Dresden
Was ist drinnen geboten?
Im Dresdner Hauptbahnhof südlich der Altstadt darf man sich Zeit lassen. Das Gebäude an sich ist so schön, dass sich eine längere Betrachtung lohnt. Das Sandstein-Ensemble wurde 1898 eröffnet und passt perfekt zur historischen Elbstadt. Bei der Renovierung, die 2006 beendet war, setzte Architekt Norman Foster ein Zeichen der Moderne: Er ließ das alte Glasdach abbauen, nur die Kuppel blieb gläsern. Dafür schützen nun Glasfaser-Membranen vor Regen, lassen aber das Licht hindurch.
So macht das Schlendern durch das schlicht gehaltene, 25 Meter hohe Bahnhofsgebäude mehr Freude - es ist deshalb so hoch, weil früher der Rauch der Dampflokomotiven abziehen musste. Heute bieten mehr als 40 Geschäfte und Cafés unter anderem Kekse aus der "Kexerei".
Der Dresdner Hauptbahnhof zum "Bahnhof des Jahres 2014" gekürt, als "Denkmal einer lichten, beschwingten Leichtigkeit".
Wohin in der Nähe?
Eine Viertelstunde dauert der Spaziergang nach Nordosten (über die Mary-Wigman-Straße) bis zum Blüherpark, in dem das Deutsche Hygiene Museum steht: Darin wird der Mensch und sein Körper zum "Abenteuer", Kinder entdecken "Unsere fünf Sinne".
Wer vom Hauptbahnhof aus in Richtung Süden schlendert, kommt nach zehn Minuten zur Russisch-Orthodoxen Kirche, geweiht dem "Heiligen Simeon vom Wunderbarn Berge": Die Ikonen im Inneren malte der Holländer James Marshall, der auch die Deckengemälde der Semperoper gestaltete.
Es bleibt immer noch Zeit, also ...
... nutzt der Reisende, dass in der Altstadt so viele Sehenswürdigkeiten nur wenige Straßen auseinanderliegen. In 20 Minuten ist man bei der Frauenkirche mit ihrer markanten Kuppel, die Kirche feiert 2015 ihren zehnten Geburtstag nach dem Wiederaufbau. Auf dem Weg liegt die Städtische Galerie Dresden. Oder doch weiter zum Albertinum mit der Galerie Neue Meister und den Skulpturen - und dann eine erholsame Pause auf der Brühlschen Terrasse mit Blick auf die Elbe?
Weiter westlich bietet sich die Kombination Semperoper und ihr großer Nachbar, der Zwinger an: Hier sind die berühmten "Alten Meister" in der Gemäldegalerie zu sehen - etwa Raffaels Sixtinische Madonna.
Wer bei sehr gutem Wetter keine Lust auf Museen hat, überquert die Elbbrücke, lässt sich auf den Wiesen am Ufer nieder und frönt der hohen Kunst der Entspannung.