Urlaubsbeginn:Start mit Tempo Null

Am Airport und auf Autobahnen geht es ab heute rund: Auch die Bayern machen sich auf den Weg in die Sommerferien. Wie das entspannt ablaufen kann und wo es brenzlig wird.

Dominik Hutter

Auf nach Antalya - vielleicht ist es dort etwas kühler: Heute beginnt der alljährliche Massen-Exodus aus Münchner Großstadtwohnungen. Für viele Autofahrer dürfte der Weg in den Urlaub, vor allem am Freitag und Samstag, durch nervtötende Staus führen - und auch am Flughafen ist man selten allein: Bis Montag werden fast 400 000 Passagiere erwartet.

Nach quälenden Arbeitswochen im aufgeheizten München muss es jetzt bei vielen Urlaubern ganz schnell gehen: Im Erdinger Moos werden bereits am heutigen letzten Schultag Rekord-Passagierzahlen erreicht - 100 000 Reisende sollen durch die Airport-Hallen wandeln. 1200 Maschinen sind für Start oder Landung vorgemerkt, die meisten davon, genau 866, werden am Terminal 2 abgefertigt.

Check-In am Vorabend

Flughafen wie Lufthansa empfehlen, rechtzeitig im Moos einzutrudeln - damit nicht gleich am ersten Urlaubstag Stress aufkommt. Vor allem bei Nordamerika-Touren sollten die Passagiere wegen der intensiven Sicherheitskontrollen mindestens zwei Stunden vor Abflug am Check-In-Schalter stehen.

Liebstes Urlaubsziel der Münchner Flugreisenden bleibt Spanien - allein gen Palma de Mallorca heben während der Sommerferien 300 Jets ab. Es folgen die Türkei mit der Strand-Hochburg Antalya (270 Starts) und Griechenland. Wer lieber etwas weiter reist, bevorzugt das All-Inclusive-Paradies Dominikanische Republik, Kuba, Mauritius, die Seychellen oder die Malediven. Die Lufthansa meldet verstärkte Nachfrage in Richtung Asien (Hongkong, Peking, Delhi, Tokio) und Nordamerika (Washington, Charlotte/North Carolina, Boston, San Francisco, New York, Los Angeles).

Start mit Tempo Null

Ein bewährtes Mittel zur Stress-Vermeidung ist, darauf weist der Airport ausdrücklich hin, der Vorabend-Check-In - ideal gerade für Familien, die mit großem Gepäck reisen. Wer seine Koffer schon am Vorabend des Abflugs im Moos vorbeibringt, muss allerdings unbedingt Pässe und Flugscheine aller Mitreisenden dabeihaben. Vorsicht: Diesen Service bieten nicht alle Luftgesellschaften an, zudem variieren die Öffnungszeiten der Schalter.

Neu am Flughafen ist in dieser Saison die Online-Vorausbuchung von Parkplätzen, bei der man, je nach Buchungsdatum, um bis zu 44 Prozent billiger wegkommt als mit den regulären Parktickets (funktioniert über die Internet-Adresse www.munich-airport.de). Sparen lässt sich aber auch übers Ausweichen auf etwas abgelegenere Parkflächen wie den Urlauberparkplatz P 41 (Ausfahrt Zone West) oder, noch günstiger, mit den diversen privaten Stellplatzangeboten im Umland.

Start besser auf den Wochenanfang legen

Auf den Autobahnen dürfte zum Ferienauftakt an sehr vielen Stellen Tempo null herrschen - besonders unangenehm wird es wohl am Freitag und Samstag. Wer es irgendwie einrichten kann, so empfiehlt ADAC-Sprecher Maximilian Maurer, sollte sich erst Sonntagnachmittag auf Asphalt begeben oder, besser noch, am Dienstag, Mittwoch oder Donnerstag starten.

Haupt-Staustrecken sind, wie immer, die Nürnberger, Salzburger und Garmischer Autobahn sowie der Münchner Autobahnring. Verschärft wird die Situation durch diverse Baustellen: etwa auf der A 8 (Salzburg) zwischen Kreuz München-Süd und Holzkirchen oder, auf dem A 8-Abschnitt gen Stuttgart, rund um Augsburg.

Baustellen in Österreich und Italien

In Österreich droht laut ADAC ruhender Verkehr auf der Tauern-, Inntal- und Brennerautobahn - vor allem vor dem Tauerntunnel und rund um die Baustellen bei Kufstein und Innsbruck. In Italien ist die gesamte Brennerroute bis Modena staugefährdet (speziell die Mautstelle Sterzing). In der Schweiz könnte es die A 1 Zürich - Bern sowie die Gotthard-Trasse treffen, in Frankreich die klassische Route über Mülhausen durchs Rhônetal Richtung Provence und Spanien (Lyon-Orange-Montpellier-Narbonne-Barcelona) sowie die Verbindung entlang der Côte d'Azur (Ventimiglia bis Nimes). Weitere Baustellen-Schwerpunkte sind der Großraum Breslau in Polen (A 4 Görlitz - Krakau) und die südöstliche Umfahrung von Triest Richtung Slowenien/Kroatien (SS 202).

Volle Autobahnen - das bedeutet leere Straßen in München. Und Baustellen-Hochsaison. Betroffen sind diesmal vor allem Rosenheimer und Boschetsrieder Straße sowie der Isarring.

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