Doch auch acht Jahre später kreuzen sich die Wege von Reisenden und Fliehenden weiter regelmäßig. Hier beobachtet ein Touristenpaar im November 2014 am Strand von Maspalomas, Gran Canaria, afrikanische Flüchtlinge.
Eine wirkliche Debatte oder gar ein Konsens darüber, was solche Szenen für die Beteiligten eigentlich bedeuten, hat sich dagegen nicht entwickelt. Die Fragen sind denkbar heikel: Wie sollten sich Touristen in betroffenen Orten verhalten? Können sie sich überhaupt "richtig" verhalten? Ist Urlaubern ein Vorwurf zu machen, die Ziele meiden, an denen ihr Strandtag, für den sie vielleicht lange gespart haben, eine derartige Wendung nehmen könnte? Oder ist es zynisch, sich Orte zur Entspannung auszusuchen, an denen es für andere um Leben und Tod geht?
Wenn ab und an einzelne Fotos oder Berichte durch Medien oder soziale Netzwerke gehen, zeigt sich in den Reaktionen jedenfalls eine Mischung aus Überraschung, Unbehagen und Überforderung.