Reise-Knigge:Trinkgeld für Kosmopoliten

"Pourboire" oder "Schmattes" - die Regeln für Trinkgeld sind unterschiedlich. In China kann Trinkgeld eine Beleidigung sein. In Irland darf's statt Barem auch ein Bier sein. Regeln für die wichtigsten Urlaubländer.

Wenn der Taxifahrer hilfsbereit und der Service im Restaurant exzellent war, zeigen sich Urlauber gerne mit Trinkgeld erkenntlich. Doch was in einem Land als Anerkennung dankbar angenommen wird, gilt andernorts vielleicht als Beleidigung. Ein Überblick:

portier, ap

Der Portier dankt: In Deutschland liegt man mit 10-15 Prozent Trinkgeld immer richtig. Im Ausland ist die Sache komplizierter ...

(Foto: Foto: AP)

ÄGYPTEN: Wie in ganz Nordafrika sind Trinkgelder bei jeder Gelegenheit wichtig. Im Restaurant sind es 10 bis 15 Prozent. Im Taxi wird aufgerundet. Zimmermädchen, Gepäckträger und andere Dienstleister freuen sich über ein kleines Trinkgeld von bis zu einem Euro.

CHINA UND JAPAN: In China und Japan hat Trinkgeld keine Tradition und wird fernab internationaler Hotels oft als Beleidigung empfunden. In Chinas Touristenzentren nimmt das Servicepersonal gerne zehn Prozent, das Zimmermädchen zwei bis drei Yuan und der Reiseleiter einen Dollar. In Japan wird guter Service mit kleinen Geschenken oder einem bis zwei Dollar anerkannt.

FRANKREICH: Im Restaurant oder Café werden zehn bis 15 Prozent gegeben. "Le pourboire", wie der Franzose sagt, wird auf dem Tisch liegengelassen. Im Hotel ist der Obolus keine Pflicht. Der Taxifahrer erhält zehn Prozent.

GRIECHENLAND: Üblich sind im Restaurant rund zehn Prozent, in der Taverna maximal ein Euro. Dem Zimmermädchen sollte eine kleines Trinkgeld am Abreisetag persönlich übergeben werden. Im Taxi wird aufgerundet.

GROSSBRITANNIEN UND IRLAND: In Restaurants gibt man zehn bis 15 Prozent "tip", in Irland maximal zehn Prozent. Ist auf der Rechnung bereits eine "service charge" aufgeführt, darf's weniger sein. Im Pub wird an der Bar kein Trinkgeld gegeben. Wer den Barkeeper belohnen möchte, bietet ihm einen Drink an. Für Kofferträger sollte der Gast ein Pfund locker machen und im Taxi aufrunden.

Trinkgeld für Kosmopoliten

ITALIEN: Trinkgeld ist in der Gastronomie unüblich. Oft taucht auf der Rechnung ein "coperto", eine Art Grundgebühr für das Gedeck und das Brot auf. Wer besonders zufrieden war, kann ein paar Münzen liegenlassen. In Espressobars gibt es dafür Tellerchen oder Sparschweine. Im Hotel erhält das Zimmermädchen fünf Euro pro Woche. Im Taxi ist Trinkgeld kein Muss, aufrunden aber o.k.

ÖSTERREICH: Im Restaurant sind wie in Deutschland fünf bis zehn Prozent angebracht. Im Hotel erhält der Kofferträger einen Euro pro Gepäckstück, das Zimmermädchen einen bis zwei Euro pro Tag. Das Geld wird vor der Abreise direkt übergeben. Taxifahrer bekommen fünf bis zehn Prozent "Schmattes" oder "Schmatt".

PORTUGAL UND SPANIEN: In der Gastronomie werden zehn bis 15 Prozent Trinkgeld liegen gelassen. Kleinstbeträge wie Zwei- oder Fünf-Cent-Stücke gelten als grob unhöflich. Im Taxi wird aufgerundet.

THAILAND UND MALAYSIA: Hier geht es schon sehr westlich zu. Im Restaurant sind zehn Prozent angebracht. Weniger als zehn Bath Trinkgeld gelten als Beleidigung.

TÜRKEI: In der Gastronomie sind zehn Prozent "Bakschisch" üblich, nichts geben gilt als unhöflich. Für kleine Gefälligkeiten sollte man als Dankeschön eine Zigarette oder Ähnliches anbieten. Im Hotel verhält es sich wie in Deutschland. Im Taxi wird aufgerundet.

USA UND KANADA: Der "Tip" von 15 bis 20 Prozent ist im Restaurant und beim Pizzaservice ein Muss, weil Bestandteil des Lohns. Der Kofferträger erhält einen kanadischen oder ein bis zwei US-Dollar pro Gepäck, das Zimmermädchen ein bis zwei Dollar pro Nacht. Im Taxi werden 15 Prozent gegeben.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: