Und natürlich die Geister der Konkurrenz vertreiben, wie etwa Halloween aus den USA. Derzeit sind 36 Mumien sogar auf Tournee, sie sind im Detroit Science Center zu sehen. "Meet the Mummies", lautet der Titel der Wanderausstellung, die bis 2012 durch die USA tourt. Die Detroit Free Press druckte trotzdem eine Warnung an alle "Mommies" - die Mummies seien nichts für Kinder.
Direktor Guerrero meint jedoch, man müsse sich nicht scheuen, Kinder ins Museum zu führen. Der Eindruck sei ja auch nicht nur negativ. Er selbst hat eine Lieblingsmumie: Eine Galereña, eine Minenarbeiterin, aus der Zeit, als in Guanajuato Silber abgebaut wurde. Sie trägt die Kleidung der Arbeiterinnen, die im Freien das Material trennten. Unter Tage durften Frauen nicht. Für die Bergleute waren die Minen, in die sie einfuhren, weiblich. Sie fürchteten, die Bergwerke könnten eifersüchtig werden und sie verschlucken. Guerrero mag die Mumie wegen ihres seligen Gesichtsausdrucks, mit dem sie in die bessere Welt schied: "Es sieht so aus, als würde sie schlafen."
(SZ vom 31.10.2009/kaeb)
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