Streik der britischen Grenzbeamten:London droht Flugchaos

In London-Heathrow wird am Mittwoch gestreikt. Passagiere müssen sich auf Verspätungen von bis zu zwölf Stunden gefasst machen. Und das Chaos könnte sich auf andere Flughäfen ausweiten.

Der britische Flughafenbetreiber BAA hat für kommenden Mittwoch (30. November) erhebliche Verspätungen von bis zu zwölf Stunden am größten europäischen Flughafen London-Heathrow angekündigt. Grund ist ein geplanter Streik des Abfertigungspersonals. Auch an anderen Londoner Flughäfen werden Verspätungen befürchtet.

Die Verzögerungen bei der Passkontrolle in Heathrow könnten so groß werden, dass Passagiere nicht aus den ankommenden Flugzeugen gelassen werden könnten. Dann gebe es nicht genug Parkpositionen für nachkommende Maschinen, Stau droht. Zudem müssten wegen des Streiks Starts gestrichen und landende Maschinen umgeleitet werden.

Es könne passieren, dass Passagieren von der Reise nach Großbritannien am 30. November abgeraten werden müsse, sagte der Flughafen-Chef von Heathrow, Normand Boivin.

Der Flughafenbetreiber BAA rief die Fluggesellschaften in einem Brief dazu auf, die Auslastung ihrer Maschinen auf internationalen Flügen zu reduzieren. Die Fluglinien British Airways und Virgin Atlantic Airways kündigten an, für Umbuchungen am 30. November nicht die regulären Gebühren zu erheben.

Scott Stanley vom Londoner Flughafen Gatwick sagte voraus, dass die Streiks sich auch auf die anderen Airports der Stadt und im ganzen Land auswirken könnten. "Wir warnen Passagiere, vorbereitet zu sein", sagte Stanley. Am Flughafen Stansted wird damit gerechnet, dass sich die Streiks weniger stark auswirken als in Heathrow. Man habe keinen Grund, die Fluggesellschaften anzuweisen, ihre Passagierzahlen zu reduzieren, hieß es.

In Manchester teilte man mit, Passagiere sollten sich auf längere Wartezeiten einrichten, man rechne aber nicht mit "ernsthaften Störungen" am Flughafen in Manchester. Mehrere Gewerkschaften haben für Mittwoch einen groß angelegten Streik angekündigt, der droht, weite Teile Großbritanniens lahmzulegen. Der Ausstand richtet sich gegen massive Sozialkürzungen der Regierung, in diesem Fall speziell Rentenkürzungen im öffentlichen Dienst und die Anhebung des Rentenalters auf 66 Jahre.

Die britische Grenzbehörde schickte kurzfristig Mitarbeiter aus Botschaften und Beamte an Häfen und Flughäfen, um das streikende Personal am Mittwoch zu ersetzen. Die Gewerkschaften rechnen damit, dass sich im gesamten öffentlichen Dienst etwa zwei Millionen Menschen an den Streiks beteiligen.

Die Heathrow-Betreibergesellschaft ruft Passagiere auf, ihre Airlines zu kontaktieren und sich über Verzögerungen auf dem Laufenden zu halten, etwa auf der Internetseite des Airports Heathrow.

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