Urlaubssünden:Schweinereien in den Ferien

Fernab der Heimat streifen manche Urlauber alles ab: die Sorgen, den Stress und manchmal auch die guten Manieren. Schließlich kennt einen hier niemand. Doch auch bei den Einheimischen kommt das schlechte Benehmen mancher Touristen alles andere als gut an.

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Urlaubssünden:1. Gotteshaus als Umkleidekabine

A tourist gets out of the lake Reschen reservoir next to the former church tower of the Village of Graun

Quelle: REUTERS

Fernab der Heimat streifen manche Urlauber alles ab: die Sorgen, den Stress und manchmal auch die guten Manieren. Schließlich kennt einen hier niemand. Dass dies ein Trugschluss ist und man gerade an beliebten Reisezielen öfter bekannte Gesichter sieht als man denkt, sei dahingestellt. Doch auch bei den Einheimischen kommt das schlechte Benehmen mancher Touristen alles andere als gut an.

"Es wird immer schlimmer", empörte sich jüngst der Priester Michel Hayes aus Saint-Tropez am Mittelmeer: Manche Menschen kämen im Bikini in die Kirche oder nutzten die Glaubensstätte als Umkleidekabine. Auch andere Gotteshäuser kennen das Problem, manche Touristen betreten Kirchen  rauchend oder gemeinsam mit dem Hund - in einer deutschen Wallfahrtskirche ließ ein Besucher sein Tier sogar aus dem Weihwasserbecken trinken, "schließlich hat der Hund Durst". Die Gemeinde im französischen Rouen probiert nun im Dom ein neues Mittel aus: Dort werden die Besucher durch die Kirche geführt und müssen zuerst einen kleinen Souvenirladen passieren. "In dem machen die Mitarbeiter bei Bedarf eine Bemerkung - seitdem sind unsere Besucher diszipliniert und brav", erklärt Verwalter Dominique Canu.

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Urlaubssünden:2. Freiluft-Pinkeln

A five-month-old sow makes a splash after leaping into a pool of water at the Royal Darwin Show

Quelle: Reuters

Die Hitze am Pool macht träge, es wurden Drinks serviert und nun drückt ein natürliches Bedürfnis. Die meisten Menschen erheben sich von ihrer Liege und suchen die nächste Toilette auf. Einige nutzen aber auch einfach den noch näher gelegenen Pool - und erleichtern sich dort. Bei einer Umfrage, die Emnid für das Portal ab-in-den-urlaub durchgeführt hat, gaben immerhin 13 Prozent zu, sich in den Ferien schon einmal den Gang auf die Toilette gespart zu haben - und stattdessen den Pool oder See verunreinigt zu haben. Eine Sünde, die man vielleicht kleinen Kindern verzeihen mag. Doch Erwachsenen? Auch auf Sightseeing-Touren in der Stadt ist selbst in den dringendsten Fällen eine Toilette zu finden - vorausgesetzt, der Wille zum Suchen ist vorhanden.

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Urlaubssünden:3. Einheimische respektlos behandeln

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Quelle: AP

Trinkgeld gibt es dafür nicht, einen höflichen Tonfall leider auch nicht: "Hey, du, bring mir noch ein Handtuch! Und pflück noch eine Kokosnuss." Einige Touristen brüskieren Angestellte mit ihrer Einstellung: Ich habe für diesen Urlaub bezahlt, also soll mir auch was geboten werden - und zwar rund um die Uhr. Hinterher müssen sich Reiseveranstalter oft mit den kuriosesten Beschwerden herumschlagen - Thomas Cook berichtet etwa von Klagen über den Strand, der "zu sandig" war bis zu "Oben-ohne-Baden sollte verboten werden. Mein Mann hat den ganzen Tag damit verbracht, anderen Frauen hinterherzugucken."

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Urlaubssünden:4. Zechpreller und andere Betrüger

WILL SMITH in dem Film "Staatsfeind Nr. 1"

Quelle: AP

Einfach aufstehen und gehen und die Zeche zahlt der Wirt. So verrechnen sich Urlauber, die in den Ferien ihre kriminellen Energien ausleben - in der Hoffnung, nicht erwischt zu werden. Aber nicht nur im Restaurant, auch im Hotel werden Urlauber oft zu Dieben. Wer allerdings hemmungslos im Hotel Bademäntel, Seifenspender oder gar den Aschenbecher einpackt, muss zumindest mit einem mehr oder minder freundlichen Mahnbrief rechnen. Angebrochene Duschgels oder Shampoos dürfen die Gäste hingegen als kurzzeitige Erinnerung einpacken - diese werden sowieso weggeworfen.

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Urlaubssünden:5. Schmuggel

Das Krokodil im Koffer

Quelle: dapd

Wer bei dieser Sünde erwischt wird, muss teuer bezahlen, schließlich ist Schmuggel kein Kavaliersdelikt, sondern kann mit einem Bußgeld von bis zu 50.000 Euro belegt werden. Beim Schmuggel von Waffen, Rauschgift oder geschützten Tieren und auch Pflanzen droht zudem ein Strafverfahren. Auch Naivität schützt vor Strafe nicht: Wer tatsächlich glaubt, dass die so günstig am Strand erworbene Markentasche samt berühmten Logo tatsächlich echt und keine Raubkopie ist, dem kann dennoch ein Steuerstrafverfahren und ein Verfahren aufgrund der Verletzung des Markenrechtes drohen.

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Urlaubssünden:6. Betrunken Auto fahren

Betrunkener Fahrer landet mit Auto im Pool

Quelle: dpa

Die Stimmung ist gelöst, ein Wein geht schon noch, und ein Bier zum Abschluss, obwohl draußen das Mietauto steht und der Weg zum Hotel zu weit zum Laufen ist. Während die meisten daheim ein Taxi rufen würden, ist das einigen im Urlaub zu umständlich oder zu teuer. Sie fahren, aber sicher fahren sie nicht. Neben der Gefahr für ihr Leben und das anderer könnte die Trunkenheitsfahrt auch die Urlaubskasse kosten, vom Führerschein ganz zu schweigen: So beträgt etwa die Grenze in Frankreich 0,5 Promille, wer erwischt wird, zahlt 540 Euro und mehr. In Italien dürfen die Carabinieri bei mehr als 1,5 Promille gleich das Auto beschlagnahmen.

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Urlaubssünden:7. Verkehrsregeln ignorieren

Raser, Autobahn, Auto, Haftstrafe, Auslandsreise, Österreich, Schweiz, Italien

Quelle: iStockphoto

Im Auto herrscht drückende Hitze und man will endlich ankommen, doch ein Stau blockiert die freie Fahrt oder ein Parkverbotsschild den einzigen freien Platz auf dem Strandparkplatz. Viele nehmen es im Ausland nicht so genau mit den Verkehrsregeln - schließlich findet ein Strafzettel meist nicht den Weg nach Hause, denken viele. Doch: Wenn es um mehr als 70 Euro geht, erreicht der Bußgeldbescheid die Verkehrssünder nach dem Urlaub im EU-Ausland auch daheim - und dieser Betrag ist schnell erreicht, da viele Delikte in den Nachbarländern den Verkehrssündern oft viel teurer zu stehen kommen als in Deutschland. Und solche Strafzettel, ob wegen Falschparkens oder überhöhter Geschwindigkeit, sollten auch bezahlt werden. In den USA beispielsweise gilt: Sollten Sie einen Strafzettel ("Ticket") nicht bezahlen, könnte es bei künftigen Einreisen oder Aufenthalten Schwierigkeiten geben.

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Urlaubssünden:8. Sex am Strand

Pärchen am Strand

Quelle: iStockphoto/Andy Green

Urlaubszeit ist Fremdgehzeit - fernab von daheim steigt offenbar die Lust auf einen Flirt. Doch egal, ob mit dem eigenen oder einem fremden Partner, Liebesspiele im Sand können Urlauber teuer zu stehen kommen. Und das nicht nur in muslimischen Ländern. Denn: Offiziell erlaubt ist Sex am Strand nirgends. Im beliebten Badeort Tossa de Mar an der Costa Brava etwa wurde der Stadtverwaltung das nächtliche Treiben im Sand zu bunt. Liebesspiele auf öffentlichem Grund werden dort mit Geldbußen bis 1800 Euro bestraft. In anderen europäischen Ländern fallen die Reaktionen sogar noch heftiger aus. Beispiel Dänemark: Dort drohen bei Sex unter freiem Himmel Haftstrafen bis zu vier Jahren. In Rumänien sind es sogar sieben - allerdings nur, wenn wirklich jemand Anzeige erstattet.

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Urlaubssünden:9. Drogen und Medikamente

Cannabis-Pflanze

Quelle: dpa

Der Besitz von Rauschmitteln ist zwar auch hierzulande verboten, aber anders als in Deutschland können im Ausland schon weiche Drogen zu den härtesten Strafen führen. Das gilt etwa für Norwegen, die USA oder die Türkei. "Was bei uns nur als leichtes Vergehen geahndet wird, ist woanders schon Schwerstkriminalität", sagen Rechtsexperten. In Asien und in etlichen islamischen Staaten droht mitunter sogar die Todesstrafe. Auch wer Medikamente einnimmt, sollte sich vorab informieren. In Deutschland legale Schmerzmittel oder Psychopharmaka könnten bei der Einreise in die USA und in den Oman als illegale Drogen angesehen werden.

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Urlaubssünden:10. Zu lange bleiben

Reiserat: Strandmuschel und Strandkorb bieten gleichermassen Schutz

Quelle: dapd

Die Zeit im fernen Land ist so schön, sie soll am besten gar nicht vorübergehen. Manche bleiben da einfach länger als sie eigentlich dürfen und halten sich ohne Visum illegal im Land auf. Im schlimmsten Fall könnten die Urlauber dort landen, wo das fremde Land nicht mehr schön ist: in einer Zelle in Abschiebehaft. So warnt das Auswärtige Amt etwa Thailand-Reisende: "'Overstay' ist in Thailand kein Kavaliersdelikt. Die thailändische Polizei kann eine Person, die ohne gültiges Visum aufgegriffen wird, jederzeit verhaften und in Abschiebehaft nehmen." 500 Baht (etwa 11,60 Euro) Strafe ist pro Aufenthaltstag ohne Visum fällig - wer das nicht zahlt, landet im Gefängnis. Zudem dürfen Ausländer, die länger als 40 Tage ohne Visum im Land lebten, bis zu ein Jahr nicht mehr nach Thailand zurückkehren.

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© sueddeutsche.de/kaeb/afis/mit Material der AFP
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