Bayern ist und bleibt das Lieblingsurlaubsland der Deutschen. Im ersten Quartal 2008 stellten die Bundesbürger nach Angaben des bayerischen Wirtschaftsministeriums bei den Übernachtungen mit 83,7 Prozent das größte Gästekontingent im Freistaat. Und nach der mit 10,7 Millionen Gästen und 29,5 Millionen Übernachtungen besten Wintersaison aller Zeiten ist der bayerische Tourismus weiter im Aufwind.
Es kommen auch immer mehr Urlauber nach Bayern, die länger bleiben. Bei den Übernachtungen gab es einen Zuwachs von 4,9 Prozent, die Zahl der Gäste stieg um 2,9 Prozent auf 5,2 Millionen. Von der Entwicklung profitieren besonders bayerische Heilbäder und die ländlichen Regionen.
Ein Grund für diesen Trend sind sicherlich die hohen Benzinkosten, die viele Urlauber von langen Autoreisen ans Mittelmeer abhalten. Aktuelle Statistiken zu diesem Thema gibt es noch nicht, doch die Erfahrungen der bayerischen Gastwirte und Hotelbetreiber bestätigen diesen Trend durchaus.
Hertha Klostermeier zum Beispiel, die auf ihrem Bauernhof in Holzhausen am Starnberger See mehrere Ferienwohnungen anbietet, kennt die Motivation ihrer Gäste: "Warum sollen wir weiter nach Österreich und Italien fahren, sagen die Leute, hier ist es genauso schön."
Und die Anreise ist nicht nur billiger, sondern auch kürzer. Das lässt besonders Familien mit kleinen Kindern umdisponieren, sagt Hertha Klostermeier. Bei den "Ferien auf dem Bauernhof" sei ohnehin schon länger ein leichter Trend nach oben zu verzeichnen.
Dass sich das Urlaubsverhalten vieler Touristen ändert, hat auch Theo Stegmeier vom Hotel "Ortnerhof" in Ruhpolding erfahren. In Gesprächen mit seinen Gästen hört er immer wieder, dass die Leute nicht mehr so weit fahren wollen. "Viele Gäste kommen aus der näheren Umgebung und aus München. Die bleiben nicht nur für ein Wochenende, sondern machen richtig Urlaub."