Unterwegs in Metropolen:Die stressigsten Taxi-Städte

Lebensgefährliche Manöver, Fahrer-Kauderwelsch und zu teure Touren - auf manchen Reisen ist Taxifahren kein Vergnügen: die stressigsten Taxi-Metropolen der Welt.

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Überteuerte Preise, Sprachbarrieren, lebensgefährliche Fahrmanöver - auf Reisen ist das Taxifahren oft mit Ärger verbunden: Die stressigsten Taxi-Metropolen der Welt.

Caracas, Venezuela

Wie in vielen Metropolen gibt es auch in Caracas inmitten der offiziellen Flotte weißer Taxis eine große Zahl "wilder" Taxis, die auf eigene Faust fahren. Zu erkennen sind sie an den simplen Pappschildern hinter der Windschutzscheibe, auf denen "Taxi" steht. Steigen Sie nicht ein. Wenn Sie sich unbedingt im Straßenverkehr von Venezuelas Hauptstadt bewegen wollen, setzen Sie sich einen Helm auf und springen auf den Soziussitz eines der Motorrad-Taxis.

Ein äußerst riskantes und mitunter lebensgefährliches Vergnügen, aber Sie kommen billiger weg - und werden nicht so oft übers Ohr gehauen oder im Extremfall entführt und ausgeraubt.

Erkundigen Sie sich im Hotel nach Privat-Taxis oder reservieren Sie telefonisch bei einem renommierten Unternehmen wie zum Beispiel Taxis Movil Enlace. Oder Sie nehmen einfach den Bus oder die saubere und extrem günstige Metro, in den Nachtstunden für Touristen allerdings keine sichere Wahl.

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Moskau, Russland

Der neue russische Kapitalismus der Marke "alles geht" macht sich natürlich auch beim Taxifahren bemerkbar. Tatsächlich geht hier alles und dass tatsächlich ein Auto stoppt, wenn Sie am Straßenrand die Hand heben, ist keine Seltenheit. Ein Taxi muss es deswegen nicht sein.

In der russischen Hauptstadt werden Sie viele gelbe Wägen mit Taxametern sehen, aber auch ganz normale Moskowiter, die auf ihrem Weg durch die Hauptstadt gerne ein paar Extra-Rubel verdienen.

Das kann zu interessanten Begegnungen führen. Sollten Sie aber kein Russisch sprechen, könnten die Preisverhandlungen haarig werden und Sie könnten sich in einem Schreiduell wiederfinden, dass Sie in jedem Fall verlieren werden.

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Sao Paulo, Brasilien

Sao Paulo ist eine Mega-Stadt mit gut elf Millionen Einwohnern, die Vororte nicht mitgerechnet. Es ist fast unmöglich, sich in Hauptverkehrszeiten in der Stadt zu bewegen. Stellen Sie sich Los Angeles vor, nur dreimal so groß und bevölkert. Die weißen Taxis sind die offiziell zugelassenen, sie arbeiten in der Regel zuverlässig und ehrlich, aber aufgrund der Verkehrsdichte können selbst kurze Fahrten lange dauern, sehr lange.

Hier ist die Sao Paulo Metro die deutlich bessere und günstigere Wahl, allerdings deckt das U-Bahn-Netz nicht das gesamte Stadtgebiet ab. Planen Sie Taxifahrten am besten nicht in den Stoßzeiten zwischen 7.00 und 10.00 Uhr morgens und von 16.30 bis ca. 20.00 Uhr.

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Mexico City, Mexiko

Die grün-weißen alten VW-Käfer gehören zu den putztigsten Taxis der Welt - und zu den gefährlichsten. Mexico City hat einen traurigen Ruf als Heimat des "Express-Kidnapping": Ein taxifahrender Räuber fährt Sie zu einem Geldautomaten und zwingt Sie - entweder durch Androhung von Schlägen oder mit denselben - Geld abzuheben.

Dieses Problem ist so bekannt, dass auch das Auswärtige Amt in seinen Sicherheitshinweisen dazu rät, nur Taxis von offiziellen Taxiständen (Sitios) oder telefonisch bestellte zu benutzen und nicht Taxis am Straßenrand anzuhalten, nach Einbruch der Dunkelheit schon gar nicht.

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Neapel, Italien

Im Land der Ferraris und Lamborghinis ist eine aggressive Fahrweise scheinbar gottgegeben. Nirgendwo aber wird sie mehr gepflegt als in Neapel, wo Ihr Taxifahrer schon mal auf den Bürgersteig ausweicht, wenn ihm die Straße zu bevölkert ist. In der süditalienischen Metropole bedeutet "Einbahnstraße" in Wirklichkeit "meine Straße" und Ihr Fahrtziel spielt bei der Routenwahl wirklich nicht die entscheidende Rolle.

Sollten Sie das alles überlebt haben, achten Sie beim Aussteigen auf Ihre Hand- oder Umhängetasche: Räuber auf Motorrollern sind keine Seltenheit in Neapel.

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Bangkok, Thailand

Auch in Bangkok sehen die Taxis oft bunt und hübsch aus und im Gegensatz zu Mexico City sind die Fahrer dazu noch meist sehr freundlich. Das Problem ist: Es gibt so viele von ihnen - ganz abgesehen von den anderen Autos, Lastwägen, Bussen und Tuk-Tuks, die die Straßen von Bangkok in ein chronisches Chaos verwandeln - dass man all dies wohl nur mit buddhistischer Gelassenheit zu überstehen vermag.

Wer sich nicht unbedingt auf die ebenfalls vorhandenen, aber nicht ungefährlichen Motorradtaxis einlassen will, kann sein Glück auf dem Wasser versuchen. Für Fahrten in die nördliche und südliche Richtung mieten Sie sich ein Boot auf dem Chao Praya River. Das geht schneller als auf der Straße, ist nicht übermäßig teuer, und Sie sehen noch was dabei.

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Manila, Philippinen

Von der Rikscha bis zum wild dekorierten Pickup oder Bus - in der Hauptstadt der Philippinen wird so gut wie jedes Fahrzeug als Transportmittel benutzt. Im Vergleich dazu wirken die weißen Taxis geradezu langweilig. Ein Eindruck, der sehr schnell verfliegt, wenn Sie sich auf eine Diskussion mit einem Fahrer einlassen müssen, dessen Taxameter angeblich kaputt ist und der einen überteuerten Pauschalpreis verlangt.

Bestehen Sie darauf, dass der Taxameter eingeschaltet wird, bevor Sie sich im Fond niederlassen und die Tür schließen. Sollte das nicht klappen, winken Sie das nächste Taxi heran und versuchen erneut Ihr Glück.

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New York City, USA

Die erste Begegnung mit einem Cab Driver, speziell wenn man am JFK-Flughafen ankommt, kann eine im besten Falle einsilbige, noch öfter aber eine sehr, sehr unfreundliche sein. Nachdem sich der Reisende schon der Geduldsprobe der Einreise unterzogen hat, wartet gleich hinter der Ausfahrt des Flughafens die nächste: der Van Wyck Expressway Richtung City, eine etwa zehn Kilometer lange Stop-and-Go-Strecke, chronisch verstopft. Vor langwierigen Diskussionen über den Fahrpreis müssen Sie hingegen keine Angst haben. Viele Fahrer sprechen nicht besonders gut Englisch und der Fahrpreis nach Manhattan beträgt dank einer Flatrate konstant etwa 35 Euro ($ 45), egal wie lange es dauert.

Mit dem AirTrain JFK und der Metro schaffen Sie es übrigens auch innerhalb von einer Stunde vom Flughafen in die Stadt - für gerade mal umgerechnet 5,50 Euro ($ 7).

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Rom, Italien

Illegale Taxifahrer sind in Rom ein großes Problem für die offiziell registrierten Fahrer und für die Touristen. Die "Abusivi" fangen ihre potentiellen Opfer gleich am Ausgang des Flughafens Fiumicino oder am Bahnhof ab und vermiesen so den legalen Kollegen das Geschäft. Und die ahnungslosen Besucher staunen nicht schlecht, wenn sie nach einer abenteuerlichen Fahrt durch die trostlose Peripherie plötzlich einen Wucherpreis bezahlen sollen für eine Strecke, die eigentlich nur ein Drittel so teuer sein dürfte.

Also: Nicht von Fahrern ansprechen lassen, sondern auf ein weißes Auto mit Taxizeichen auf dem Dach zusteuern. Außerdem sollte der Wagen mit einer Plakette "Servizio pubblico" (Öffentlicher Dienst) versehen sein und eine Lizenznummer auf der Fahrerseite haben. Dann kostet Sie die Fahrt vom Flughafen Fiumicino bis in die Stadt, zum Beispiel zum Monumento Vittorio Emanuele II, auch nur etwa 40 Euro.

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Athen, Griechenland

Die Taxipreise in Athen sind recht niedrig, weswegen viele Fahrer versuchen, den Verdienst ein wenig aufzubessern. Es kann schon mal eine Zeitlang dauern, bis jemandem, der am Straßenrand nach einem der vielen gelben Taxis winkt, ein Fahrer mit der Lichthupe und verlangsamter Fahrt signalisiert: Ich nehme Dich mit - vielleicht. Oft gibt er wieder richtig Gas, nachdem Sie Ihr Fahrtziel genannt haben, es war wohl nicht das richtige. Dürfen Sie ins Taxi einsteigen, kann es sein, dass dort schon Personen sitzen, die in eine ähnliche Richtung wollen. Natürlich zahlen alle Fahrgäste den vollen Preis.

Die Liste über Verfehlungen Athener Taxifahrer reicht von präparierten Taxametern über gefälschte Nummernschilder bis zu Fantasiepreisen, unerträglichem Zigarettenqualm und nervtötend lauter Musik während der Fahrt - allen restriktiven Maßnahmen der Athener Stadtverwaltung zum Trotz.

Günstiger und sicherer sind da Fahrten im nach den Olympischen Spielen ausgebauten U-Bahnnetz oder mit Bus und Tram. Die Ticketpreise für eine Fahrt kosten zwischen 50 und 80 Cent.

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(sueddeutsche.de/dd/lpr)

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