Unesco warnt Australien:Great Barrier Reef in Gefahr

Das größte Korallenriff der Welt vor Queensland ist durch den Klimawandel bedroht und auch der Urlauberstrom schadet. Nun mahnt die Unesco, nicht noch mehr Kohlehäfen an der Küste zu bauen. Sonst kommt das Riff auf die Liste der gefährdeten Welterbestätten.

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Quelle: AFP

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Das größte Korallenriff der Welt vor Queensland ist durch den Klimawandel bedroht und auch der Urlauberstrom schadet. Nun mahnt die Unesco, nicht noch mehr Kohlehäfen an der Küste zu bauen. Sonst kommt das Riff auf die Liste der gefährdeten Welterbestätten.

Das Great Barrier Reef vor Queensland, Australien, gilt als eines der Weltwunder der Natur und zieht Touristen und Taucher aus aller Welt an. Doch nicht nur die Urlauberströme bedrohen die Korrallenwelt, warnt nun das Welterbekomitee der Unesco.

Corals are seen at the Great Barrier Reef in this January 2002 handout photo

Quelle: REUTERS

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Auch die industrielle Entwicklung des Landes und der Kohleabbau bedrohten das Weltnaturerbe, so dass die Unesco Australien mit scharfen Worten mahnte, das Great Barrier Reef stärker zu schützen - und zwar binnen acht Monaten.

Handout shows Australian Institute Of Marine Science diver inspecting large Porites coral on the Great Barrier Reef

Quelle: Reuters

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Sollte sich die Lage nicht bessern, könnte das Riff vor der Ostküste Australiens auf die Liste der gefährdeten Welterbestätten kommen, so das Unesco-Komitee. Australien müsse mehr unternehmen, um das fragile Ökosystem vor den Schäden von Tourismus sowie Kohle- und Gasabbau zu bewahren. Jährlich besuchen etwas zwei Millionen Menschen das Naturerbe. Vor allem sollten an der Küste nahe dem Riff keine neuen Häfen mehr gebaut werden, warnt der Unesco-Report.

A coal ship waits to be loaded at the port in Gladstone

Quelle: REUTERS

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Bis 1. Februar 2013 soll Australien nun einen Bericht über die Umsetzung der Schutzmaßnahmen vorlegen. Danach will die Unesco, die UN-Organisation für Bildung, Wissenschaft und Kultur, über den Listeneintrag entscheiden. Zudem fordert das Welterbekomitee eine unabhängige Untersuchung der Vertiefungsarbeiten im Hafen von Gladstone in Queensland (im Bild).

Auch die Auswirkungen des Baus eines Gasterminals auf der benachbarten Curtis-Insel sollen nach Ansicht der Unesco nochmals untersucht werden. Australien ist der weltgrößte Kohleexporteur. Ein großer Teil wird von Häfen nahe des Great Barrier Reefs verschifft.

A marine turtle swims at the Great Barrier Reef in Great Keppel Island

Quelle: REUTERS

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In Australien wurde die Unesco-Kritik scharf zurückgewiesen. Man werde die Umwelt schützen, aber nicht die wirtschaftliche Zukunft gefährden, sagte etwa der Premierminister des Bundesstaats Queensland, Campbell Newman. "Wir sind im Kohlegeschäft. Wenn wir gute Krankenhäuser und Schulen wollen und Polizisten auf Streife, dann müssen das alle einsehen", so Newman. Nach Angaben von Umweltminister Tony Burk kann sein Land einige der Empfehlungen aus dem Unesco-Bericht nicht umsetzen, da die Genehmigungen für die betroffenen Infrastrukturprojekte bereits erteilt worden seien.

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Quelle: AFP

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Der australische Umweltminister Tony Burke räumte ein, dass sich das Great Barrier Reef an einem "Scheideweg" befinde. Seine Regierung sei sich der Herausforderungen bewusst. Canberra reagiere darauf mit "einer Reihe von Ansätzen" zu Land und zu Wasser, teilte Burke mit.

Unterstützung für die Unesco kam von der Umweltorganisation Greenpeace, hier im Sydney Aquarium: Die Aktivisten fordern seit Jahren einen stärkeren Schutz des Ökosystems Great Barrier Reef.

SPACE-AUSTRALIA-GREAT BARRIER REEF

Quelle: AFP/NASA

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Das Riff erstreckt sich vor der Küste des Bundesstaats Queensland im Nordosten Australiens über 345.000 Quadratkilometer. Es gilt als der größte lebende Organismus der Welt. Das sensible Ökosystem wird bereits durch den Klimawandel und Abwässer aus der Landwirtschaft bedroht.

Great Barrier Reef Threatened With Extinction 'Within 20 Years'

Quelle: Getty Images

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Erst Mitte Mai war das Great Barrier Reef nur knapp einer Umweltkatastrophe entgangen, als ein chinesischer Kohlefrachter nach einem Motorschaden darauf zutrieb. Ein Schleppkahn konnte das Schiff erst in letzter Minute in tiefere Gewässer ziehen.

© Süddeutsche.de/dpa/AFP/kaeb/mri
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