Top Ten der Backpacker:Die schönsten Plätze für Entdecker

Rucksacktouristen reisten schon nach Thailand, bevor der Massentourismus das Land erschloss. Nun ziehen Backpacker zu diesen Städten weiter.

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Sie sind nicht so extrem wie Aussteiger, die sich komplett aus dem sozialen System ihres Heimatlandes verabschieden, um etwa an den Stränden Goas besseren Zeiten entgegenzuträumen. Doch Rucksacktouristen sind auch weit davon entfernt, wie Pauschaltouristen ihre Tourenplanung einem Reisebüro zu überlassen.

Oft ist das einzige Ziel der Backpacker das Land selbst, dort lassen sie sich treiben und folgen den Empfehlungen von Einheimischen und anderen Rucksackreisenden abseits breitgetretener Touristenpfade.

Backpacker saßen schon an Thailands Stränden, als die Urlaubspläne anderer am Stiefelabsatz Italiens endeten. Heute tauschen sich Rucksacktouristen auch im Internet aus, welches Ziel eine Reise wert, aber noch nicht überlaufen ist.

Welche Orte bei Backpackern am begehrtesten sind, listet Hostelworld.com auf, das die Buchungen für 18.000 Hostels in 168 Ländern ausgewertet hat.

Platz 10: Amman, Jordanien

Die Hauptstadt des Haschemitischen Königreichs Jordaniens wuchs mit arabischen Flüchtlingen aus Israel und den besetzten Gebieten auf ihre heutige Größe von mehr als zwei Millionen Einwohnern an - ein Drittel der Gesamtbevölkerung lebt hier. Wie Rom erstreckte sich Amman einst über sieben Hügel, bevor sich die Stadt weiter auf nun neunzehn Hügel ausbreitete. Überall stößt man auf Überreste aus der Zeit der griechischen, römischen und osmanischen Besatzung. Das römische Amphitheater gehört zu den am besten erhaltenen weltweit. Sehenswert ist auch der Souk sowie der verfallene Herkulestempel auf dem Zitadellenhügel.

In Amman trifft Beduinenkultur auf modernes westliches Leben, weithin sichtbar leuchtet die blaue Kuppel der König-Abdullah-Moschee. Alle Sehenswürdigkeiten des Landes sind nur wenige Autostunden von Amman entfernt, und am Freitag - dem muslimischen Sonntag - zieht es die Bevölkerung zu einem warmen Bad im Salzwasser des Toten Meeres.

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Platz 9: Xian, China

Hier begann die berühmte Seidenstraße: Immer wieder war Xian Hauptstadt eines chinesischen Kaiserhauses. In der Neuzeit wurde die Hauptstadt der Provinz Shaanxi weltberühmt, als 1974 bei Ausgrabungen des Mausoleums von Kaiser Qin Shihuangdi Tausende Terrakottasoldaten entdeckt wurden.

Doch diese sind nicht die einzige Sehenswürdigkeit: Hier befindet sich auch die längste noch erhaltene Stadtmauer Chinas - der zwölf Meter hohe Schutzwall ist fast völlig intakt. Erbaut wurde er um 1370 während der Ming-Dynastie.

Die Große und die Kleine Wildganspagode sowie der Glocken- und der Trommelturm prägen das pittoreske Bild der alten Stadt.

Baden wie ein Kaiser kann man 30 Kilometer östlich der Stadt: Das Huaqing-Bad liegt am Huashan-Gebirge in einem großen Park mit öffentlichen Badehäusern und Palästen im Tang-Stil. Die Thermalquellen enthalten Mineralien und seltene Spurenelemente. Im Altertum war das Huaqing-Bad ein beliebtes Ausflugsziel für chinesische Kaiser.

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Platz 8: Zagreb, Kroatien

Man nehme eine Prise Wien, etwas Budapest und würze das Ganze mit italienischem Flair - heraus kommt Zagreb, die Kapitale und zugleich größte Stadt Kroatiens. In der Altstadt flanieren die Leute an traditionellen Handwerksläden vorbei, Cafés und Kaffeehäuser ziehen Publikum an. Nicht nur bei Touristen beliebt ist der Petar-Preradovic-Platz: Die Zagreber nennen ihn den "Blumenplatz", weil man hier von morgens bis abends Blumen kaufen kann.

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Platz 7: Cascais, Portugal

Die Lage könnte nicht besser sein: Nur 25 Kilometer von Lissabon entfernt, umgeben von Meeresbuchten und Bergen befindet sich Cascais, deren schmale Gassen die Kleinstadt malerisch durchziehen.

Den Erholungswert hatte einst auch die königliche Familie Portugals erkannt - sie verbrachte von 1870 an Urlaube in Cascais. Dabei ist der "Schlund zur Hölle" nicht fern, nur wenige Kilometer: Zu der Steilküste Boca do Inferno, die vom Meer unterspült ist, können Urlauber mit reinem Gewissen wandern.

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Platz 6: Livingstone, Sambia

Die Hauptstadt der sambischen Südprovinz ist nach dem Entdecker David Livingstone benannt - die Kolonialstadt liegt nur zehn Kilometer von den berühmten Victoria-Fällen entfernt.

Zudem grenzt die Stadt an den Nationalpark Mosi-oa-Tunya, in dem nach den Wassermassen nun Flusspferde, Elefanten und Löwen bestaunt werden.

Wem das nicht Nervenkitzel genug ist, kann sich bei den Wasserfällen in die Tiefe stürzen - am Bungeeseil, nicht im Holzfass. Gesprungen wird von der 111 Meter hohen Victoria Falls Bridge.

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Platz 5: Puerto Iguazu in Argentinien

Von Puerto Iguazu aus kann man nicht nur die Iguazu-Wasserfälle im Nationalpark besuchen, die aus mehr als 270 einzelnen Wasserfällen bestehen und bis zu 80 Meter tief in den sogenannten Teufelsrachen hinabstürzen. Die Stadt ist auch ein perfekter Ausgangspunkt für weitere Reisen, befindet sie sich doch im Dreiländerdreieck zwischen Argentinien, Paraguay und Brasilien.

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Platz 4: Kyoto, Japan

Man könnte Kyoto das Prädikat "kulturell wertvoll" aufdrücken: Mehr als tausend Tempel stehen in der ehemaligen Kaiserstadt. Wohl aus Respekt vor den architektonischen Schätzen der Stadt wurde sie beim Flächenbombardement im Zweiten Weltkrieg verschont. Die Geburtsstätte des klassischen japanischen Theaters ist auch für seine vegetarischen Gerichte, Tee-Zeremonien und Ikebana - die Kunst des Blumenarrangierens - berühmt. Die ehemalige Hauptstadt gilt als historisches und kulturelles Zentrum Japans.

Besucher finden vor allem im Higashiyama-Viertel schöne Tempel, Steingärten und im Viertel Gion traditionelle Abendunterhaltung. Im Sanjusangen-do-Tempel beeindrucken 1001 lebensgroße, messingfarbene Statuen der tausendarmigen Kannon (der buddhistischen Göttin der Barmherzigkeit) - jede mit anderen Gesichtszügen.

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Platz 3: Bratislava, Slowakei

Wem Prag zu touristisch und voll ist, fährt in die Hauptstadt der Slowakei - die einzige Kapitale, die unmittelbar an zwei andere Länder angrenzt: Österreich und Ungarn. Auf dem Stadtgebiet beginnen die Kleinen Karpaten, die Donau strömt von Westen nach Südosten durch Bratislava. An ihrem Ufer kann man eine Pause vom lebhaften kulturellen Leben einlegen: Im Stadtteil Petržalka befindet sich der 1774 angelegte Park Janko Král, einer der ältesten öffentlich zugänglichen Parks in Europa.

Eine Burg gibt es auch, sie thront westlich der Altstadt auf einem Felsen 85 Meter über der Donau. Von hier aus blicken Besucher über Bratislava und Österreich und an besonders klaren Tagen sogar bis nach Ungarn.

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Platz 2: Assuan, Ägypten

Dort, wo der Nil mit Palmeninseln geschmückt ist und ein gewaltiger Damm den Strom zum Nasser-See staut, liegt Assuan: Aus den Steinbrüchen nahe der Stadt ließen die Pharaonen den roten Granit für ihre Prachtbauten schlagen. Hier liegt immer noch der unvollendete Obelisk, der der größte Ägyptens werden sollte - doch Risse im Stein zerstörten den Plan. Vor dem Bau des Staudammes rettete die Unesco wertvolle archäologische Schätze wie die Tempelanlage Abu Simbel, die nun 280 Kilometer südlich von Assuan zu finden ist.

Auch der Tempel der Isis auf der Insel Philae musste vor den aufgestauten Fluten gerettet werden und wurde auf die höher gelegene Nachbarinsel Agilkia im Nasser-See geschafft.

Die Insel Elephantine ist inzwischen Teil der Stadt Assuan, auf der archäologischen Fundstätte befindet sich neben dem Assuan-Museum auch eines der ältesten Nilometer: Laut Inschriften wurde der Stein bereits etwa 1500 vor Christus bearbeitet. Der Flussstand lässt sich an 90 Stufen ablesen, die zum Wasser hinabführen und mit arabischen, römischen und hieroglyphischen Zahlen markiert sind.

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Platz 1: Essaouira, Marokko

In diesem Fischerort mit dem schönen Namen "Die Vollendete" kann man in Ruhe das ganzjährig subtropische Klima genießen - Urlaub wie aus dem Wunschkatalog bietet Essaouira wohl auch, weil noch kaum Möglichkeiten für Massentourismus geschaffen wurden. Bislang wurde die Hafenstadt mit der kleinen vorgelagerten Insel Mogador vor allem von Einheimischen besucht. Die Medina (Altstadt) von Essaouira ist ein Unesco-Weltkulturerbe.

Jedes Jahr im Juni findet das Musikfestival der Gnaoua statt, einer ethnischen Minderheit, die Nachfahren der Sklaven aus dem Westen Afrikas sind. Zum fünftägigen Festival kommen bis zu 250.000 Musikliebhaber in die kleine Stadt am Atlantik.

Eine der größten Attraktionen von Essaouira aber ist der Strand: Kilometerweit windet er sich in Richtung Süden, zuerst entlang der belebten Promenade, dann gehen nur noch Dünen in Meereswellen über. Essaouira ist ein Eldorado für Wind- und Kitesurfer, schließlich gilt sie als windigste Stadt der Welt - eine perfekte Mischung, die den ersten Platz in den Top Ten der Rucksacktouristen rechtfertigt.

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(sueddeutsche.de/kaeb/lala)

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