Touristen-Ranking:Lärmende Amis, knausrige Deutsche

Mit zehn Kriterien konnten Hoteliers in einer Umfrage ihre Gäste bewerten. Am besten kamen die Japaner weg.

Touristen aus Japan sind einer Umfrage zufolge europäischen Hoteliers die liebsten Gäste - wegen ihres guten Benehmens und leisen Auftretens. Auch die als besonders spendabel und offen geltenden US-Reisenden sind in Europas Hotels gern gesehen, gefolgt von den ausnehmend höflichen Schweizern.

Die Deutschen gelten als knauserigste Urlauber der Welt und als modisch nicht immer stilsicher, dennoch schaffen sie es hinter den Schweden auf Platz fünf. Keinen guten Eindruck machen Touristen aus Frankreich, Indien, China, Russland und Großbritannien, wie das Online-Reiseportal Expedia mitteilte. In dessen Auftrag hatte das Institut GfK 15.000 Hoteliers in ganz Europa befragt.

Zehn Kategorien wurden in das Touristen-Ranking einbezogen, unter anderem Höflichkeit oder Großzügigkeit. Dabei scheinen die Urlauber jedenfalls in der Wahrnehmung der Hotelbetreiber eine Reihe gängiger Klischees zu erfüllen.

So werden den US-Amerikanern modische Fehltritte und ein gelegentlich lärmendes Auftreten zur Last gelegt. Franzosen weigern sich demnach, eine andere Sprache als ihre eigene zu sprechen und lehnen Kostproben der lokalen Küche ab.

Die Deutschen gelten nicht nur als die insgesamt knauserigsten Touristen, sie geben angeblich auch am wenigsten Trinkgeld. Dafür hinterlassen sie ein sauberes Hotelzimmer, hier sind sie international spitze.

Ebenso wie die US-Bürger und Japaner gelten deutsche Reisende zudem als besonders experimentierfreudig, was den Verzehr lokaler Spezialitäten angeht. Angelastet wird ihnen dagegen mangelnde Höflichkeit.

Zimmer-Chaos nach der Abreise

Italiener, Franzosen und Spanier punkten derweil auch im Urlaub mit gutem Modegeschmack. Die Kleidung der Deutschen landet international zwar nur auf dem drittletzten Platz - nur noch unterboten von Briten und Amerikanern - kommt aber bei deutschen Hoteliers überraschend gut an: Sie stuften ihre reisenden Landsleute als modisch tadellos ein, gleich hinter den vermeintlichen Stil-Ikonen aus Italien und Frankreich.

Als spendabelste Urlauber gelten die Amerikaner, gefolgt von den sonst relativ unbeliebten Russen und Briten. Auch beim Trinkgeld sind Amerikaner und Russen den Hoteliers gegenüber offenbar besonders großzügig. Neben den deutschen Touristen sind demnach auch die Chinesen und Franzosen im Urlaub eher sparsam, beim Trinkgeld halten sich auch die Italiener eher zurück. Die Inder wiederum sind laut Umfrage international dafür bekannt, ihre Hotelzimmer im Chaos zu hinterlassen.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: