Einmal im Leben: Durch das Vallée Blanche

Lang, hoch, spektakulär schön: Bei der Skiabfahrt von der Aiguille du Midi durch das Vallée Blanche nach Chamonix kann einem schon mal die Puste wegbleiben - nicht nur angesichts des Panoramas.

Schon vor dem Start stockt einem der Atem. Die Bergstation Aiguille du Midi liegt auf knapp 3800 Metern Höhe, da ist die Luft merklich dünner. Es liegt aber auch an der Aussicht auf eine Skiabfahrt, die weltweit einzigartig ist. Von der Bergstation, die wie eine Raumkapsel auf einem Felssporn sitzt, führt eine spektakuläre Route zwischen Viertausendern, Gletscherspalten und Séracs, riesigen Türmen aus Gletschereis, fast 3000 Höhenmeter und 20 Kilometer hinab nach Chamonix. "Attention Skieurs!!" steht auf dem Warnschild an der Terrasse, "Achtung Skifahrer, ab hier hochalpines Gelände - keine Markierungen, keine Pistenkontrolle und keine präparierte Abfahrt."

Wer das Schild passiert, sollte Klettergurt, Helm, Steigeisen, Seil und Lawinen-Sicherheitszubehör dabei haben. Die ersten 100 Höhenmeter geht es steil und ausgesetzt zu Fuß bergab auf das Gletscherplateau, erst dann beginnt die Abfahrt. Neben den Séracs du Géant kommt man sich winzig vor, aber es fühlt sich großartig an. Hoch über das Mer de Glace ragen die Granitwände der berühmten Viertausender Grandes Jorasses und Dent du Géant auf. Bei ausreichender Schneelage kann man bis nach Chamonix fahren.

Falls das nicht möglich ist, steigt man über Metallstufen zu einer Gondelbahn auf, die einen zur Montenvers-Zahnradbahn und zurück ins Tal bringt. Wer allerdings das Pech hat, dass gegen Ende der Tour ein Föhnsturm aufkommt, muss 100 Höhenmeter auf einer Stahlleiter zum Bahnhof hochklettern - das raubt einem dann garantiert die Puste.