St. Patrick's Day:Klee für die Welt

Britische Royals, Amerikaner mit Dudelsack und japanische Irish Setter - sie alle feiern den St. Patrick's Day. Doch wer war eigentlich der heilige Patrick? Und was kann man beim Kleeblatt falsch machen? Wissenswertes zum grünsten aller Nationalfeiertage.

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St. Patrick's Day in Berlin

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Was Feiertage und massentaugliche Events angeht, ist der März ein eher trister Monat. Weihnachten ist längst vorbei, Karneval meist schon im Februar und bis Ostern und zu den langen Maiwochenenden um Himmelfahrt und Pfingsten sind es noch ein paar Wochen. Kein Wunder also, dass die Welt dankbar den irischen St. Patrick's Day feiert - und neben Halloween und Holi-Festival weiteres nationales Brauchtum globalisiert.

Doch wer war eigentlich dieser heilige Patrick? Was sind die wichtigsten Utensilien? Wo finden die größten Paraden statt? Und wie wichtig ist das Guinness? Wissenswertes zum grünsten aller Nationalfeiertage.

St Patrick's Day Parade in London

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Wie schon der Namenszusatz "St." verrät, hat der St. Patrick's Day einen christlich-religiösen Kontext.

Um den irischen Nationalheiligen, der nebenberuflich auch als Schutzpatron für Bergleute, Schmiede und Friseure zuständig ist, ranken sich verschiedene Legenden. Relativ gut abgesichert ist, dass er im 5. Jahrhundert nach Christus lebte und missionarisch in Irland tätig war. Ob es sich jedoch um den Sohn eines römischen Beamten handelte und dieser wirklich von Piraten entführt und als Sklave nach Irland gebracht wurde, ist unsicher.

Leider lässt sich wohl auch die schöne Geschichte, er habe mit seinem Bischofsstab alle Schlangen aus Irland vertrieben, auf eine einfache biologische Erklärung reduzieren: Es gab wohl einfach nie Schlangen auf der grünen Insel.

St. Patrick's Day

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Diese junge Frau setzt völlig korrekt auf zwei wichtige Elemente des irischen Feiertags. Nein, nicht Lippenstift und Ballonkopfbedeckungen, sondern Grün und das dreiblättrige Kleeblatt.

Die irische Nationalfarbe und das symbolträchtige Gewächs kommen bei den Patrick-Sympathisanten ausgiebig zum Einsatz. Anhand des Kleeblatts soll der Helige den Iren die göttliche Dreifaltigkeit näher gebracht haben. Auch wenn sonst dem seltenen vierblättrigen Klee besonderes Glücksbringerpotenzial zugeschrieben wird, am St. Patrick's Day ist die profane Dreiblattvariante die richtige Wahl.

St Patrick's Day celebrations in Sydney

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Fehlen noch der grüne Filzhut der Leprechaun-Kobolde und ein irisches dunkles Guinness-Bier - wie hier in einem Irish Pub in Sydney.

Die Iren wollen ihren Feiertag jedoch nicht allein auf Kostüme und Besäufnis reduziert wissen. Auf die Videobotschaft von Australiens Premier Tony Abbott haben die Iren daher gereizt reagiert. Dieser hatte ein Filmchen im Internet gepostet, in dem er vor allem auf die "ein, zwei oder auch drei Guinness" abzielte, mit einer grünen Krawatte wedelte und betonte, es sei "ein guter Tag für alle, die gern mal feiern".

Sein irischer Amtskollege Enda Kenny soll dem irischen Independent daraufhin gesagt haben: "Ich habe gehört, was der Premierminister gesagt hat. Ich bin damit nicht einverstanden." Er weise diese klischeehafte Betrachtung der Iren zurück.

St Patrick's Day Parade in South Boston

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Die großen Paraden, die mittlerweile auf der ganzen Welt stattfinden, haben ihren Ursprung nicht in Irland selbst, sondern in den USA. 1737 fand der erste Marsch statt, organisiert von irischen Einwanderern in Boston. Es folgten Umzüge in anderen Städten wie New York. In Irland selbst finden die karnevalsartigen Umzüge erst seit den Siebzigerjahren statt.

Auch dieses Jahr wurde in Boston der St. Patrick's Day gefeiert: Ein Feuerwehrmann bespaßt die Zuschauer hinter den Absperrgittern.

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Dafür ist der Umzug in der irischen Hauptstadt Dublin der bei weitem größte. Vergangenes Jahr kamen etwa 650 000 Menschen.

St Patrick's Day Parade in London

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In London warten diese drei kleinen Grazien in ihren keltisch angehauchten Kostümen auf den Auftritt ihrer irischen Tanzgruppe.

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Herzogin Catherine besucht mit ihrem Mann Prinz William das erste Batallion der Irish Guards im englischen Aldershot, um den Soldatinnen und Soldaten ganz traditionell ein Sträußchen Klee anzustecken.

Am Mantel trägt sie eine goldene Klee-Brosche, die die Irish Guards einst der Mutter der Queen, Williams Ur-Großmutter, geschenkt hatten. Seit Königin Alexandra, die Frau von König Edward VII., die Tradition 1901 eingeführt hat, überreichen hochrangige weibliche Mitglieder der Königsfamilie die Sträuße.

The Duke And Duchess Of Cambridge Attend St Patrick's Day Parade At Mons Barracks

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Auch das Maskottchen des Regiments, ein dreijähriger Irischer Wolfshund namens Domhnall, bekommt ein Sträußchen. Er werde nach der Zeremonie auch einen Schluck irisches Guinness-Bier trinken, berichtet die Nachrichtenagentur PA.

St. Patricks Day, Zug auf der Leopoldstraße, Parade

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Einen der größten Umzüge zum St. Patrick's Day gibt es in München. Schließlich hat man hier Erfahrung mit Volksfesten und Tracht.

Ein Spielmannszug von Dudelsack-Virtuosen marschiert über die Leopoldstraße

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Früh übt sich: Der zweijährige Rowan probiert sich am Gedudel, während er auf den Auftritt seines Großvaters bei der Parade im amerikanischen Memphis wartet.

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Besonders hübsch herausgeputzt wurden diese Mitglieder des Irish Setters Club in Tokio. Tokio in Japan?

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Ja, Tokio in Japan: Hier haben mehr als 1000 Personen an einem St.-Patrick's-Umzug teilgenommen und wieder einmal bewiesen, dass Japaner sich mit besonders viel Liebe fürs Detail verkleiden.

St. Patrick's Day, Chicago

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Doch auch die Städte scheuen keine Kosten und Mühen. In Chicago beispielsweise wird sogar der Fluss grün eingefärbt.

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Selbst die litauische Hauptstadt Vilnius macht mit.

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Weltweit werden zahlreiche Wahrzeichen zu Ehren des heiligen Patricks grün beleuchtet. Wie hier die Jesus-Statue auf Rios Corcovado.

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Die Fontäne vor dem Weißen Haus in Washington sprudelt in der irischen Nationalfarbe.

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Auch der schiefe Turm von Pisa leuchtet giftig grün in die Nacht - wie viele weitere Sehenswürdigkeiten. Und so lässt sich selbst vom All aus an all den vielen kleinen grünen Lichtern erkennen: Die ganze Welt sieht heute ein bisschen irisch aus.

© Süddeutsche.de/sks/harl/rus
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