Süddeutsche Zeitung

Ungewöhnliche Orte für die Trauung:Jawort im freien Fall

Das "Abenteuer Ehe" ist manchen Brautpaaren nicht aufregend genug - sie trauen sich an Orten und in Situationen, die nicht alle romantisch sind. Ein Überblick.

Elena Witzeck

Die eigene Hochzeit soll ein unvergleichliches Erlebnis werden. Die alte Dorfkirche reicht vielen Paaren da längst nicht mehr. Reiseveranstalter und Standesämter gehen heute selbst auf ausgefallene Wünsche von Brautpaaren ein. Eine Auswahl:

Für Paare, die gerne wandern, ist der Ort wie geschaffen: Auf der Zugspitze gibt es einen Trausaal mit Panoramablick - im Gletscherrestaurant Sonnalpin. Im Winter kann das Brautpaar anschließend auf Skiern abfahren, während die Gäste die Zugspitzbahn nehmen (Standesamt Garmisch-Partenkirchen).

Die Burgbergseilbahn von Bad Harzburg stellt sogar eine Trau-Gondel zur Verfügung, in der allerdings höchstens sechs Personen Platz haben. Die übrigen Gäste haben die Möglichkeit, in einer parallel laufenden Gondel die Zeremonie zu verfolgen und per Funk das Jawort zu hören (Standesamt Bad Harzburg).

Wer bei seiner Trauung gern das Meer im Blick hat, kann am Strand von Norderney heiraten (Standesamt Norderney). Auf Pellworm lässt man sich nachts unter dem Sternenhimmel trauen (Standesamt Pellworm), in Pilsum ist der Leuchtturm das Standesamt (Standesamt Greetsiel), in Remels ist es eine Windmühle aus dem Jahr 1803, die Platz für 33 Gäste bietet (Standesamt Uplengen). Von Lübeck aus kann das Brautpaar mit dem Viermaster Passat in See stechen. Untergebracht wird es nach der Trauung in einer Hochzeitssuite (Standesamt Lübeck).

Nicht jedem ist die Abgeschiedenheit der Natur das Liebste. Stadtliebhaber bringt die Panorama-S-Bahn durch Berlin. Aus rechtlichen Gründen muss der Zug im Moment der Trauung allerdings stehen (Standesamt Berlin-Mitte).

Natur inmitten der Stadt finden Verliebte in den Zoos, von denen viele die Gelegenheit bieten, auf ihrem Gelände zu heiraten. Im Berliner Zoo etwa ist das Flusspferdhaus für Hochzeitspaare geöffnet - gefeiert wird unter einer Glaskuppel, mit Blick auf die Hippos, die im Wasser dümpeln. Das Wasser sei klar und stinke nicht, sagen die Zoo-Verantwortlichen. Im "Erlebniszoo Hannover" wiederum hat man freie Sicht auf die Eisbären; gefeiert wird dort in einer nachgebauten kanadischen Markthalle mit Bisonburger und Elchsteak.

Wer sichergehen möchte, dass keine ungebetenen Gäste auftauchen, kann sich unter die Erde begeben.

Zur Feengrotte in Saalfeld wird das Brautpaar von einer weißen Hochzeitskutsche gebracht (Standesamt Saalfeld), für die Hochzeit im Deutschen Schieferbergwerk geht es 16 Meter hinab in den Stollen (Standesamt Mayen).

Oder aber die Entscheidung fällt gleich auf ein weit entferntes Ziel. Auf Hawaii wird mit Blumenkränzen am Strand, an einer Lagune oder einem Wasserfall geheiratet (www.to-hawaii.com).

Eine Kombination von Trauung und Bungee-Jumping, bei der sich die Verliebten das Jawort im freien Fall geben, lässt sich in Australien buchen (www.freemanxweddings.com.au).

Die Rocky Mountains bieten sich für eine Skihochzeit an (www.rockymountainweddings.ca). Auf Mauritius gibt es eine Piratenzeremonie, bei der die Crew, die Gäste und das Brautpaar als Piraten verkleidet sind (www.der-mauritius-reiseführer.de).

Die wohl skurrilste Option ist der Parabelflug. Ein Flugzeug fliegt das Brautpaar bis auf eine Höhe von 7300 Metern und startet dann fast senkrecht durch. Die anschließende parabelförmige Flugbahn versetzt den Körper für 30 Sekunden in einem schwerelosen Zustand, in dem sich voller Leichtigkeit der Bund fürs Leben eingehen lässt.

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SZ vom 10.11.2011/kaeb
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