Süddeutsche Zeitung

Reise-Vorsätze 2020:So wird der Urlaub bequemer, billiger, besser

Gute Vorsätze fallen leicht, wenn sie das Reisen zur wirklich schönsten Zeit im Jahr machen - mit mehr Bewegung und ohne Fettnäpfchen.

Von Katja Schnitzler

Auf Reisen soll man entspannen, eigentlich. Leichter fällt das Urlaubern, die richtig versichert sind, das schönste Hotelzimmer gebucht haben und die besten Verstecke für Wertsachen am Strand kennen. Oder einfach einen Abstecher auf den Mond machen. Mit diesen 13 Vorsätzen kommt man gut durchs Reisejahr.

Vorsatz 1: Mehr Bewegung

Zu den beliebtesten Neujahrsvorsätzen gehört neben weniger Alkohol und Süßigkeiten auch mehr Bewegung (Ambitionierte nehmen sich alle drei Themen auf einmal vor). Dummerweise machen sich die guten Vorsätze Ende Januar oft nurmehr als schlechtes Gewissen bemerkbar. Damit zumindest für Bewegung gesorgt ist, die wirklich weiterbringt, finden Sie hier nicht nur Tipps für Fernradwege in Europa, sondern auch für die schönsten Radreisen in Deutschland (in Abschnitten geeignet für die kleine Wochenend-Etappe zwischendurch).

Vorsatz 2: Trinkgeld geben, ohne dass es peinlich wird

In Deutschland ist es zum Erstaunen mancher Touristen üblich, dass der Kellner beim Kassieren penetrant neben dem Gast stehenbleibt und ihm auf den Scheitel starrt, während der Kunde überschlägt: Soll er die zehn Prozent Trinkgeld bei diesem Betrag besser aufrunden oder kann er sie sogar abrunden, ohne knauserig zu wirken? Ob die Entscheidung richtig war, sieht der Gast, wenn er den Betrag nennt oder den Schein mit einem "Stimmt so" überreicht: Bleibt das Gesicht des Kellners ausdruckslos oder hebt sich gar eine Augenbraue, war das Abrunden keine gute Idee. Viel entspannter ist es, in anderen Ländern ein paar Münzen ohne sozialen Druck einfach auf dem Tisch zurückzulassen. Doch welcher Betrag ist woanders angemessen? Und: In welchen Ländern würde sich eine Servicekraft über das Trinkgeld nicht nur wundern, sondern ärgern?

Vorsatz 3: Auf technische Pannen vorbereitet sein

Früher war nicht alles besser, auch nicht beim Reisen: Wie oft wurden etwa die ausgedruckten Flugtickets oder Bahnkarten im Packstress zuhause liegengelassen? Und der Hotelvoucher versteckte sich wahrscheinlich gleich daneben. Heute hat man die Unterlagen zum Glück digital dabei, und wer vergisst schon sein Smartphone? Und selbst wenn - irgendwie lassen sich die Dokumente auch ohne Handy aufspüren. Also alles kein Problem mehr? Von wegen, die Tücken stecken oft im Detail: leere Akkus, Tippfehler beim Namen, falsches Datum ... Wie man sich vor der Reise absichern kann (und in welchen Fällen leider nicht):

Vorsatz 4: Sich von anderen Urlaubern ihre Reisepässe zeigen lassen

Reisepässe könnten so schön sein - nicht nur wegen der Stempel, die der Tourist sammelt. Doch der deutsche Pass enttäuscht: Der bordeauxrote Einband ist noch vielversprechend, doch statt im Inneren mit Bildern aus Deutschland Eindruck zu schinden, sind die Seiten gähnend langweilig leer (wie der deutsche Pass aufgehübscht werden könnte, sehen Sie hier). Da macht der lettische Pass doch einiges mehr her. Hier erfahren Sie, wie das Design dafür ausgewählt wurde, wieso sich ein Band über jede Seite zieht und welches Lied mit den Fingerspitzen erfühlbar ist:

Vorsatz 5: Richtig erholen, auch im Kurzurlaub

Da hat man sich so auf das verlängerte Wochenende gefreut - und kommt zurück wie gerädert, obwohl weder Stau noch Bahnpannen die Reise erschwert haben. Wahrscheinlich ist der Reisende selbst schuld, denn trotz Urlaub fällt vielen das Wichtigste schwer: Abstand vom Alltag zu gewinnen, Wie dies sogar zuhause gelingen kann und was das Smartphone damit zu tun hat:

Vorsatz 6: Schönere Städtereise-Fotos machen, um nicht zu langweilen

Bisweilen kommen Reisende zum ersten Mal in eine fremde Stadt und meinen doch, sie schon zu kennen: berühmte Plätze, bekannte Sehenswürdigkeiten, belebte Treppen vor beliebten Aussichtspunkten - manche Orte hat man so gefühlt schon tausendmal in sozialen Medien, auf Webseiten oder auch im Reiseführer gesehen. Trotzdem möchten Urlauber nicht auf eigene Erinnerungsbilder verzichten, nur müssen diese ja nicht aussehen wie alle anderen:

Vorsatz 7: Am Strand entspannt schwimmen gehen, weil Wertvolles gut versteckt ist

Natürlich gibt es immer einen Haken, selbst an einem perfekten Strandtag, an dem ein laues Lüftchen erfrischt, ohne abzukühlen, an dem die Sonne warm genug scheint, ohne zu verbrennen, an dem die Wellen sanft schaukeln, ohne umzuwerfen (falls doch etwas schief geht: Hier lesen Sie, wie Sie sich selbst oder andere vor dem Ertrinken retten können). Was ist also der Haken am perfekten Strandtag? Der versteckt sich in der Frage: Wohin mit den Wertsachen, wenn man selbst im Wasser ist? Tipps für die besten Verstecke, ob am Meeresstrand oder am Badesee:

Vorsatz 8: Im perfekten (und günstigen) Hotelzimmer schlafen

Es klang gut, war es aber nicht: Das rustikal eingerichtete Zimmer mit Meerblick hatte mehr Sperrholz-Möbel als Landhaus-Chic und die Wellen sah nur, wer es wagte, sich weit aus dem Fenster zu lehnen. Damit die Unterkunft 2020 hält, was sie (scheinbar) verspricht:

Vorsatz 9: Weniger fliegen

Die Gründe weshalb auf die ein oder andere Flugreise zugunsten anderer Fortbewegungsmittel verzichtet werden sollte, dürften bekannt sein. Allerdings ist der Klimawandel auch kein Grund, gleich ganz daheim zu bleiben - die Welt besteht schließlich nicht nur aus Fernreisezielen. Und wer etwas (viel) mehr Zeit mitbringt, etwa während eines Sabbaticals, kommt mit dem Zug sogar bis nach Asien. Die nächsten Urlaubsmonate lassen leider auf sich warten? Hier gibt es Tipps für Reisen ohne Flug, für die man nicht gleich zum Aussteiger werden muss.

Vorsatz 10: Bequemer fliegen

Wenn schon fliegen, dann künftig so: mit genug Beinfreiheit auf dem besten Platz an Bord; entspannt dank Sportprogramm und mit Koffer, da dieser entweder gleichzeitig eintrifft oder wenigstens schnell wiedergefunden wird. Und falls doch nicht? Hilft der Socken-Trick über den ersten Tag.

Vorsatz 11: Sich nicht mehr über lange Wartezeiten am Flughafen ärgern

Mit Flugzeugen, so heißt es, sei man schneller als mit der Bahn - was aber vor allem auf kürzeren Strecken ein Trugschluss ist, denn die Airlines geben nur die reine Flugzeit an. Es fehlen: Die Anfahrt zum Airport, die Zeit für die Kofferaufgabe, das Anstehen am Sicherheitscheck, das Warten aufs Boarding, das Handgepäck-Sortieren und Niederlassen im Flugzeug, das Warten auf die Runway-Freigabe und am Ziel dann das Warten an der Kofferausgabe und wieder der Transfer zum eigentlichen Ziel der Reise. Gar nicht so selten dauert die Warterei drumherum länger als der eigentliche Flug.

Weil aber so wenig Züge in die USA oder nach Australien fahren, müssen Fernreisende diese Wartezeiten durchstehen, ohne dabei die gute Laune zu verlieren. Schließlich gehört diese "geschenkte" Zeit schon zum Urlaub, und den will man sich ja nicht selbst verderben - wobei zum Beispiel eine Brauerei am Airport oder Streichelhunde am Gate helfen:

Vorsatz 12: Nicht bei Pleiten draufzahlen (hoffentlich)

Vielleicht hatte den ein oder anderen Individualurlauber da kurz die Schadenfreude gepackt, der in den vergangenen Jahren bei einer der Airline-Pleiten, bei Vulkanausbrüchen oder anderen Pannen auf seinen zusätzlichen Reisekosten sitzenblieb: Weil die Mehrkosten durch die Thomas-Cook-Pleite nicht ausreichend hoch versichert waren, schien es erst so, als müssten nun auch Pauschalreisende draufzahlen. Die sowieso recht gemeine Schadenfreude währte nur kurz, der Steuerzahler muss nun einspringen.

Am besten wäre es natürlich, wenn Reisen völlig ohne finanzielles Risiko zu buchen wären - leider können sich Urlauber aber nicht gegen alle Eventualitäten absichern. Was sich lohnt (auch für Individualreisende) und was nicht:

Vorsatz 13: Zum Mond reisen

Im Alltag sind wir geerdet genug, Zeit für eine Reise zum Mond. Weil die Plätze in den Raumfähren rar sind und als überteuert gelten, ist es ein Glück, dass es auch auf Erden wahre Mondlandschaften gibt:

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