Süddeutsche Zeitung

Wandern:Auf Ross- und Buchstein

Lesezeit: 1 min

Wer einen Geheimtipp sucht, ist am Ross- und Buchstein sicher falsch. Zwei kecke Felsspitzen erheben sich über dunkelgrünen Wäldern und im Sattel dazwischen liegt die Tegernseer Hütte auf einer für die Voralpen wahrlich exponierten Stelle.

Stefan Herbke

Nicht nur Wanderer zieht es immer wieder hinauf zu Ross- und Buchstein, auch Kletterer werden durch die südseitigen Wände und die freistehende Rosssteinnadel angezogen.

Vom Parkplatz bei Bayerwald führt der Weg in bequemen Serpentinen durch den angenehm schattigen Mischwald. Schnell gewinnt man in der Südflanke des Sonnbergs Höhe, passiert nach einer Dreiviertelstunde den Niederleger der Sonnbergalm und liest an den gegenüberliegenden Blaubergen zufrieden den Höhengewinn ab.

Eine halbe Stunde später lässt man bereits die Waldregion hinter sich und erreicht einen Wiesenrücken mit dem Sonnbergalm-Hochleger. Unvermittelt tauchen Ross- und Buchstein über dem grasigen Kamm auf, in der Scharte dazwischen weht die Fahne der Tegernseer Hütte. Der einfachste Anstieg führt um den Rossstein herum von Norden zur Hütte. Etwas spannender ist der teils gesicherte Steig durch die Felsstufen der Südflanke zur bereits 1904 erbauten und 1964 nach einem Brand wieder aufgebauten Tegernseer Hütte.

Kletterei

Der Anstieg auf den Buchstein erfordert leichte Kletterei - für den geübten Bergsteiger. Keinesfalls aber für Normalwanderer: Durch die vielen Begehungen ist der Fels in der steilen Rinne ziemlich glatt geworden. Also Vorsicht!

Der etwas niedrigere Rossstein auf einem Steig entlang des Gratrückens ist hingegen ohne Probleme zu besteigen. Am Gipfel lässt sich vortrefflich rasten und noch besser schauen.

Der Abstieg erfolgt am schnellsten auf dem Anstiegsweg oder in einer Schleife über die (unbewirtschaftete) Röhrlmoosalm und den Schiffbachgraben. Je nachdem, wie lange man bei der Alm hängenbleibt, sollte man mindestens zweieinhalb Stunden für diese Variante veranschlagen.

Anfahrt: A8 bis Ausfahrt Holzkirchen, über Tegernsee und Kreuth nach Bayerwald. Schattiger Waldparkplatz etwa 600 Meter hinter Bayerwald (Richtung Achensee)

Zeit: insgesamt fünf Stunden

Schwierigkeit: Die Felsstufe unter der Tegernseer Hütte ist mit Drahtseilen gesichert, Trittsicherheit ist erforderlich. In der Felsrinne auf den Buchstein Kletterei (glatter Fels, Vorsicht! Ganz besonders bei Nässe!)

Einkehr: Tegernseer Hütte (1650 Meter)

Karte: BLVA UK L 12, Mangfallgebirge (1:50.000)

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