Surfen im Süden Kaliforniens:Der Weg zur Welle

Mehr Sonne, mehr Strand, mehr Spaß: Für Surfer lohnt sich die Reise nach Southern California - und für alle anderen auch. Eine Tour in Bildern.

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Surfer in Kalifornien, USA, dpa

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Es waren die Songs der Beach Boys oder Albert Hammonds "It never rains in Southern California", die das Bild von Südkalifornien in aller Welt prägten. Mit der Region zwischen Los Angeles und San Diego verbindet man Sonne, Strand, Meer, Lebensfreude - und liegt damit ganz richtig. Die meiste Zeit des Jahres ist es in der Region angenehm warm, was sich positiv auf die Laune der Einwohner auswirkt.

Huntington Beach, Foto: Anthony Arendt/CTTC/dpa/tmn

Kalifornien, USA, dpa

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Ein endloses Häusermeer, doppelt so groß wie das Saarland und kaum zu überblicken: Das ist der erste Eindruck von Los Angeles, wenn man nach elf Stunden Flug in der "Stadt der Engel" aus dem Flugzeug klettert. Doch die Orientierung beim Fahren mit dem Mietwagen fällt leichter als gedacht. Der Weg aus der Stadt hinaus in Richtung Süden führt über den legendären Sunset Boulevard. Er schlängelt sich bis zum noch berühmteren Highway Number 1 am Meer und ist knapp 30 Kilometer lang.

Downtown Los Angeles Foto: Reuters

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Wer dem Highway Number 1, der offiziell Pacific Coast Highway heißt, weiter folgt, erreicht nach einer halben Stunde Autofahrt das Seal Beach National Wildlife Refuge. Die geschützten Salzmarschen sind Lebensraum für seltene Pflanzen und Rückzugsgebiet für viele Strandvögel.

Der Highway Number 1 schlängelt sich an der Pazifikküste entlang. Foto: CTTC/dpa/tmn

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"Surf City, USA", Hauptstadt des Surfens, nennt sich das etwas südlicher gelegene Küstenstädtchen Huntington Beach. Bereits vor 100 Jahren soll Stadtgründer Henry E. Huntington einen hawaiianischen Wellenreiter an seinen Strand eingeladen haben, damit dieser den Kaliforniern die Kunst des Surfens zeigte. Einige Jahre später tanzte auch Duke Kahanamoku auf den Wellen vor H.B., wie die Einwohner ihr Städtchen ganz pragmatisch nennen.

Der Hawaiianer, der als Schwimmer zwischen 1912 und 1924 dreimal olympische Medaillen holte, machte das Wellenreiten populär, und von Kalifornien aus verbreitete sich der Sport in der ganzen Welt.

Huntington Beach. Foto: 'Richard Wong/CTTC/dpa/tmn

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Am Pier von Huntington Beach steht eine überlebensgroße Bronzestatue, die an den Großmeister des Surfens erinnert, und im International Surfing Museum an der Main Street ist Kahanamoku eine ganze Ecke gewidmet. Fotos, Surfboards und Surf-Musik erzählen die Geschichte des Sports. Im angeschlossenen Kino werden Surf-Filme wie Könige der Wellen oder Endless Summer gezeigt.

Eine Briefmarke zeigt Duke Kahanamoku. Foto: AP

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"Huntington Beach ist der ideale Ort, um Surfen zu lernen", sagt Jim Moriarty. Er ist eine Ikone des Surfsports und engagiert sich als Vorsitzender der Surfrider Foundation für den Schutz der Ozeane und Strände. "In H.B. kannst Du sicher sein, dass Du ständig vom Meer eine Welle geschenkt bekommst. Anderswo gibt's vielleicht spektakulärere Wellen, aber dafür musst Du lange warten oder einen Felsen runterklettern", erzählt er. In der letzten Juliwoche messen sich die weltbesten Surfer in H.B. bei den US Open of Surfing.

Natürlich kann man auch einfach nur im Meer schwimmen und mit etwas Glück auch Delfine treffen. Rund um den Pier fordern Dutzende Beach-Volleyball-Felder zum Spiel auf, am Abend locken zahlreiche Bars und Kneipen. Romantischer ist ein Lagerfeuer am Strand, an der Promenade werden eigens dafür vorbereitete Bündel Holz verkauft.

Courtney Conlogue bei der US Open of Surfing 2009. Foto: AFP

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Zu den schönsten Plätzen Südkaliforniens zählt sicher das wohlhabende Newport Beach nur wenige Kilometer weiter südlich. Hier gibt es nicht nur einen 15 Kilometer langen Traumstrand, an dem die Wellen des Pazifiks sanft auslaufen, sondern auch eine schöne Bucht, in der sich mit Balboa und Lido Island zwei bewohnte Inseln befinden. Dazu kommt einer der größten Yachthäfen der Region. Die Nähe zu Hollywood zieht viele Prominente an, die sich hier einen luxuriösen Sommersitz gönnten.

Einer von ihnen war der Schauspieler John Wayne (1907-1979), nach dem der regionale Flughafen im Orange County benannt wurde. Newport Pier am westlichen Ende und Balboa Pier am Ostende markieren die lebhaftesten Strandabschnitte auf der Ozeanseite. Um 1900 erbaut, dienten sie lange Zeit als Anlegestellen für Schiffe.

Von den imposanten Seebrücken können Besucher die Stadt überblicken, die sonnengebräunten Surfer und Schwimmer beobachten oder eine Angel auswerfen. Eine breite Promenade mit einer eigenen Spur für Radfahrer verbindet die beiden Holzkonstruktionen. Hier befinden sich auch die meisten Hotels, Restaurants und Bars.

Newport Beach im Orange County. Foto: Richard Carroll/CTTC/dpa/tmn

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Mit "The Wedge" bietet Newport Beach auch einen herausfordernden Platz für geübte Surfer. "Ganz am Ende der Halbinsel Balboa finden Sie fantastische Wellen, die sich bogenförmig brechen und bis zu neun Meter hoch sein können", schwärmt Jim Moriarty über den Ort. Gleichzeitig warnt er aber: "Dort sollten sich nur sehr erfahrene Wellenreiter versuchen - die Wellen sind gewaltig und schleudern Bodysurfer immer wieder wie Puppen gegen den Sand. Schauen Sie lieber vom sicheren Land aus zu, das ist schon aufregend genug."

Auf Balboa Island in der Bucht drängen sich rund 1500 Holzhäuser, die sogenannten Cottages. Die meisten entstanden in den 1920er- und 1930er Jahren für Sommerfrischler aus Los Angeles. Viele sind heute das ganze Jahr über bewohnt, einige können auch für einen Urlaub gemietet werden. Rund um die Insel verläuft ein 2,4 Kilometer langer Weg, eine ideale Strecke zum Spazieren gehen oder Joggen.

Foto: AFP

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Newport ist auch Ausgangspunkt für zahlreiche Ausflüge. Wer sich für eine Bootstour entscheidet, kann zur Walbeobachtung auslaufen oder eine Fahrt mit dem Katamaran nach Avalon auf Santa Catalina, einer vorgelagerten Insel an der Küste, buchen. Lange Zeit interessierte sich niemand für dieses Eiland. Ihre touristische Blütezeit begann erst nach 1919, als der Kaugummi-Fabrikant William Wrigley die Insel kaufte. Er ließ das abgebrannte Avalon wieder aufbauen und richtete ein Spielcasino ein. Heute kommen jedes Jahr rund eine Million Besucher auf die 200 Quadratkilometer große Felseninsel im Pazifik. Lebhaft geht es aber nur in der kleinen Inselhauptstadt Avalon zu.

Wer sich für eine Wanderung ins unter Naturschutz stehende hügelige Inselinnere entscheidet, kommt in den Genuss herrlicher Ausblicke auf die zerklüftete Küste und zahlreiche Buchten. Das Kontrastprogramm gibt es auf Fashion Island, einem als mediterranem Dorf angelegten Einkaufszentrum mit 200 Boutiquen, Cafés und Restaurants.

Hafen von Avalon. Foto: AP

Disneyland Anaheim Kalifornien USA

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Zum Pflichtprogramm einer Kalifornien-Reise zählt für viele Touristen ein Besuch im Disneyland-Park im nahen Anaheim. Weil täglich bis zu 70.000 Menschen durch die Eingangspforten drängen, sollten Besucher möglichst gleich morgens am Schalter sein.

Foto: AP

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Zurück an der Küste wartet mit Laguna Beach eine weitere Perle auf der langen Schnur schöner Seebäder. Versteckte Buchten und zahlreiche gepflegte Parks direkt am Meer machen den Reiz von Laguna Beach aus, das im Gegensatz zu den meisten anderen Küstenorten auch ein kleines, fußgängerfreundliches Zentrum hat.

Seinen Namen verdankt der Ort Indianern, die hier vor der Ankunft der ersten europäischen Einwanderer lebten und ihn Lagonas, den See, nannten. Um 1910 reiste dann Norman St. Clair aus San Francisco mit dem Zug nach Süden, um Landschaften auf der Leinwand festzuhalten. Er hielt die Schönheiten der Region, die Brandung, die Klippen und die Hügel fest. Seine Freunde folgten ihm und machten aus dem Ort eine Künstlerkolonie.

Laguna Beach Foto: Chad Ehlers/CTTC/dpa/tmn

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Auch heute noch gibt es eine lebendige Kunstszene mit mehr als hundert Galerien. Jeden ersten Donnerstag im Monat findet der beliebte Art Walk statt. Dann fahren Shuttlebusse von Galerie zu Galerie, die an diesem Tag ihre Türen länger als sonst öffnen. Lohnenswert sind auch Touren zum Laguna Art Museum und zum Crystal Cove State Park. Die begehrten Strand-Bungalows dort wurden einst als Filmkulisse errichtet und verströmen auch heute noch etwas Hollywood-Flair.

Laguna Beach - hier die Bucht Wood's Cove - ist seit den 1920er Jahren auch Künstlerkolonie. Foto: Chad Ehlers/CTTC/dpa/tmn

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Informationen

Ein Direktflug zum Beispiel von Frankfurt nach Los Angeles dauert rund elf Stunden. Angeboten werden auch zahlreiche Umsteigeflüge über die Drehkreuze der Airlines in den USA. Touristen brauchen kein Visum, müssen sich aber vor ihrer Anreise im Internet anmelden (https://esta.cbp.dhs.gov). Südkalifornien ist ein ganzjähriges Reiseziel. Im Sommer liegen die Temperaturen an der Küste bei 29, im Winter bei 20 Grad Celsius. Weitere Informationen unter www.visitcalifornia.de oder www.visitorangecounty.net.

Der Amtrak ist eine reizvolle Alternative für eine Reise durch Südkalifornien. Foto: Detlef Berg/dpa/tmn

(sueddeutsche.de/Detlef Berg, dpa/kaeb)

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