Spanien ist - nach Deutschland - das zweitliebste Urlaubsland der Deutschen. Wer hier nicht mit unpassender Kleidung oder Angst vor zu viel Nähe negativ auffallen will, sollte einige Benimm- und Verhaltensregeln befolgen. Ein Überblick von Katarina Lukac, Madrid
EU-Gleichmacherei hin oder her, jenseits der Touristenhochburgen bleiben die meisten Läden, Banken und Behörden mittags geschlossen - wobei damit die spanische, großzügig gerechnete Mittagszeit zwischen 14 und 17 Uhr gemeint ist. Kein Grund, zu verzweifeln: Wenn Sie sich von Anfang an dem spanischen Tagesrhythmus anpassen, werden Sie mittags nicht verhungern und abends nicht schon müde, wenn die Spanier gerade erst das Haus verlassen. In Spanien isst man niemals vor 14:30 Uhr zu Mittag und ebenso wenig vor 22 Uhr zu Abend. Wenn doch, sind Sie garantiert in einem Touristenlokal gelandet.
Das Geheimnis der Ausdauer: natürlich die Siesta. Also lassen Sie nach dem Mittagessen Ihr Sightseeing-Programm ruhen und legen Sie sich eine halbe Stunde aufs Ohr. Spanier, die keinen knallharten Bürojob haben, schlafen auch ohne den Funken eines schlechten Gewissens. Sie werden sehen, anschließend werden Sie am Strand oder im Museum doppelt so viel Spaß haben, halten es locker bis zum Mitternachtsmahl aus und müssen sich im Gegensatz zu anderen Besuchern nicht ständig den Kopf zerbrechen über die Frage: "Wann schlafen die hier eigentlich?"