Süddeutsche Zeitung

Skurriles Reisevorhaben:Familienausflug ins All

Mit einem All-inclusive-Urlaub im Club-Hotel begeistert man Frau und Kinder heutzutage kaum noch, mag sich ein Mann aus Singapur gedacht haben - und wusste Rat: Er buchte einmal Weltraum für vier Personen. Kosten: eine Million Dollar.

Während für viele Familien in Zeiten der Wirtschaftskrise schon ein Flug nach Übersee außerhalb der finanziellen Möglichkeiten liegt, hat ein Geschäftsmann aus Singapur für seine Lieben nun eine Reise ins Weltall springen lassen. Kosten des außerirdischen Urlaubsvergnügens: eine Million Dollar (729.000 Euro).

Veranstalter der kostspieligen Pauschalreise ist das private Raumfahrt-Unternehmen Virgin Galactic des britischen Milliardärs Richard Branson. Der Mann habe den Weltraumflug für die ganze Familie als Überraschung für seine Frau geplant, teilte Verkaufsleiter Stephen Attenborough in Singapur mit. Den Namen des Mannes wollte der Unternehmensmitarbeiter zunächst nicht preisgeben, da dessen Gattin von dem geplanten Abenteuer noch nichts wisse.

Unternehmer Branson hat die Ausflüge ins All seit 2005 im Unternehmens-Portfolio - noch steht der erste touristische Weltraumflug jedoch aus. Nichtsdestotrotz haben sich bereits mehr als 400 Möchtegern-Astronauten einen Platz in Bransons SpaceShips gesichert - angesichts der Ticketpreise von 200.000 Dollar (etwa 145.000 Euro) erstaunlich.

Noch tiefer in die Tasche gegriffen hat nun jedoch der Singapurer: Attenborough zufolge hat der Geschäftsmann gleich eine komplette Raumfähre für sich, seine Frau und die beiden Kinder gebucht. Für diese Investition solle der Mann dann auch in das Privileg kommen, zu den ersten tausend Weltraumbesuchern zu gehören, versprach der Virgin-Galactic-Vertreter.

Wenn es nach dem Pionier der kommerziellen Raumfahrt geht, könnte es indes nicht mehr lange dauern, bis die Familie ins All startet: Im September 2011 kündigte Branson an, die ersten Starts würden noch innerhalb des nächsten Jahres stattfinden. "Das Mutterschiff ist fertiggestellt ... Die Raketentests verlaufen extrem gut, sodass ich davon ausgehe, dass der erste Abschuss in den kommenden zwölf Monaten erfolgen wird", sagte der 61-Jährige im US-TV. Dann soll das "Mutterschiff" das Spaceship auf die nötige Flughöhe von etwa 15 Kilometern bringen, bevor es ausgeklinkt wird und die Raketen starten.

Na dann: guten Flug!

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sueddeutsche.de/AFP/jobr
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