Udarata Menike ist mal wieder unpünktlich. Der blaue Zug mit dem niedlichen Namen "Bergmädchen" fährt mit einer halben Stunde Verspätung in den Bahnhof von Bandarawela ein. Aber das macht nichts, denn das morgendliche Treiben auf der Plattform ist kurzweilig wie eine sri-lankische Seifenoper. Tamilische Frauen in ihren bunten Saris stehen herum, dazu eine Schülergruppe im Schnattermodus, Angestellte mit Aktentasche und nicht weit davon Wanderfreunde aus Frankreich. Dann kündigt ein Bahnmitarbeiter mit heftigem Glockengeläut die Zugankunft an, aus den Lautsprechern schwallt ein unverständlicher Wörterbrei. Der schneeweiß uniformierte "Station Master" tritt aus seinem Büro wie ein General. Und dann geht's los. Einem Wimmelbild gleich eilen die Menschen in Richtung der Türen des Zuges. Noch sind die Ankömmlinge kaum ausgestiegen, drängeln sich viele schon hinein. Doch schnell löst sich das Ein- und Ausstiegschaos auf, ein Pfiff und der Zug schiebt sich langsam weiter.
Wandern in Sri Lanka:"Lass alle Last, die du mitgebracht hast, hier in diesem Land zurück"
Lesezeit: 6 min
Blick vom Ella Rock in die Berglandschaft: Hier ist man selten so allein wie auf dem Rest der Wanderung.
(Foto: Martin H. Petric)Wandern in Sri Lanka? Unbedingt! Der neue "Pekoe Trail" führt über 300 Kilometer durch das Hochland: auf grüne Berge, zu spirituellen Stätten - und Menschen, die viel zu erzählen haben.
Von Martin H. Petrich
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