringt zeitlich nichts", sagte Saalmann zu sueddeutsche.de. Hier werde man von Ampeln und Ortsdurchfahrten ausgebremst, "außerdem sind Autobahnen 24 Stunden am Tag geräumt und gestreut und damit sicherer".

Dennoch rät Saalmann gerade bei längeren Strecken von Nachtfahrten ab: "Die Sicht ist schlecht, im Winter kann es glatt sein - selbst ausgeschlafene Fahrer brauchen da ein Höchstmaß an Konzentration, um sicher anzukommen." Nur bei kurzen Strecken und guten Wetterverhältnissen sollten sich Reisende den Weg in den dunklen Abend- oder frühen Morgenstunden zumuten.

Damit die Fahrt auch sicher bleibt, sollten auch bei zähflüssigem Verkehr Pausen gemacht werden - und sei es nur, um die Nerven in der Weihnachtszeit nicht noch mehr zu strapazieren.

Um Stress und Notfälle zu vermeiden, sollte auch das Auto nicht nur winter- sondern auch reisefest ausgestattet sein. Dazu gehören eine Reserveflasche Scheibenwasser und in höheren Lagen auch Ketten sowie griffbereit eine Decke, warme Kleidung und Proviant. "Außerdem sollte der Tank schon neu gefüllt werden, wenn er halbleer ist, um böse Überraschungen in größeren Staus zu vermeiden, wenn mit dem Motor auch die Heizung ausgeht."

An den verkehrsreichen Tagen müssen Autofahrer laut ADAC vor allem auf folgenden Strecken mehr Zeit als sonst einplanen:

A 1 Köln - Dortmund - Bremen

A 2 Dortmund - Hannover

A 3 Köln - Frankfurt - Nürnberg

A 5 Frankfurt - Karlsruhe - Basel

A 6 Mannheim - Heilbronn - Nürnberg

A 7 Hannover - Kassel - Würzburg - Füssen

A 8 Karlsruhe - Stuttgart - München - Salzburg

A 9 Berlin - Nürnberg - München

A 61 Mönchengladbach - Koblenz - Ludwigshafen

A 81 Stuttgart - Singen

A 93 Inntaldreieck - Kufstein

A 95 München - Garmisch-Partenkirchen

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