Peloponnes
Griechenland und Krise - diese beiden Begriffe schienen für lange Zeit untrennbar miteinander verbunden. Und ließen fast vergessen, dass es im Land der Hellenen durchaus noch Dinge gibt, die zum Schwärmen Anlass bieten. Zum Beispiel Messenien, eine Landschaft im südwestlichen Zipfel des Peloponnes. Beste Reisezeit ist die Nebensaison: Im Frühjahr explodiert die Natur - Messenien gehört zu den grünsten und fruchtbarsten Gegenden Griechenlands. Im Herbst hat das Mittelmeer perfekte Badewannentemperatur erreicht, bis in den November hinein bestehen gute Chancen auf warme, sonnige Tage.
Mit dem Mietwagen lässt sich nach ein paar faulen Strandtagen die abwechslungsreiche Umgebung erkunden. Das Fischerstädtchen Koroni liegt ganz an der Spitze des Landarms. Über den weißgetünchten Häuschen thronen eine verfallene Burg und ein Kloster, in dessen Garten eine Nonne den Besuchern Mandarinen reicht.
Eine kleine Urwald-Wanderung führt zu den Polylimnio-Wasserfällen. Wer sich traut, springt von einer der Felsklippen ins türkisblaue, eiskalte Nass. Gemütlich schlürft sich der Nachmittags-Frappé auf dem Marktplatz von Pylos unter einem Baldachin aus Baumkronen und mit Blick auf die Meeresbucht. (Sie haben ein Déjà-vu? Dann kennen Sie vermutlich den Film "Before Midnight".)
Urlaubshöhepunkt ist ein Besuch des antiken Messenes. Besonders lohnt es sich im Abendlicht (oft als einziger Besucher) durch die Ausgrabungsstätte zu klettern, die Akustik des Amphitheaters zu testen und schließlich von den Rängen des riesigen Stadions aus den Blick über sanfte Hügel hinab bis aufs Meer schweifen zu lassen.
Anschließend wird dann in einer der kleinen Tavernen getafelt, die alle Tsatsiki, Oliven, griechischen Salat und regionale Köstlichkeiten servieren, aber nicht immer eine Speisekarte haben. In dem Örtchen Harakopio wird direkt in der Küche vom Topf weg bestellt.
Von Düsseldorf, Frankfurt und München aus gibt es Direktflüge nach Kalamata. Und keine Angst: Die Golfer-Schickeria, die mit Ihnen im Flugzeug sitzt, bleibt in ihrem Luxus-Ressort.
Sarah Schmidt
Im Bild: Sonnenuntergang mit Blick auf die Westküste Messeniens