Skurrile Hotels in Berlin:Komm in die Koje!

Hotelurlaub mal anders: Indoor-Camping, ein Bett in einer nachgebauten Gefängniszelle oder der Schlafplatz im Sarg: In Berlin gibt es einige skurrile Übernachtungsmöglichkeiten. Vier ungewöhnliche Hotels im Video-Porträt - vom Hausboot bis zum Kunsthotel.

Jasmin Off

Schräg, schräger, Propeller Island City Lodge. Wer hier bucht, dem fällt bereits bei der Onlinereservierung auf, dass es in diesem Hotel nicht ganz mit rechten Dingen zu geht. Jeder Raum hat ein anderes Thema - und wir reden hier nicht vom lila Zimmer mit passenden Gardinen, im Gegenteil. Im Zimmer mit dem Design "Bergwerkschacht" bleibt das Licht schummrig. Wer es glanzvoller mag, kann im Spiegelkabinett nächtigen. Oder lieber im Käfig? Für besonders Experimentierfreudige wird auch Schlafen im Sarg oder eine nachgebaute Gefängniszelle angeboten.

Die Idee hatte der Berliner Künstler Lars Stroschen. 1997 eröffnete er in Wilmersdorf direkt am Kurfürstendamm die Propeller Island City Lodge. Die Atmosphäre im Hotel ist ungezwungen, die Rezeption nur bis Mittag besetzt. Ab da ist jeder Gast selbst für seine außergewöhnliche Bleibe verantwortlich.

Die Doppel- und Einzelzimmer haben teilweise eigene Bäder, ansonsten muss man ins Gemeinschaftsbad. Sicher nichts für jedermann, aber ein Tipp für Neugierige und Kunstbegeisterte, die gerne mitten in der Stadt übernachten.

Sarg oder Spiegelzimmer: Mehr Eindrücke von der Propeller Island City Lodge sehen Sie im Süddeutsche.de-Video.

Propeller Island City Lodge, Albrecht-Achilles-Straße 58, 10709 Berlin, www.propeller-island.de

Im nächsten Hotel können Besucher campen - ganz ohne Schmutz, Nässe und klammer Kleidung ...

Hüttenpalast

Camping im Wohnwagen ist bei vielen Urlaubern beliebt, wäre da nicht das Wetter. Im Regen steht man im Hüttenpalast nie. Das Hotel in Berlin-Neukölln bietet zwar Wohnwagen, aber die stehen drinnen. In einer alten Fabrikhalle eröffneten Silke Lorenzen und Sarah Vollmer im vergangenen Jahr den Indoor-Campingplatz. Der Gast wählt zwischen Einzel-und Doppelbetten, zwischen Wohnwagen und Blockhütte - stilecht mit eigener Veranda.

Wem die schmalen Betten zu eng sind, kann in der angrenzenden Halle in einem normalen Hotelzimmer übernachten, mit eigenem Bad und ein wenig mehr Freiraum.

Trotz des Industriecharmes fühlt sich der Gast im Hüttenpalast eher wie im Wohnzimmer, dekoriert wurde mit viel Liebe zum Detail. Da wird der Wohnwagen auch bei Regen nicht zu eng, man kann ja trotzdem raus. Dazu gibt es ein hauseigenes Café für Frühstück und Kaffeetrinken am Nachmittag. Abends setzen sich die beiden Chefinnen mit ihren Gästen auf ein Glas Wein zusammen - drinnen oder draußen.

Palast oder Hütte? Das Hotel im Süddeutsche.de-Video.

Hüttenpalast, Hobrechtstraße 66, 12047 Berlin, www.huettenpalast.de

Beim nächsten Hotel gehört Wasser zum Konzept ...

Hausboot

Wer in Berlin schlafen will, ob länger oder kürzer, wird auf dem Hostelboat sanft in den Schlaf gewiegt. Das Hausboot liegt in der Nähe der U-Bahnstation Warschauer Straße auf der Spree vor Anker. Das Konzept: Schlafen auf dem Schiff, ohne seekrank zu werden. Architekt Edgar Schmidt von Groeling lebte selbst einige Jahre auf einem Hausboot, 2005 machte er diese Erfahrung zum Beruf. Seither entspannen auf der Eastern Comfort Gäste in Liegestühlen auf dem Deck und blicken durch das Bullauge ihrer Kajüte auf die Spree.

Wählen kann der Gast zwischen erster und zweiter Klasse, in der Schiffslounge im oberen Bereich ist eine Bar, hier finden auch zahlreiche Veranstaltungen statt. Ohnehin ist in der Umgebung viel geboten, das Boot liegt direkt zwischen den Trendvierteln Friedrichshain und Kreuzberg.

Mehr Eindrücke vom Hostelboat sehen Sie im Süddeutsche.de-Video.

Eastern Comfort hostelboat GmbH, Mühlenstr. 73-77, 10243 Berlin, www.eastern-comfort.com

Bücherrücken als Tapete? Das ist im nächsten Hotel völlig normal ...

Kunsthotel Luise

Kulturbanausen sind hier fehl am Platz - im Hotel Luise gehört Kunst zum Konzept: in der Lobby, im Treppenhaus und natürlich in den Zimmern. Künstler von Usbekistan bis New York haben hier Spuren hinterlassen. Jeder Raum hat ein eigenes Thema, ist in einem anderen Stil eingerichtet. Alle paar Jahre wird umgestaltet und frisch übermalt. So langweilen sich auch Stammgäste nicht.

Neben dem Pop-Art-Zimmer mit knalliger Bananen-Deko kann der Gast etwa umgeben von Rosen-Deko schlafen oder einen Raum wählen, der komplett mit Bücherrücken tapeziert ist. Da Kunst viel Raum einnimmt, sind einige der Zimmer etwas spartanischer eingerichtet.

Auch die Geschichte des Hotels in Berlin-Mitte, das nahe an der ehemaligen Grenze zwischen Ost- und Westberlin steht, wurde hier künstlerisch verarbeitet: So überwindet in einem Zimmer ein gemalter Mann mit einem gewaltigen Sprung die Mauer.

Mehr Eindrücke vom Kunsthotel Luise sehen Sie im Süddeutsche.de-Video.

Arte Luise Kunsthotel, Luisenstr. 19, 10117 Berlin, Germany www.luise-berlin.com

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