Sie haben bereits genug vom Weihnachtstrubel in den heimischen Innenstädten? Dann schauen Sie mal, was anderswo auf der Welt veranstaltet wird. Eine Galerie des Überschwangs.
In Quentin Tarantinos "Pulp Fiction" gibt es eine Szene, in der ein Drogendealer einen besonders guten Stoff anpreist: Nicht aus Kolumbien kommt die Ware, nicht aus Afghanistan, sondern direkt aus dem Erzgebirge.
Möglicherweise hat Tarantino etwas falsch verstanden, denn was an Wintertagen in den Erzgebirgsstuben raucht, ist bloß "das Rachermannel", von dem jedes Kind ein Lied singen kann: "Wenn das Rachermannel nabelt ... sei mer allesamt so fru".
Und so "nebelt" das Räuchermännchen ungebremst den ganzen Dezember lang, dass man sich am Ende fragt, ob Tarantino aus dem fernen Amerika die Situation nicht doch exakt erfasst hat. Ist nicht die Freude über das "Nebeln", die hypnotisierenden Runden der Weihnachtspyramiden, die jährliche Wiederkehr von Nussknackern, Schwibbögen, gedrechselten Engeln, zwölfarmigen Leuchterspinnen, Herrnhuter Sternen - ist nicht dies alles eine Art Sucht?
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